29. Kapitel

7.5K 578 36
                                    

Harry POV

"Louis, da bist du ja", sagte ich. Erleichtert sah ich, wie er sich von Zayn abwandte und zu mir sah. In seinem Blick war etwas Komisches. Ängstlich sah er zu mir, was wohl mit ihm war?

"Komm her. Ich muss mit dir reden."

Unschlüssig kam er auf mich zu und langsam machte ich mir Sorgen. Wieso verhielt er sich so komisch? Ich müsste mich eigentlich eher komisch verhalten.

Ich hielt ihm die Tür auf und trat gleich hinter ihm ins Zimmer. Die Vorhänge waren halb geschlossen, weshalb es etwas dunkel im Raum war. Ich schloss die Tür und griff sogleich mit einem Arm nach vorne. Ich umschlang Louis Taille und drehte uns so, dass er mit dem Rücken gegen die Tür gedrückt war. Das Verlangen nach ihm loderte in mir auf und sofort drückte ich meine Lippen auf seine. Gierig küsste ich ihn, den schrecklichen Morgen mit Kendall versuchte ich zu vergessen.

Seufzend fuhr ich mit meiner Zunge über seine Lippen und wartete darauf, dass Louis seinen Mund öffnete. Doch nichts. Er erwiderte den Kuss nicht mal wirklich, im Gegenteil. Ich spürte, wie zwei Hände gegen meine Brust drückten. Verwirrt löste ich mich von ihm und versuchte, Luft zu holen, die mir jedoch gleich wieder genommen wurde, als ich den Blick in Louis' Augen sah. Ängstlich und traurig und komplett verwirrt. Seine Lippen zitterten und es sah aus, als würde er weinen, doch seine Augen blieben trocken.

"Lou", flüsterte ich traurig und strich mit einer Hand über seine Wange. "Was ist los, mein Engel?"

"Lass es", sagte Louis wimmernd und drückte mich weiter weg. Er sah zu Boden und schluckte. Er hatte es also schon gehört.

"Louis bitte, hör mir zu...", versuchte ich zu erklären. Doch Louis trat von der Tür weg und erweiterte den Abstand zwischen uns, indem er in den Raum lief.

"Nicht, Harry", sagte Louis leise, abgewandt von mir. "Ist schon okay. Ich meine, tief in mir wusste ich, dass irgendwann eine Frau kommen würde. Ich hatte es lediglich... verdrängt."

Diesmal verringerte ich den Abstand zwischen uns langsamer, Schritt für Schritt. "Bitte Louis. Du musst mir glauben. Mein Vater hat Kendall mitgebracht. Er hat mich mit ihr verlobt, ohne mein Wissen. Ich..."

"Was!?", schrie Louis. Er hielt sich vor Schreck die Hände vor den Mund und sah mich nun endlich wieder an. "Sie... sie wird deine Frau? Das... Das ist also schon entschieden. Okay... O-okay gut. I-ich freu mich für euch. Ich freu mich, dass du die Liebe in ihr gefunden hast und..."

Nun war ich daran, lauter zu werden. "Was? Louis, das ist nicht dein Ernst." Jetzt ging ich auf ihn zu und hielt ihn fest. Er konnte sich nicht schon wieder von mir entfernen. "Louis, hast du mir nicht zugehört? Mein Vater hat mich über meinen Kopf hinweg verlobt. Ich kenne Kendall nicht und verdammt, das, was ich bis jetzt von ihr kennen gelernt habe, kann ich nicht wirklich leiden. Ich- Gott verdammt, ich will sie nicht heiraten und vor allem hab ich nicht die Liebe in ihr gefunden!"

"Aber- aber, ich hab euch gesehen... im Garten und...", murmelte Louis mit feuchten Augen.  " Ich habe Verpflichtungen. Ich muss wenigstens so tun, als würde ich..."

Auf einmal flog die Tür auf. Ich verstummte mitten im Satz und sah wütend zu Maria, die in der Tür stand.

"Was ist!?", schrie ich sie an.

"Sir, es ist Zeit. Das Fest beginnt in wenigen Minuten und sie sollten sich langsam im Saal einfinden. Sie auch, Louis." Damit verschwand Maria und schloss die Tür. Immer noch wütend auf diese verdammte Situation, ließ ich Louis los und trat einen Schritt zurück.

"Das ist noch nicht geklärt. Wir müssen jetzt los, aber ich erwarte dich heute Abend nach dem Fest hier in meinem Zimmer. Ansonsten hole ich dich eigenhändig. Und jetzt komm."

Time Against Us • Book IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt