"Taddl hätte bestimmt nicht gewollt, dass es dir schlecht geht."

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Jamie Pov

Genervt saß ich in der Kantine meiner Schule. Ich hatte mir eine Essensmarke gekauft, doch irgendwie hatte ich doch keinen Hunger mehr. Ich storcherte in den Spagetti herum. "Jamie, was ist los?", fragte mich Mea. "Keine Ahnung. Kein Appetitt." Ich seufzte. Ich hatte vor einigen Tagen erfahren das Ardy in der Klinik ist. Das beschäftigte mich sehr. ich hatte auf nichts mehr Lust. 

Ich lehnte mich nach hinten und verschränkte die Arme. "Taddl hätte bestimmt nicht gewollt dass es dir so schlecht geht." hörte ich die mitfühlende Stimme meiner besten Freundin. Ich sah zu ihr. "Ich hätte im Sommer niemals kommen sollen. Dann wäre das alles jetzt so viel einfacherer.. Ich hab auch die restlichen Jahre ohne ihn überstanden. Und sieh, ich lebe." den letzten Satz betonte ich extra sarkastisch. "Jetzt ist er da und-" Mea unterbrach mich. "Du solltest froh sein dass er ein Teil deines Lebens sein möchte. Du hast es so viel besser als ich." Sagte sie. Und sie hatte Recht. Ihr Vater hatte ihre Mutter, sie und ihre Zwillingsschwester einfach im Stich gelassen, und hat sich bis heute nicht gemeldet. Mea konnte damit aber gut umgehen. Sie warf ihren blonden Zopf nach hinten und stand auf. "Ich trag sie zurück.", sie nahm unsere Tablette und verschwand vor der Küche. Ich schaute zu Boden, als mich meine Handy Vibration bei meinen Gedanken störte. "Ja?", ging ich weder fröhlich, noch traurig dran. "Jamie ich bins, Taddl!" 

Auf einmal hörte mein Herz auf zu schlagen. Zumindest fühlte es sich so an. "Oh mein Gott.. Ich hab dich so vermisst! Wie gehts dir? Seit wann bist du wach? Oh gott.. Taddl." Ich grinste. ich grinste so fett voller freude, ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es war, als würde ein Teil meines Herzes, was die ganze Zeit über gefehlt hatte, wieder eingefügt werden. Alles was ich vorhin gesagt habe, nahm ich innerlich sofort zurück. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich ihn die ganzen Jahre über bei mir gebraucht hätte. Ich liebe meinen Bruder einfach. 

Ich kam in die Realität zurück.

"Mir geht es soweit gut.. bin seit gestern Abend wach, gerade waren auch Felix, Simon, Palle und Rewi zu Besuch. Ich bin so froh deine Stimmezu hören. Aber wie läufts bei dir? BIst du gerade in der Schule? Hast du am Wochenende Zeit? Vielleicht werde ich entlassen." "Ja, ich bin in der Schule, eher in der Kantine. Und ja, natürlich komme ich. Darauf kannst du dich verlassen. Es tut mir unendlich leid, aber ich muss auflegen. Ich rufe sofort nach Mathe an, dann hab ich aus. Ruh dich aus!" Kurz danach beendeten wir das Telefonat, und ich sah schon wie Mea auf mich zukam. Sie hat von all dem gerade nichts mitbekommen. Ich raste auf sie zu und nahm sie ganz fest in Arm. "Jamie.. was ist los? Alles okay? Weinst du?" Dann drückte sie mich ebenfalls. Als wir uns lösten sah sie mich durchdringlich an. "Taddl ist wach. Ich hab eben mit ihm telefoniert." sagte ich mit Freudentränen in den Augen, den ich aber auf keinen Fall Zutritt auf meine Wangen lassen wollte. "OH MEIN GOTT, DAS IST TOLL JAMIE!" rief sie und drückte mich noch einmal. Was wohl die anderen Schüler von uns dachten. Doch das war uns egal und überglücklich liefen wir mit eingehakten Armen in unser Klassenzimmer.

Geschwisterliebe. [Taddl FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt