1. Kapitel

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Harry POV

„Harold!"

„Nein!" ,schrie ich lautstark und knallte die Tür hinter mir zu. Wütend stampfte ich in Richtung meines Zimmers. Wie ich dies hasst. Ich warf mich kurzerhand auf mein Bett und vergrub mein Gesicht zwischen den Kissen. Es dauerte nicht lang bis ich ein schwaches Klopfen hörte.

„Harry" ,sagte meine Mutter und ich merkte, wie das Bett etwas nachgab. „Lasst mich, Mutter."

„Oh Harry. Dein Vater meint es nur gut." Sie strich mir behutsam durch meine Locken.

„Ich will Sie nicht heiraten und ich werde Sie nicht heiraten."

„Oh Darling. Das ist schon die dritte Frau die dein Vater für dich hatte, irgendwann musst du eine Entscheidung treffen. Du musst den Stammbaum weiter führen, unser Erbe aufrecht erhalten und.."

Ich drehte mich schnell auf den Rücken um ihr ins Gesiecht sehen zu können. „Aber nicht Sie!"

„Aber Taylors Familie ist sehr angesehen im ganzen Land und wenn unsere Familien sich vereinen würden dann..."

„Nein. Ich werde sie nicht heiraten! Warum verheiratet ihr Gemma nicht mit ihrem Bruder?" ,fragte ich mürrisch. Der Gedanke daran Taylor von was auch immer zu heiraten ließ mich erschaudern. Ich kannte sie aus Erzählungen vom Volk. Sie soll wirklich hübsch sein, doch sie hatte den Ruf einer Hure. Selbst wenn ihre Eltern mächtige Leute waren, unsere Familie war mächtiger, in diesem Land. Unser Sitz war der größte um ganz London, jedermann hatte Ehrfurcht bei dem Name Styles.

Styles. Mein Vater. Er meinte es nur gut mit mir, doch ich konnte keine heiraten die ich nicht liebte und die nur zum erweitern unseres Landes diente.

„Gemma ist versprochen das weißt du" ,meinte meine Mutter und riss mich aus meiner Überlegung.

„Ja ich weiß."

Sie seufzte und stand dann auf. „Wir werden darüber noch reden Harold. Du musst aufhören dich wie ein Kind zu benehmen." Damit verschwand sie aus meinem Zimmer.

Wie ein Kind. Benahm ich mich wie ein Kind, nur weil ich meinem Vater nicht zu Füßen lag, als er mir eine Hure an schleppte?

Nach einer Weile in der ich wütend die Decke über mir anstarre, beschloss ich aufzustehen und Gemma zu suchen. Ich hörte rumpelnde Geräusche, als ich vor ihrer Tür stand.

„Gemma?" ,ich klopfte kurz an, bevor ich die Tür aufmachte. Ich sah wie meine Schwester mit ihrer halben Reituniform durchs Zimmer stürmte.

„Harry, ich finde meine Reitstiefel nicht!" ,rief sie aufgebracht und rannte wieder zum Kleiderschrank.

„Maria!" ,schrie Sie, woraufhin die Zofe an geeilt kam. „Ganz ruhig Miss, ich hab sie ja!" Die etwas dickliche, kleine Frau händigte ihr daraufhin beide Reitstiefel. „Wo ist Sophie? Sie sollt mich begleiten." Langsam fühlte ich mich als wäre ich durchsichtig.

„Verzeihung Miss. Sophie hat in der Küche zu tun."

„Warum hab ich eine Gefährtin, wenn ich nicht mit ihr spielen kann.." , Gemma stampfte auf wie ein bockiges Kind.

„Harold!"

Ah, jetzt bemerkte sie meine Anwesenheit. Sie warf sich auf den Stuhl an ihrer Kommode während Maria ihre blonden, langen Haare zu einen Zopf flocht.

„Du musst mit mir ausreiten!"

„Hab ich eine Wahl?"

„Nein." Sagte Gemma bestimmt und streifte sich die Stiefel über. „Ich hab einen neuen Sattel! Vater hat hin extra für mich anfertigen lassen!" Meine ältere Schwester klang wirklich wie ein Kind, dass eine neue Rassel bekam.

„Nun gut. Ich werde mich fertig machen."

„Schnell schnell, Harry!"

Als Gemma endlich fertig war konnten wir los. Sie plapperte ununterbrochen über ihre neuen Reitsachen die Vater ihr mitgebracht hatte. Toll, mir hatte er das Versprechen einer blonden Hure gebracht. Meine Laune wurde immer mieser und landete schlussendlich ganz am Boden, als wir die Pferdeställe erreichten.

Geknickt lief ich in den Stall und trat ein paar Steine aus dem Weg, während Gemma schon in Richtung der Ausrüstungen hüpfte und ihren neuen Sattel hervorholte.

„Gemma dafür gibt es einen Stalljungen. Wo ist Josh, verdammt noch mal. Er hätte die Pferde schon vorbereiten können..."

„V-Verzeihung Sir." ,stammelte jemand plötzlich neben mir. Genervt schaute ich, wer es war und erblickte einen Jungen der etwas kleiner als ich war. Seine Augen waren blauer als der Himmel im Sommer und seine fluffigen, braunen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht. Ich zog die Augenbrauen nach oben.

„Ach Josh ist übrigens nur noch selten hier, glaube er heiratet" ,meinte Gemma beiläufig, „Das ist Lou...Loii.."

„Louis" ,sagte der Junge etwas verlegen und verschwand um unsere Pferde zu satteln.

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