Sie ist eine Verführung und eine Gefahr - die Verkörperung der Schönheit und Stärke - auf ihr lastet ein Erbe, das sie nur annehmen kann, wenn sie sich der Dunkelheit hingibt... Aurora Black, die Tochter des gefürchtetsten Mannes der Welt.
Sie sagt...
Geschafft, die acht Jungs bekamen jetzt einen Verweis und würden den armen kleinen Gerold endlich in Ruhe lassen. Ich hatte Gerold schon oft geholfen und heute war es das letzte Mal, das er verprügelt wurde. Wieder hatte ich einem Menschen geholfen. Es tat mir einfach nur in der Seele weh, wie diese kleinen Pisser Gerold ein blaues Auge verpasst hatten. Immerwieder fragte ich mich warum? Was brachte es ihnen? Und wo waren überhaupt die Aufsichtspersonen gewesen? Wenn man sie brauchte, waren sie nicht da. Wenn Blair und ich nächstes Jahr Schülersprecher werden, würde sich das ändern.
Wir bekamen ein Arbeitsblatt, wo wir Verben in verschiedene Zeitform konjugieren mussten. Wiederholung, wie Mme Laurent betonte, da sich trotzdem viele schwer taten. Ich löste die Aufgaben wie immer schnell.
Nach zehn Minuten saß ich gelangweilt auf meinem Stuhl und starrte aus dem Fenster, wobei ich auch Aurora ertappte. „Auch fertig?", wisperte ich.
Sie drehte sich um und nickte.
Wir grinsten und dann legte sie ihren Kopf auf den Tisch und schlief ein, wie sie es immer machte. Ich wusste nicht warum, aber in dem Moment musste ich lächeln. Dann kamen mir aber von vorher ihrer Worte in den Sinn. Aurora hatte gesagt, dass sie bei mir Nachhilfe wollte. Hatte sie das ernst gemeint?
„Mme Laurent, kann Kaden mir helfen? Er ist schon fertig", bemerkte Vanessa.
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Vanessa West
„En français!", rief Mme Laurent gereizt.
Als Vanessa es auf Französisch gesagt hatte, setzte ich mich mit meinem Stuhl vor sie und fragte amüsiert: „Du brauchst also Hilfe?"
Zaghaft lächelnd nickte sie, was ich gar nicht von ihr gewöhnt war.
„Na ja, das ist eigentlich fast nur auswendig lernen", erklärte ich, nahm ihren Stift und tippte auf das nächste Verb. "Soll ich dir die Regel nochmal sagen?"
Die ganze Zeit über hatte Vanessa mich regelrecht angestarrt und sie hörte damit auch nicht auf, als ich anfing ihr die Regel zu erklären. „Also, die Regel gilt nicht immer, aber meistens. Bei tu kommt ein s, bei nous ein ons, bei vous ein ez - " Ich schaute auf. Vanessa starrte mich gedankenverloren an, anstatt ihren Blick auf das Blatt zu richten. „Hörst du mir überhaupt zu?"
„Klar", antwortete sie, lächelte und schüttelte sich verlegen ihre Haare nach hinten.
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