21. Kapitel

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Louis POV

Das pochende Gefühl in meinem Kopf wurde durch eine Schicht von Taubheit getrübt. Ich wusste, dass es sich nach und nach sowieso nach außen bahnen würde, doch bis jetzt fand ich den Schleier der Überraschung ganz angenehm.

Verwirrt von der ganzen Sache, die eben geschehen war, schloss ich die Tür zu Harrys Zimmer hinter mir.

Ich streifte schnell meine Hose und mein Hemd über und zwang dann meine Beine dazu, loszulaufen.

Unter Schock stolperte ich die Gänge entlang, keinen klaren Gedanken fassen könnend. Was war das eben? Mein Körper war noch halb entspannt von dem Sinnesberauschenden Bad und Harrys Berührungen. Verlangend und erlösend wie in meinen geheimen Träumen, fühlten sich seine Hände auf mir an und ich wollte mehr, so viel mehr.

Verschwinde! Verschwinde! Verschwinde!

Harrys Stimme hallte laut und wütend in meinem Kopf wieder. Er hat mich wirklich weggeschickt.

Was hatte ich nur getan? Das Entsetzen in seinem Gesicht über das, was ich sagte. Doch war es das nicht? Falsch?

Ich hielt es für falsch. Es war falsch, dass ich mich nach Harry sehnte. Nach seinen Berührungen, nach seinem Körper, nach seinen Worten.

Doch nur weil ich es wollte, machte es das doch nicht richtiger?

Oder?

Ich war so verwirrt. Ich stellte meine Ansichten in Frage und meine Handlung. Was ist, wenn Harry mich nicht mehr sehen will. Nun wirklich nie mehr?

Wie sollte ich das jetzt noch aushalten? Es würde mich zu Grunde richten.

Allmählich drängte sich das schmerzhafte Pochen an die Oberfläche meiner Wahrnehmung. Tränen bildeten sich in meinen Augen und der Kloß in meinem Hals wurde größer.

Ich lief schnell um die nächste Ecke in den Gang, der zu meinem Zimmer führte und rannte prompt in eine andere Person rein.

Ganz in Gedanken versunken, stolperte ich nach hinten, verlor dann allerdings das Gleichgewicht und fiel um.

Mit schmerzendem Hintern sah ich zu der Person nach oben, in die ich hinein gerannt war.

Zayn sah mich aus seinen dunklen Augen prüfend an. Er hielt mir eine Hand hin, die ich schnell ergriff.

"Alles okay, Junge?", fragte er und zog mich nach oben.

Ich nickte schnell und wandte mein Gesicht ab, da die Tränen drohten, zu entfliehen.

Ich sah nach unten und merkte, dass ich ziemlich durcheinander aussah. Keine Schuhe, Hemd verkehrt herum, halb offene Hose.

"Sicher alles okay?", fragte Zayn noch einmal.

"J-ja", sagte ich mit wimmernder Stimme und schob mich auch schon an ihm vorbei.

Schnell rannte ich den Rest bis zu meinem Zimmer und schloss mich darin ein.

Die Tränen kamen, als ich mich auf mein Bett fallen ließ und mein Gesicht in meinen Armen vergrub.

Ich weinte immer heftiger, schluchzte lautstark und beklagte wimmernd den Verlust von dem, was Harry und ich hatten.

Harry POV

Die Luft war stickig, die Hitze erdrückend. Schlaflos wälzte ich mich in meinen dünnen Laken herum, eher von dem schmerzlichen Ziehen in meiner Brust wach gehalten, als von der schwülen Sommernacht.

Time Against Us • Book IWhere stories live. Discover now