3. Kapitel

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Harry POV

Ich wusste das er mir bekannt vorkam. Diese Augen. Ich zerbrach mir die halbe Nacht den Kopf darüber, wie wir früher zusammen spielten. Angestrengt versuche ich mir jede Szene in den Kopf zu rufen, doch es blieben einige Lücken. Als ich endlich in einen triefen Schlaf viel, träumte ich von sonnendurchfluteten Tagen, grünen Wiesen und topas-farbenen Augen...

„Sir Harold. Wachen sie auf! Der Morgen ist längst vergangen und die Mittagssonne steht schon hoch am Himmel." Das war Maria. Anschließend an ihren lieblichen Wegruf, zog sie wahrscheinlich die Vorhänge bis zum Anschlag auf, da ich aus der ruhigen Dunkelheit gerissen wurde. Ich gab ein unverständliches Geräusch von mir, um zu signalisieren, dass sie verschwinden solle, doch sie dachte nicht daran. Mit einem mal wurde mir die Decke weggerissen und ein hoher Schrei entfuhr Maria.

Maria war Anfang 50 und hütete mich seid dem ich denken konnte. Sie wusste also dass ich nackt schlief.

„Harold!" ,rief sie empört und warf mir die Überdecke zu.

„Was ist? Es ist Sommer. Ich mag es nicht mit Sachen zu schlafen!"

„Nicht was ich bei ihnen noch nicht gesehen hätte Sir, doch sie sind keine 5 mehr. Eine Dame so in Verlegenheit zu bringen!" Ich grinste nur etwas entschuldigend und wickelte mir die Überdecke um meine Hüften.

„Und nun steht auf! Es ist ein herrlicher Sommertag!"

„Doch was soll ich tun? Ich langweile mich. Mein Vater vertraut mir nichts an, keiner einzigen Sitzung darf ich beiwohnen. Wie alt bin ich, 12? So kann ich auch im Bett bleiben"

Maria schnaubte: „Wenn ihr euch nicht so benehmen würdet, wie ein Kind Sir, und endlich eine Frau annehmen würdet die euer Vater euch verspricht, würde er euch sicherlich gemäß behandeln."

„Wie sprichst du mit mir Weib?" ,fragte ich gespielt, entsetzt. „So wie sie es verdienen Junger Mann und nun raus aus den Federn!"

Ich grinste Maria an, sie war wie ein Mutterersatz für mich, weshalb sie auch so mit mir sprechen durfte. Ich sprang wie mir befohlen aus dem Bett - woraufhin Maria sich die Augen zuhielt - und verschwand in mein Badezimmer.

Nachdem ich gewaschen und in Sachen den Flur betrat, machte ich mich auf die Suche nach Gemma. Ich fand sie in ihrem Ankleideraum, umhüllt mit einer ganzen Reihe weißer Stoffe.

„Harry, Bruder!" ,rief sie als sie mich bemerkte. Um sie herum wuselte eine kleine Frau mit Stecknadeln und Sophie die die Stoffbahnen hielt. „Sehe ich nicht bezaubernd aus?" ,fragte Gemma.

„Wenn du ein zerrupftes Huhn bezaubernd findest?"

„Hey!" ,protestierte meine Schwester.

„Gemma mir ist langweilig",quengelte ich. „Oh Bruderherz. Ich bin beschäftigt, du wirst dir jemand anderen zum spielen suchen müssen." Frustriert knirschte ich mit den Zähnen. „Warum behandeln mich heute alle wie ein Kind?"

„Weil du dich so benimmst" ,lachte sie. Beleidigt schmiss ich die Tür hinter mir zu und lief in die Küche. Ich verhielt mich nicht wie ein Kind! Nur weil ich mich nicht dem Willen eines alten Mannes beugte, hieß das nicht das ich mich kindisch benahm. In der Küsche angekommen, rieselten immer noch düstere Gedanken in meinen Kopf.

„Sir Herold!" ,rief Alfredo, ein schwarzhaariger dünner Mann, mit einem fasst schon lächerlich italienischen Akzent. Da kam er ursprünglich her, doch er war hier in England bei uns als erster Koch angestellt. „Hallo Alfredo" ,sagte ich, so freundlich wie es meine Stimmung zuließ.

„Sir, das Essen ist bald fertig. Wollt ihr mit eurem Vater speisen? Ich hab mich selbst übertroffen!" Schlagartig verging mir der Appetit. Mein Vater war der letzte den ich jetzt sehen wollte. „Nein heute nicht." Ich nahm mir nur schnell einen Apfel und wand mich zum gehen als ich jemand bemerkte.

Time Against Us • Book IWhere stories live. Discover now