/79/ Der krönende Abschluss

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Es war nur noch ein Tag bis zur Krönung, und Simba glaubte, ihm platze bald der Kopf vor Stress. Es war kaum eine Nacht vergangen, in der er gut geschlafen hatte und die Arbeit schien sich bloß immer weiter anzuhäufen. Zumindest kamen mit der Zeit immer mehr helfende Hände dazu. Nach und nach hatten sich bereits ein paar Räte für ihn gefunden, die ihm schon Aufgaben abnehmen konnten. Bis jetzt verlief alles nur sehr provisorisch und ungeplant, doch immerhin ließ sich eine leichte Entwicklung ins Positive feststellen.

Die Menschen im Reich waren sehr viel motivierter, als Simba erwartet hatte, und halfen sehr engagiert dabei, den Staat wieder aufzubauen. Familien, denen die Häuser weg genommen worden waren, konnten in diese zurück kehren und mit anpacken. Menschen, die auf der Straße gelebt hatten, kehrten nach und nach in Unterkünfte ein. Eine Menge Leute, die es gut hatten, boten Spenden in Form von Credits, Nahrung oder Schlafplätzen an. Und Simba war erstaunt darüber, wie groß die Bereitschaft war, etwas zum Neuanfang des Reiches beizutragen. Nichts freute ihn so sehr, wie das Engagement des Volkes. In den letzten Tagen war er von so vielen Menschen angesprochen worden, dass sie helfen wollten; dass sie Aufgaben übernehmen konnten. Wenn all diese Leute nicht so eifrig motiviert wären, wären sie noch lange nicht auf diesem positiven Stand der Entwicklung.

Simbas geheimer Plan war es, ein Parlament zu gründen. Er hatte diese Idee noch mit niemandem geteilt, aber mit jedem Tag, der verstrich, war er davon überzeugter. In den letzten Tagen hatte er immer zwischendurch an seiner Rede für die Krönung morgen gearbeitet und mittlerweile war er sich sicher, dass er seine Idee mit einbringen würde. So wie er sah, wie die Menschen im Volk sich aufrafften und an die Arbeit machten, so wollte er auch, dass ihre Meinungen und Wünsche an ihn weitergetragen wurden. Und wenn sie sogar die Mitglieder des Parlaments selbst wählen konnten, konnte er so eine Instanz schaffen, die das Volk vertrat. Er wurde dadurch entlastet beim Regieren und die Menschen konnten aktiv bei der Gestaltung des Reiches mit entscheiden. Der Gedanke an solche Pläne löste ein wohliges Gefühl in Simbas Magengegend aus.

Aber soweit war es noch nicht. Erst mal ging es darum Scars Unordnung aufzuräumen. Und das diese Aufgabe stresste Simba an dem ganzen Regierungsgeschäft am meisten.

Simba verließ den Konferenzraum, in dem er gerade zwei Stunden lang mit anderen Frauen und Männern über das Vorgehen bezüglich der Gegenmittelverteilung diskutiert hatte. Da viele der Anwesenden nur über das Handpad zu schalten konnten, hatten sie sich dafür ausnahmsweise mal nicht im Thronsaal versammelt. Noch war die Konferenz nicht zu Ende, doch Simba war erschöpft von dem Gespräch und brauchte eine Minute Pause. Arielle und Nala folgten ihm aus dem Raum. Die beiden Frauen waren immer noch in eine angeregte Unterhaltung bezüglich des Gegenmittels vertieft. Simba war es ein Rätsel, wie sie noch einen klaren Kopf bezüglich dessen haben konnten. Aber andererseits waren sie heute nicht von einem Termin zum nächsten gehetzt. Manchmal wünschte Simba, er könnte seine Befehlsgewalt an jemanden abgeben. Aber das war nicht möglich. Morgen würde sogar das Gegenteil passieren. Mit seiner Krönung würde sich seine Position nur noch festigen.

Simba entfernte sich ein paar Schritte von der Tür weg in den Gang hinein, während Arielle und Nala direkt neben dem Konferenzraum stehen blieben. Sie sprachen immer noch lebhaft miteinander, doch Simba hörte nur mit halbem Ohr zu. Er war sehr froh, dass sich die zwei mittlerweile gut verstanden. Arielle hatte ihm berichtet, dass sie ein kleines bisschen eifersüchtig auf Nala gewesen war, weil sie geglaubt hatte, Simba und Nala würden heiraten. Umso schöner war es nun, dass sie sich gerade anzufreunden schienen.

Simba wandte den Blick von den beiden ab und drehte ihnen den Rücken zu. Tiefdurchatmend schloss er für einen Moment die Augen und versuchte seinen dröhnenden Kopf zu entspannen. Das Ganze war immer noch besser, als die Albträume von denen er nachts verfolgt wurde. Leise seufzend hob er beide Arme und fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die leicht zerzausten Haare.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now