16. Kapitel

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Harry POV

„Harry."

„Hmmm...", murmelte ich noch halb schlafend und kniff meine Augen fester zusammen. Um keinen Preis wollte ich sie öffnen, zu gemütlich und warm und weich und perfekt war der Moment. Ich spürte, wie eine stetige Hitze, von unter mir ausging und ich leicht durchgeschüttelt wurde, als sich das warme Etwas bewegte.

„Harry, du erdrückst mich", sagte Louis mit müder Stimme und kicherte leise. Ich lag direkt auf ihm, mein Kopf in seiner Halsbeuge und meine Arme um ihn.

„Shh...lass mich dich noch ein bisschen länger erdrücken... nur noch einen kurzen Moment...", murmelte ich und drückte mich näher an Louis Körper. Mein Gesicht vergrub ich weiter zwischen seinem Hals und dem etwas weniger bequemen Kissen.

Louis sagte nichts und ließ mich gewähren. Ich spürte, wie er seine Hand, die erst mit den Locken in meinem Nacken spielte, nun ganz langsam an meinem Rückrat bis zum Bund meiner Hose entlang fuhr. Ich seufzte und mein Atem prallte gegen Louis überhitze Haut. Er hörte nicht auf, seine Hand zu bewegen und fuhr einfach weiter am Bund meiner Hose entlang, von links nach rechts und wieder zurück zur Mitte.

„Mach das noch mal...", hauchte ich gedankenlos und merkte erst zu spät, was ich gesagt hatte. Mit klopfendem Herzen löste ich meinen Griff um ihn und stützte mich auf seiner Brust ab, um ihn anzusehen. Ich hatte Angst, dass er das falsch aufnehmen würde...oder eher, dass er es richtig aufnehmen würde, doch er lächelte mich nur scheu an und ich musste grinsen. Er schaute zumindest nicht verstört.

„Danke, dass du... d-dass du gestern...", fing Louis an zu reden, kam jedoch nicht zu einem Satzende.

„Kein Problem", sagte ich lächelnd und musterte ihn. Seine Augen waren noch etwas angeschwollen von den vielen Tränen.

„Was?", fragte Louis, als ich ihn nur anstarrte.

„Nichts... nichts", sagte ich und stützte mich noch etwas weiter nach oben, sodass ich saß und nach draußen gucken konnte. Der Regen hatte aufgehört, fürs erste zumindest.

„Wir sollten bald los, bevor es wieder anfängt zu regnen. Ich glaube nicht, dass es das schon war."

„Okay", sagte Louis und setzte sich ebenfalls auf. „Du musst schon von mir runter gehen, wenn ich aufstehen soll."

"Wenn das so ist, sollten wir vielleicht noch ein bisschen länger im Bett bleiben", schlug ich vor und meinte es auch so. Ich sah ihn von oben herab an und grinste frech.

"Ja, vielleicht sollten wir das...", stimmte mir Louis zu und sah mich gedankenverloren an. Er lächelte leicht und schlang seine Arme wieder um meinen Oberkörper. Wie vor ein paar Augenblicken, fuhr er mir wieder mit den Fingerspitzen leicht über meine Wirbelsäule bis zu meinem unteren Rücken. Dort zeichnete er weiter irgendwelche Muster, die mich erschaudern ließen. Seine Lippen waren ein wenig geöffnet und sahen so einladend aus, dass ich sie einfach küssen wollte.

Ich wollte ihn küssen.

Ich wollte ihn küssen.

Ich wollte ihn küssen.

Ich wollte ihn einfach. Langsam, ohne zu hastige Bewegungen, senkte ich meinen Kopf weiter nach unten zu seinem Gesicht. Ich konnte nicht mehr warten. Ich wollte auch gar nicht mehr. Ein einziges Mal wollte ich seine Lippen auf meinen spüren, egal, ob er mich für verrückt halten würde. Wenigstens ein einziges Mal...

"Louuuuiiiis!", schrieen Daisy und Phoebe von draußen. Erschrocken zuckten wir zusammen und rutschten ein gutes Stück auseinander. Verwirrt blinzelte ich Louis an, der mich ebenfalls fragend ansah. Wir hätten uns fast geküsst. Er ist nicht zurück gewichen. Er hat sich auch nicht auf mich zu bewegt, aber... er ist auch nicht zurück gewichen! Was bedeutete das?

Time Against Us • Book IWhere stories live. Discover now