Schmerz.

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Jamie Pov.

Als meine Tränen getrocknet waren, löste sich Felix langsam aus der Umarmung. Dann ging er in die Hocke, auf Augenhöhe und legte seine beiden Hände auf meine Schultern. "Möchtest du mir erzählen was los ist, oder lieber schlafen gehen?" fragte er einfühlsam. "Schlafen.." murmelte ich. "Dann komm mit", er nahm mich an die Hand und gab mir eine viel zu große Jogginghose von ihm und ein T-Shirt. "Mach dich schonmal fertig und leg dich einfach hin. Ich muss noch ein Video hochladen, das dauert aber nicht lange, okay?", sagte er und strich mir nochmal über den Kopf. Ich nickte nur und er verließ das Zimmer. Ich zog mich schnell um und kuschelte mich in Felix' Bett. Ich fing bei den Worten die Taddl gesagt hatte wieder an zu weinen. Zwar nur leise und stumm. Aber es tat weh. Und jede einzelne Träne brannte auf meiner heißen Wange. Ich bekam Kopfschmerzen. Mir ging es von Sekunde zu Sekunde schlechter, müder und ich wurde trauriger. "Hasst er mich denn wirklich so sehr?", fragte ich mich ständig selbst. Die Decke hatte ich bis zu meiner Nase hochgezogen, die Arme unter meinem Kopf und ich lag seitlich, ganz am Rand. Toll, wie soll ich dass denn mit Taddl bei dieser blöden Familienfeier aushalten? Es waren noch 4 Tage bis dahin!

Ein Knarzen der Tür lies mich aufschrecken. "Bin nur ich", flüsterte Felix. Er machte das Licht aus und legte sich dann neben mich. "Ist alles okay?", fragte er leise. "Hast du noch Kraft mir zu erzählen weshalb du hier bist?" er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die mir die halbe Sicht versperrte. Ich nickte. "Ich habe Taddl gehört wie er meinte, er wünschte sich dass er keine Schwester hätte", erzählte ich whispernd. "Du bist dir sicher dass es kein Missverständnis war?", er drehte sein Kopfkissen um. Ich nicke eifrig. "Ganz sicher. Wie sollte er es denn sonst meinen? Marley hat vorher gefragt, wie sie mit mir klar kommen.." "Sie?" fragte Felix. "Ardy und Taddl." "Aber mit Ardy hast du doch gerade Stress? Oder hab ich was auf Twitter falsch verstanden?" er kratzte sich am Hinterkopf. "Hast alles richtig verstanden.." seufzte ich.

"Ich hab das Gefühl, sie distanzieren sich von mir", flüsterte ich nach einigen Minuten Stille. "Wie kommst du darauf?" fragte Felix in der selben Tonlage. Keine Ahnung wieso wir leise redeten, aber es fühlte sich so viel vertrauter an. Ich ging gar nicht richtig auf sein Frage ein, sondern stellte selbst eine. "Wieso sind sie so anders? Wieso müssen sie jedem beweisen dass sie anders sind? Sie fallen doch so oder so auf.. Wieso mussten sie sich so verändern?", weinte ich. "Och, Schatz", Felix nahm mich wieder in seinen Arm. "Veränderungen sind nich' immer was schlechtes", versuchte er mir zu erklären. "Von ihnen aber schon." "Der Unfall hat auch was dazu beigetragen." immer wieder strich er mir beruhigend über die Haare oder den Rücken. "Wieso kannst du so gut mit Kindern umgehen?", fragte ich. "Hab noch jüngere Geschwister. Insgesamt sind wir 6", erzählte er. Er legte sein Kinn auf mein Kopf. "Versuch dir jetzt einfach nicht so viel Gedanken zu machen. Schlaf bisschen. Du kannst ja auch morgen in der Schule sagen dass du Migräne hast oder so." "Hmh, okay. Gute Nacht." Ich kuschelte mich an ihn, und schlief nach kurzer Zeit endlich ein.

Geschwisterliebe. [Taddl FF]Where stories live. Discover now