Keinen Plan vor Augen

3.7K 120 14
                                    

K A D E N
J O H N S O N

Ich lag frisch geduscht mit einer Jogginghose im Bett, während ich die Decke anstarrte. Genauer gesagt starrte ich einen kleinen schwarzen Punkt an, der sich nach längerem anstarren, als eine Spinne entpuppte. Die harte Rappmusik dröhnte aus meiner Musikbox, als plötzlich, ohne das ich ein Klopfen hören konnte, ruckartig meine Türe aufgerissen wurde. Dann legte sich auf einmal eine Hand auf meinen nackten Oberkörper.

Es war Blair.

Blair Thompson

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Blair Thompson

Ich konnte nicht hören, was sie sagte, aber das war mir in diesem Moment auch egal. Ich wollte einfach nur alleine sein. Warum konnte Blair das nicht verstehen oder wenigstens einfach nur respektieren?

Die Musik wurde ausgemacht und ich verdrehte meine Augen. Konnte sie nicht einfach aus der Tür verschwinden?

„Kaden! Was ist los? Hörst du mich nicht?", rief Blair aufgebracht, was ich gar nicht von meiner Freundin gewöhnt war und mir plötzlich Schuldgefühle machte.

Ich wusste, dass ich mich wie der letzte Arsch benahm. Ich wollte nicht, dass Blair mich so sah. Sie sollte gehen. Das wäre das beste. Morgen würde wieder alles gut sein und ich der Alte Kaden sein, aber Blair konnte mir nicht mal ein paar Stunden gönnen, in denen ich einfach nur alleine sein wollte und Zeit zum Nachdenken brauchte.

„Vielleicht will ich dich nicht hören", gab ich von mir, meinen Blick immer noch auf die Spinne an der Decke gerichtet.

„Was ist los?" Blair setzte sich auf meine Bettkante.

„Warum fragst du immer was los ist?" Ich setzte mich auf und sah sie kalt an. In einer Beziehung war man nicht immer zusammen. Ich brauchte auch mal Zeit für mich.

Blair schwieg und wusste nicht was sie sagen sollte. Was auch? Sie verstand mich nicht. Niemand tat das.

Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. „Rede doch mit mir."

„Blair, ich halte es nicht mehr aus. Ich halte ihn nicht mehr aus", brachen die Worte aus mir heraus.

„Ryan Evans? Aber er ist dein bester Freund - "

„ - Das war er", unterbrach ich sie fest entschlossen.

„Wir wissen doch alle wie Ryan ist. Aber ich dachte - "

„ - Was dachtest du? Du verstehst mich einfach nicht. Das tut niemand, auch nicht Jamie und Ethan. Aber ich hätte geglaubt, dass du die Einzige bist, die es versteht", zischte ich und tat ihre Hand von meiner Schulter. „Aber das tust du nicht."

„Jetzt bin ich also die Dumme?", fragte sie mit Spott in der Stimme.

„Ja!... Nein!", rief ich und legte meinen Kopf in meine Hände. Die Arme hatte ich auf meinen Knien abgestützt. Ich fühlte mich scheußlich und die Schuldgefühle, die Verzweiflung und diese Wut würden jeden Augenblick die Oberhand über mich ergreifen.

„Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast. Ich bin weg." Blair warf ihre Haare nach hinten und verschwand aus der Tür.

Ich war der letzte Idiot. Keine Ahnung warum ich mich so reinsteigerte.

Ich starrte die Türe noch eine Weile an, bis ich an die Treppe gelangte und nach unten rannte. Was tat ich hier? Ich benahm mich Blair gegenüber total scheiße. Immerhin war sie nicht Schuld, warum ich so wütend war.

„Blair, Schatz. Du gehst schon?", fragte meine Mom, die gerade zufällig durch den Flur lief.

„Ja, auf Wiedersehen, Sahra", sagte Blair freundlich, als meine Mom sie in eine herzliche Umarmung schloss.

Schließlich ging Blair auch aus dieser Türe. Diese starrte ich auch noch eine Weile an. Oh mein Gott, was war ich für ein Vollidiot? Ohne noch eine weitere wertvolle Sekunde zu verschwenden, rannte auch aus dieser Türe.

Blair lief mit unsicheren Schritten zu der Limo. Ihre Handtasche hielt sie fest umklammert. Als ich sie eingeholt hatte, hielt ich sie am Ärmel fest. Meine Freundin fuhr erschrocken herum, aber sie rief nichts hysterisches, sondern starrte mich einfach nur mit ihren wundervollen Augen an.

„Blair, es tut mir leid", brachte ich schließlich heraus.

„Ach ja?", sagte sie abfällig.

Ich nickte. „Ich bin heute einfach nicht - "

„ - du selbst?", beendete sie meinen Satz sarkastisch.

Ich antwortete nichts und sie schnaubte vor Zorn. Dann ging sie zu der Türe der Limo, der ihr vom Fahrer aufgemacht wurde. „Blair!", rief ich, riss sie herum und küsste sie. Einfach so. Blair erwiderte meinen Kuss, bis sie schließlich lächelte und sagte, dass wir uns Morgen in der Schule sehen würden.

Und dann starrte ich noch eine ganze Weile die Limo an, bis diese von unserem Grundstück verschwunden war. Ich schüttelte kurz den Kopf und lief zurück ins Anwesen. Mein Kopf war dabei völlig leer.

„Schatz, was war denn mit Blair los?", fragte Mom, die in einer Zeitschrift herumblätterte, als ich in die Küche lief.

Ich nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank. „Nichts. Es ist alles gut."

„Das will ich hoffen, mein Sohn." Das war Dad, der aus dem Flur kam. „Blair ist ein gutes Mädchen. Das musst du doch zu schätzen wissen, Junge."

Ich nickte und verschwand in der Hintertüre, als meine Mom mir hinterherrief: „Und zieh dir doch bitte im Haus ein Oberteil an!"

Ich fuhr mir durch das Haar, während das kalte Bier den Weg zu meinem Mund fand. Ich setzte mich an den Poolrand, während ich auf das still beleuchtete Wasser starrte. Ich trank gierig weiter, um meine Gedanken zu löschen.

Als meine Familie schlafen ging, holte ich mir noch mehr Flaschen und an diesem Abend schlief ich auf dem Boden ein.

Wenn ich gewusst hätte, was mich morgen erwarten würde, hätte ich meine Lippen niemals an diese verfluchte Bierflasche gesetzt.

Und, was haltet ihr von der Situation? Meinungen in die Kommentare

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Und, was haltet ihr von der Situation? Meinungen in die Kommentare.

katherine_fields

Aurora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt