/19/ Im Keller

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Nala horchte unruhig nach verdächtigen Geräuschen. Angst gehörte nicht zu ihren Wesenszügen, doch sie konnte nicht leugnen, dass es sie davor grauste, von der Polizei erwischt zu werden. Sie wollte nicht zum Palast zurück gebracht werden. Scar würde sie sicherlich für ihr Verschwinden bestrafen. Und vielleicht tötete er sie sogar. Und das waren keine schönen Aussichten.

Sie ließ den Blick zu den anderen schweifen. Gemeinsam mit Timon, Pumbaa und zwei von Robin Hoods Verbündeten hatte sie sich im Keller der Akademie versteckt. Ein Ort, den die Hyänen wahrscheinlich nicht kannten, zumindest hatten sie diesen noch nicht durchsucht.

„Woher wisst ihr von dem Keller?", fragte Nala Simbas Mitbewohner, während sie sich im dunklen, leeren Gewölbe des Kellers umsah. Ein eisiger Luftzug bereitete ihr eine Gänsehaut auf den Armen.

Auf Timons Gesicht bildete sich ein triumphierendes Grinsen. „Wir leben seit fast zwölf Jahren hier", antwortete er mit einem Zwinkern.

„Länger als Simba!", fuhr Pumbaa fort.

„Wir haben die Akademie schon sooft durchkämmt", meinte Timon, „Wir kennen jeden Winkel. Wahrscheinlich wissen wir mehr über die Schule als der Schulleiter."

Timon und Pumbaa grinsten sich stolz an, während Nala die beiden stirnrunzelnd musterte.

Irgendwie schien Nala langsam zu verstehen, warum Simba seine Bestimmung nicht ernst genommen hatte. Wenn er die letzten zehn Jahre mit diesen beiden Typen verbracht hatte, war es nicht verwunderlich, dass er sich jedweder Verantwortung entzog.

Nala schüttelte ungläubig den Kopf. Seufzend wandte sie sich an die anderen beiden Männer, von denen einer sehr groß und bullig war, und der andere eher klein und älter.

„Und ihr seid Komplizen von Robin Hood?", fragte sie mit prüfendem Blick.

Der größere nickte.

„Mein Name ist Little John und das hier ist Bruder Tuck." Er deutete auf den älteren Mann, der Nala freundlich anlächelte.

„Wir wollten eigentlich mit Robin abhauen, doch er ist verschwunden. Alan genauso. Wir machen uns Sorgen, dass die beiden von den Hyänen gefangen genommen wurden."

Nala schüttelte leicht den Kopf. „Zumindest kann ich im Bezug auf Robin sagen, dass das nicht der Fall ist", beruhigte sie die Männer, während sie zwischen den beiden hin und her sah. Little John runzelte die Stirn.

„Woher weißt du das?"

Nala ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. Es war vermutlich richtig, wenn sie ihnen allen erzählte, was Merlin ihr berichtet hatte. Und da hier die engen Freunde von Simba und Robin Hood vor ihr standen, war sie sich relativ sicher, dass sie den Vieren vertrauen konnte. Wahrscheinlich hatte sie auch keine andere Wahl.

„Kurz bevor ich mit Timon und Pumbaa zusammen gestoßen bin, hat der Schulleiter mit mir gesprochen", begann sie zu erzählen. „Er hat mir erzählt, dass Simba zusammen mit Robin Hood und zwei Frauen auf eine Mission nach Oronia aufgebrochen ist. Und er meinte auch, dass es jemanden geben muss, der ihnen folgt, um sie im Notfall unterstützen zu können."

Nala musterte die Reaktionen der vier Männer. Sie alle starrten sie verblüfft an.

„Warum sind sie nach Oronia aufgebrochen?", fragte BruderTuck verwirrt.

Nala lächelte schief und fuhr sich mit einer Hand durch die lockigen Haare.

„Simba ist Mufasas Sohn", meinte sie dann, „Sie wollen Scar vom Thron stürzen."

Allen Anwesenden klappte die Kinnlade herunter. Nala musste leicht schmunzeln. Sie hatte bestimmt ähnlich verblüfft ausgesehen, als sie Simba wiedergesehen hatte.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now