/15/ Hyänen im Anmarsch

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Robin erschrak fürchterlich, als plötzlich die Sirenen der Akademie ansprangen. Gerade als er in den Gang Richtung Kantine abgebogen war, um zu frühstücken, waren mit einem Mal die Wände in ein feurig rotes Licht getaucht worden, das Robin eine Gänsehaut verlieh. Er erkannte die Stimme des Schulleiters Merlin durch die Lautsprecher der Akademie sprechen.

„Sie werden jeden Moment die Schule einnehmen! Ich rate allen, die von der Regierung gesucht werden, sich auf der Stelle gut zu verstecken oder unverzüglich aus der Schule zu fliehen!"

Robin war wie angewurzelt im Gang stehen geblieben, mit klopfendem Herzen und verkrampften Händen. Natürlich war ihm bewusst, dass er der Grund war, warum die Hyänen die Akademie nun stürmten. Sie schienen aktuell ganz Farrun nach ihm abzusuchen. Auf den ersten Blick würden sie Robin nicht erkennen – nicht umsonst prahlte er immer mit seinen Verkleidungstaktiken – aber wenn jemand ihm zu nahe kommen sollte, war jede Verstellung früher oder später nicht mehr möglich. Die platinblonde Perücke konnte auch nicht alles verstecken.

Robin überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Es war früh am Morgen und die meisten Menschen waren eigentlich noch gar nicht auf den Beinen – doch jetzt langsam füllte sich der Gang mit aufgebrachten panischen Menschen, die, teilweise noch im Schlafanzug, das Weite suchten. Vermischt mit den rotleuchtenden Alarmlampen und dem Dröhnen der Sirene, konnte Robin gar nicht anders, als ebenfalls eine Spur von Panik zu verspüren.

Der Dieb sah sich unschlüssig um. Eigentlich musste er zurück ins Zimmer, seine Freunde um sich scharren und auf der Stelle verschwinden – doch er hielt inne. Als sein Blick auf eine Gestalt fiel, die draußen im Hof auf einer der Bänke lag, konnte er nicht einfach umdrehen. Leichtsinnig wie er war, rannte er los, auf eine der Glastüren zu.

Da die Mauern der Akademie komplett schalldicht waren, hatte die schlafende Person auf der Bank unmöglich die Sirenen hören können. Und irgendwer musste sie schließlich vor der drohenden Gefahr warnen.

Mit einem Ruck stieß er die Glastür zum Hof auf und rannte so schnell er konnte auf die schlafende Person zu. Frischer Wind trocknete den heißen Schweiß in seinem Nacken.

„HEY!", brüllte er im Laufen, noch ehe er die Person erreicht hatte.

Der junge Mann mit den rotgefärbten Haaren regte sich leicht.

Robin erreichte ihn und schüttelte ihn an der Schulter.

„Wach auf, Mann!", rief er ungeduldig, während er sich hektisch nach allen Seiten umsah, auf Ausschau nach Hyänen.

Der Mann auf der Bank schreckte aus dem Schlaf auf.

„Was...", machte er schlaftrunken und sah verwirrt zu Robin hoch.

„Die Schule wird gestürmt, von der Polizei", erklärte Robin hastig und zog an dem Arm des Mannes. Dieser kam leicht unbeholfen auf die Beine.

„Was?", wiederholte dieser, mittlerweile etwas wacher.

„Die Schule wird gestürmt!", rief Robin laut aus, „Nun komm schon!"

Ohne ein weiteres Wort rannte er wieder los. Am Rande hörte er, wie ihm der rothaarige Mann hastig folgte.

„Wieso stürmen sie die Schule?", fragte der Fremde keuchend.

„Keine Ahnung", antwortete Robin nur, „Aber die ganze Schule ist in Alarmbereitschaft."

Nach wie vor sah er sich hektisch nach allen Seiten um. Jeden Moment rechnete er damit, dass eine Hyäne ihm über den Weg lief. Doch noch waren nur die aufgebracht umher rennenden Schulbesucher zu sehen.

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