/29/ Ankunft in Mistside

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Arielle starrte hoch an die Decke. Eine Stunde lange hatte sie schlafen können, dann war sie wieder aufgewacht. Nun lag sie mit offenen Augen im Bett und grübelte vor sich hin.

Elsa wusste nun auch von ihren Beinprothesen. Bevor sie sich schlafen gelegt hatten, war Arielle mit der Wahrheit rausgerückt. Es war so seltsam für sie von Menschen umringt zu sein, die das überhaupt nicht störte. In Arielles Kindheit war es so normal gewesen, dass sie von anderen Kindern und auch von Erwachsenen als „Cyborg" und „Missgeburt" beschimpft worden war, dass sie sich erst mal an diese positiven Erfahrungen gewöhnen musste. Offenbar hatte sie ihr Leben lang mit den falschen Menschen verbracht. Arielle stellte sich vor, wie viel erfüllender ihre Kindheit gewesen wäre, wenn sie diese mit Menschen wie sie selbst verbracht hätte. Und wenn sie ein wenig mehr Freiheit und Verständnis von ihrem Vater erfahren hätte.

Arielle verliebte sich immer mehr in die Vorstellung eine enge Freundschaft mit den anderen drein aus ihrer Gruppe aufzubauen. Es faszinierte sie, dass sie alle so unterschiedlich waren und dennoch ihre ganz eigenen Geschichten und Geheimnisse hatten, für die sie von anderen Menschen missbilligt wurden. In ihren Tagträumen stellte sie sich vor, dass sie irgendwann in einer friedlicheren Zukunft mit Elsa, Robin und Simba zusammen sitzen und über ihre Reise schwatzen würde. Eine perfekte Vorstellung.

Arielle schmunzelte leicht. Sie war schon immer eine Tagträumerin und hoffnungslos optimistisch gewesen. Und das schien sie selbst auf einer gefahrenvollen Flucht nicht zu verlassen.

„Kannst du auch nicht schlafen?", fragte Elsa plötzlich mit einem Gähnen und Arielle drehte den Kopf zu ihr.

Ich hab ein wenig geschlafen., erwiderte sie. Aber ich bin überhaupt nicht müde.

„Ich bin müde", entgegnete Elsa und rieb sich im Liegen die Augen. „Aber mir geht so viel durch den Kopf, dass ich einfach nicht schlafen kann."

Was geht dir denn durch den Kopf?, fragte Arielle neugierig und setzte sich ein wenig im Bett auf.

Elsa warf ihr einen schmunzelnden Blick zu und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf.

„Alles Mögliche", erwiderte sie mit beiläufiger Stimmlage.

Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!, beschwerte Arielle sich breit grinsend. Erzähl!

Abwartend legte sie das Kinn auf ihrer Hand ab. Elsa wirkte belustigt. Die blonde Frau dachte einen Moment nach, bevor sie auf Arielles Forderung einging.

„Ich frage mich schon so lange ich denken kann, woher ich diese Kräfte habe", antwortete Elsa schließlich langsam. „Und mit dem heutigen Tag... lässt mich diese Frage einfach nicht mehr los."

Verständlich, antwortete Arielle nachdenklich. Hast du denn irgendwelche Anhaltspunkte? Ein seltsames Ereignis in deinem Leben, oder irgendeine Vermutung?

Elsa schüttelte mutlos den Kopf. „Überhaupt nicht.", seufzte die Blonde und sah für einen Moment schweigend an die Decke. „Meine Eltern meinten Mal, dass ich schon so auf die Welt gekommen bin. Sie haben auch versucht herauszufinden, warum ich so bin, doch sie haben es nie erfahren."

Arielle musterte Elsa nachdenklich. Das war in der Tat ein seltsamer Umstand. Warum entwickelte ein Mensch wie aus dem Nichts ein solches übernatürliches Phänomen? Von so etwas hatte Arielle noch nie gehört. Elsa schien da etwas ganz Besonderes in sich zu tragen.

Wie war es für dich diesen Nebel aus Eis zu erschaffen? Arielle legte interessiert den Kopf schräg, während Elsa den Text auf ihrem Handpad las.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu