Alice

"Du hast recht, Croft", brodelte es aus ihr heraus.

Ich verdrehte meine Augen. Endlich ist meine dumme Cousine zur Vernunft gekommen. "Ich habe immer recht", sagte ich stur, wie ich nunmal war.

Alice lachte und boxte mir freundschaftlich in die Seite. "Was hast du heute noch vor? Lust, Bogen zu schießen?"

Alice war unschlagbar im Bogenschießen und sogar besser als ich, was mir wirklich sehr schwer fiel, das zu akzeptieren. Bedauernswert schüttelte ich den Kopf. Ich würde nichts lieber tun, als mit meiner Cousine Bogen zu schießen. "Geht leider nicht", seufzte ich. "Hab Nachhilfe."

Alice prustete los und hielt sich vor Lachen den Bauch. "Du, Lara Croft, Aurora Black nimmst Nachhilfe? Du lässt dir was sagen?"

Ich verdrehte meine Augen und stöhnte genervt: "Bei Kaden Johnson, du Vollpfosten."

"Aha", sagte sie wissend mit dem Kopf nickend und presste ihre Lippen aufeinander, dass ja kein weiteres Lachen und kein weiterer Kommentar ihren Mund verließ. Gut so, sonst hätte ich ihr die Zunge abgeschnitten!

"Wir brauchen endlich neue Informationen über Harry", sagte ich und griff nach einem Paar Ohrringen, das in einer goldenen Schale auf meinem Kamin lag.

"Hör mal, Aurora. Danke."

Ich fand das Loch in meinem Ohr, stach zu und setzte die Schraube drauf. "Ich weiß, dass du mir dankbar bist."

Sie lächelte. "Dad wird frei kommen. Wir sind die RCOD. Es gibt nichts, was wir nicht hinbekommen."

Das stimmte.

Alice schaute kurz versonnen an mir vorbei und murmelte: "Dann können Dad und ich vielleicht noch mal von vorne anfangen. Er war so lange in Russland und ich habe ihn dafür gehasst." Sie blickte wieder zu mir. "Aber vielleicht kann ich ihn ja doch verstehen. Er wollte Rache für Hailey."

Ich schluckte. Den Namen meiner Mom hörte ich nicht jeden Tag. Und immer jagte es mir ein komisches und trauriges Gefühl ein, das ich nicht beschreiben konnte. Ich nickte nur und lief an ihr vorbei. "Heute Abend schießen wir mit Pfeil und Bogen! Verlass dich drauf, kleine Cousine!"

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Meine Limo hielt vor dem Anwesen der Johnsons

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Meine Limo hielt vor dem Anwesen der Johnsons. Nicht schlecht. Ich stieg aus und lief schnurstracks auf die Haustüre zu. Ich wollte das schnellstmöglich hinter mich bringen. Ich atmete tief ein und aus, bevor ich läutete. Für Harry, meinen liebsten Onkel. Für den Bruder meiner Mom.

Eine Frau, anfang 50 machte mir die Türe auf. Durch ihr dünnes Haar zog sich ein blond. Ihre Augen hatten einen braun-grün Ton und ihre Haut war blass. Wer könnte sie sein? Mist, warum hatte ich mir die Akten über Kaden's Familie nicht durchgelesen?

Aurora BlackWhere stories live. Discover now