Ich bin so froh, dass es dir gut geht.

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SPECIAL!!

Jamie Pov.

Es war schon November. Die kühle Herbstluft umrigte mich. Der Weg am Waldrand war voller bunter Blätter übersäht, die Bäume kahl. Ich ließ meinen Hals immer weiter in meinen Loop-Schal versinken. Ich hatte eine URR- Mütze an.

Zudem war Freitag Nachmittag. Ich lief gerade vom Klavier Unterricht nachhause, als mich ein paar Mädchen ansprachen. 'Hey, tut uns leid wenn wir stören, aber bist du Jamie, Taddls Schwester?' Innerlich verdrehte ich genervt die Augen, aber äußerlich versuchte ich zu lächeln. Naja gut die Mädchen hatten ja nett gefragt. Ich bejahte also.

'Eine Freundin von uns hat eine Taddl Fanpage auf Instagram, wo sie auch paar mal Bilder von dir postet.. könntest du ein Grußvideo für sie machen?' Fragte ein Mädchen, die ich so auf 15 schätzte. Ich nickte. Es war nicht das erste mal, das ich ein Grußvideo für jemand machte und ich es dann auf Instagram gefunden habe.

Danach machte ich mich schnell auf den Weg nachhause. Wie gesagt, es war kalt. Zuhause angekommen, schloss ich die Tür auf, und ging in unsere warme Wohnung. Ich zog Schuhe, Jacke und Mütze aus. Den Schal ließ ich an. Darunter hatte ich einen schlichten blauen Pullover an. Ich ließ mich auf einen der Barhocker in der Küche fallen.

'Hey Mama', begrüßte ich meine Mutter.

'Hallo, Jamie. Wie war die Klavierstunde heute?', fragte sie. Sie stand am Herd und machte schon Abendessen. Wir aßen im Winter schon extrem früh zu Abend. 'So wie immer. Langweilig', ich schnappte mir die Zeitung die auf dem Küchentisch lag. Wie immer nichts interessantes.

'Bin wieder Zuhause', hörte ich die fröhliche Stimme meines Vaters. 'Hey Papa', begrüßte ich ihn, als er mir einen Kuss auf den Kopf gab. 'Jamie, würdest du mal eben hoch gehen, ich muss mit deinem Vater sprechen', sagte meine Mutter. Ich nickte verwirrt und warf mir meine Schultasche um die Schulter und verschwand nach oben. Ich fing an meine Hausaufgaben in Geschichte zu machen.

Es vergingen ungefähr 20 Minuten bis ich nach unten gerufen wurde. Wieder setzte ich mich auf den Barhocker und fragte ungeduldig was denn los sei. '..also, Jamie. Pass auf', fing mein Vater leise an. 'Felix aus dem Haus wo dein Bruder wohnt hat angerufen.' Oh mein Gott! Felix! Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. 'Er wollte wissen ob du nächste Woche zu ihnen kannst', er schloss die Augen und atmete tief ein und aus.

Hä. Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Was war denn los? Wieso sollte ich denn kommen? Und warum schauten meine Eltern so traurig? Warum machte er es so spannend?

'Da du Schule hast, er aber meinte es seie wichtig, wirst du beurlaubt.' Fuhr er fort.

'Aber warum?' Fragte ich. 'Ich verstehe das nicht.'

'Den Grund möchte er dir dann gerne persönlich sagen.' Sagte nun meine Mutter.

'Ja.. äh.. okay. Wann soll ich zu ihnen gehen?'

'Am besten direkt am Montag', beantwortete mein Vater. 'Ich bin mir sicher es wird alles gut', meine Mutter nahm mich in Arm. Was zum Teufel war denn hier los?

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Das ganze Wochenende zerbrach ich mir den Kopf, was mir Felix wohl sagen wollte. Vorallem, warum hatte er mir nicht einfach geschrieben? Es war Montagmorgen, neun Uhr, es war arschkalt und ich stand schon mit meinem Koffer am Bahnhof. Ich ließ mich auf eine Bank fallen. Nur ungern wollte ich meine zitternden Hände aus der warmen Jackentasche rausholen, tat es dann aber doch, da ich gucken wollte ob mir jemand geschrieben hatte.

Eine Nachricht von meinem Vater.

'Ist der Zug schon gekommen?'

'Nein, aber in 3 Minuten steht dran'

'Gut, dann ruf mich an wenn etwas nicht stimmt'

Ich ging offline, denn mein Zug fuhr ein. Ich hievte meinen Koffer hoch und die Fahrt ging los. Ich saß in einem Vierer ganz alleine, war mir so oder so Recht. Der ganze Abteil war relativ leer, zu meinem Glück. Ich machte ein Selfie und stellte es auf Instagram. 'Ab zu @taddl @ardymardy @felixvonderladen und @unge. Freu mich auf euch <3'

Die Fahrt bestand aus Musik hören und auf Instagram alle Bilder auf den ich markiert werde zu liken. So kann die Zeit schnell

Vorbei gehen. Es war so krass dass sich wirklich manche darüber so freuten, vorallem all diese Taddl Pages den ich zum Teil anfing zu folgen.

Als endlich eine Durchsage kam, das wir gleich da wären, schrieb ich Felix er solle mich doch bitte abholen. Direkt kam ejne Nachricht: 'warte schon seit 10 minuten :)' ich lächelte. Allerdings machte ich mir Sorgen. Warum um alles in der Welt sollte ich denn kommen? Ich schaute aus dem Fenster. Wir fuhren gerade beim Gleis ein, und ich sah Felix.

Ich nahm meinen Koffer und stieg aus. Die kalt Luft kam mir entgegen, und ich zog schnell meine Mütze und meinen Schal an.

Dann sah ich langsam wie Felix auf mich zu kam. 'Jamie!' Rief er. Ich rannte, mit der einen Hand meinen Koffer, auf ihn zu. Er ging in die Hocke, auf Augenhöhe und nahm mich ganz fest in Arm. 'Ich bin so froh dass es dir gut geht', flüstert er leise. 'Hab euch voll vermisst', sagte ich in der selben Tonlage.

Wir liefen zusammen vom Bahnhof raus in Felix' Auto. Ich setzte mich neben ihn auf den Beifahrersitz. 'Bevor du los fährst', ich hielt seine Hand fest. Er schaute mich an. '..will ich wissen wieso ich hier bin.' Er guckte auf seine Füße. 'Sag, bitte', flehte ich. 'Ich merke dass was nicht stimmt.'

'..ja, Taddl hatte einen Unfall. Er.. er liegt im Krankenhaus und, wir, also, er, a.. a.. ardy, er..' er kam nicht weiter. Er schaute stumm auf die anderen Autos die auf den Parkplatz parkten, raus. Ich merkte gar nichr wie mir eine Träne die Wange hinunter lief. Nein, nicht weinen, nicht vor Felix, sagten meine Gedanken. Ich bin eigentlich ein Mensch der tatsächlich selten weinte. Ich versuchte sowas zu unterdrücken und einfach vor den Problemen wegzurennen. Doch mir entfuhr ein Schluchzter. '..kleine.. Bitte Wein nicht. Es wird alles gut.. ja?' Meine Sicht verschwamm. Deshalb war ich also da?

Felix stieg aus. Wo wollte er hin? Doch dann machte er meine Türe auf. Er drückte mich fest an sich. Jetzt heulte ich Wasserfälle. Mein Bruder, den tollsten den man haben kann, lag im Krankenhaus. 'Jamie? Hör mir zu, ja?' Er hob mein Kinn, so dass ich ihn angucken musste. 'Ich weiss für dich ist es mehr als schwer. Der Unfall ist Donnerstag Abend passiert.. seit dem Ardy das gehört hat.. er schließt sich ein.. isst nichts, dreht keine Videos.... lässt niemand an sich ran. Er ist depressiv geworden.. Taddl ist quasi sein halbes Leben. Vielleicht kannst du es schaffen, ihn da raus zu holen.. und ich bin mir sicher, dass Taddl dich gerne hören würde. Ja, er liegt im Koma. Aber Leute, die im Koma liegen, hören alles um sich rumherum. Er will dich bestimmt hören', sagte er und streichte meine Tränen weg. 'Ich hab dich lieb', er drückte mich ein weiteres mal. 'Ich dich auch', schluchzte ich.

Geschwisterliebe. [Taddl FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt