24. Kapitel

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 Harry POV

Seit ungefähr einer halben Ewigkeit strich ich nun schon über Louis' Haar. Er hatte sich an mich geklammert und schlief. Es war mittlerweile Mittag und mein Magen fing langsam an zu knurren.

"Wir sollten aufstehen, vielleicht etwas essen. Ich will nicht, dass du wegen mir verhungerst", meldete sich Louis. Er schlief also doch nicht. Vorsichtig hob er seinen Kopf an und sah mir in die Augen. Immer noch traurig leuchtete das Blau und Schuldgefühle überkamen mich wieder. Wie konnte ich nur so gedankenlos sein? Ich hätte ahnen müssen, dass Louis seine Vergewaltigung noch lange nicht überstanden hatte. So etwas ist nicht einfach weg, von einem Tag auf den anderen. Ich will nicht wissen, wie es jetzt in ihm aussah. Wie zerrissen er war und welchen Schmerz er aushielt. Er war so stark.

"Hm, du solltest lieber etwas essen. Du hast zwar schon zugenommen, trotzdem bist du noch viel zu mager."

Louis runzelte die Stirn. "Soll das heißen, ich bin dick geworden?"

"Ha! Ja Lou, das soll es heißen, unglaublich dick", lachte ich und verdrehte die Augen. Als hätte er nach dem ersten Satz vollkommen abgeschaltet.

"Na danke", sagte Louis und drehte sich schlagartig um, so dass sich sein Rücken und sein Po an mich drückten.

"Lou", sagte ich genervt und presste mich näher an ihn, "Hast du mir nicht zugehört? Viel zu mager, abgesehen von..."

"Abgesehen von was!?", fragte Louis sofort hellhörig und drehte seinen Kopf wieder halb zu mir, um mich prüfend anzusehen.

"Abgesehen von deinem unglaublichen, perfekten Hinterteil."

Ich merkte, was ich da gerade gesagt hatte und das ich meine Hand schon wieder nach unten bewegte, und hielt sofort inne. Das letzte was ich wollte, war ein weiterer Anfall von Louis. Schnell sah ich zu ihm, um zu sehen, ob er wieder Angst vor mir bekommen würde. Das wäre schrecklich.

Doch er sah nur nachdenklich aus.

"Perfektes Hinterteil?", fragte er tatsächlich und sah mich abwartend an.

Erleichtert lachte ich auf. "Ja, perfekt. Rund und groß und perfekt von Gottes Hand geformt", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

"Hm", brummte er nachdenklich und errötete leicht, "Danke."

"Kein Problem. Und jetzt stehen wir auf."

Nachdem ich Louis dabei beobachtet hatte, wie er sich seine Sachen wieder anzog, stand ich ebenfalls auf und streifte mir mein Hemd über.

"Vielleicht sollte ich zurück in den Stall gehen. Josh braucht sicherlich Hilfe."

"Vergiss es, mein Lieber. Ich hatte vor, dich den ganzen Tag zu beanspruchen!"

"Ist mir, um ehrlich zu sein, auch viel lieber", sagte Louis grinsend und kam auf mich zu.

Ebenfalls grinsend nahm ich ihn sofort in den Arm und drückte ihn an meine Brust. "Was ist nur aus dem hart arbeitenden Jungen geworden?"

"Dieser Junge hat seinen Herren einfach zu sehr vermisst, um ihn jetzt loszulassen."

Ich musste lächeln, als ich ihn dies sagen hörte. "Ich hab dich auch vermisst", murmelte ich leise in sein Haar.

Ich war gerade dabei, Louis aus seinem Zimmer zu schieben, lachend und meine Hände an seinen Hüften, als ich über seine Schulter hinweg Zayn auf uns zukommen sah.

Sofort nahm ich meine Hände von Louis und stellte mich an seine Seite.

Zayn blieb etwas von uns entfernt stehen und sah Louis und mich forschend an, bevor er seinen Kopf schüttelte und seine Aufmerksamkeit nur auf mich richtete.

Time Against Us • Book IWhere stories live. Discover now