Sie ist eine Verführung und eine Gefahr - die Verkörperung der Schönheit und Stärke - auf ihr lastet ein Erbe, das sie nur annehmen kann, wenn sie sich der Dunkelheit hingibt... Aurora Black, die Tochter des gefürchtetsten Mannes der Welt.
Sie sagt...
Mal wieder war ich bereit dazu, diesem Boxsack meine Wut spüren zu lassen. Gestern Abend, nachdem ich Jean-Pierre getötet hatte, war ich zum Heli gerannt und zu unserer Insel geflogen, wo ich Daddy über die Geschehnisse informiert hatte. Sofort hatte er die Securityleute töten lassen, die sich bei uns eingeschleust hatten. Daddy hatte gesagt, dass er stolz auf mich war und ich richtig gehandelt hätte. Ich war zufrieden mit mir und ich liebte das Gefühl. Dass Daddy mir sagte, dass er stolz auf mich war, kam nicht oft vor. Manchmal fühlte ich mich deswegen - ach, was soll's?
"Aurora, ich muss mit dir reden", sagte Mason auf einmal, der meinen Boxsack festhielt.
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Mason
Ich verdrehte meine Augen. "Wie oft willst du eigentlich noch mein Training unterbrechen?"
Er grinste kurz und sagte: "Ich bin nur neugierig, Lara Croft."
"Neugierig auf was?"
"Wie du damit klarkommst."
"Mit was klarkommen?"
"Dass du einen Menschen getötet hast."
Mein Gesicht erfror. "Du weißt, dass ich seit meiner Kindheit eine Mauer aufgebaut habe und die Gefühle abschalte. Es ist meine Pflicht. Und es interessiert mich nicht, was Jean-Pierre für ein Leben hatte, denn es war so oder so armselig. Ist mir egal."
Mason zuckte mit den Schultern. "Dann ist ja gut."
Ich legte meinen Kopf schief. "Was ist mit dir los?"
"Ähm - Was sollte sein?", fragte er und rieb sich den Nacken.
Mason sagte nie 'ähm'. Da war was faul. Das roch ich sofort.
"Mason?", fragte ich scharf.
"Okay, okay. Der Boss hat mich beauftragt, dich zu fragen, wie es dir damit geht", seufzte er.
Ich hob eine Augenbraue an. Daddy machte sich darüber Gedanken? Ich zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer. Es geht mir gut."
"Ich habe nichts gesagt, Croft." Schließlich verschwand er im Dunkeln, wie ein Gangster es nunmal machte.
"Natürlich", hauchte ich in die Leere.
Dann wandte ich mich wieder meinem Boxsack zu. Mit einer eleganten Drehung landete mein Fuß in der Mitte des Boxsackes.
Plötzlich riss mich jemand auf den Boden.
Ein Mädchen.
Ich fuhr herum. Oh bitte, sie wusste doch, dass ich stärker, als sie war. Mit einem gekonnten Handgriff lag das Mädchen am Boden. Ich hielt sie an den Handgelänken am Boden gedrückt. "Kleine Cousine", sagte ich schelmisch grinsend.
