SEELENBRAND // eine disney fanfiction

/40/ Die gestohlene Stimme

Simba wartete gespannt darauf, dass Arielle zu erzählen begann. Das Mädchen mit den roten Haaren warf einen unruhigen Blick in die Runde und strich sich mit einem Seufzen eine Haarsträhne hinter das Ohr. Simba wusste, dass diese Situation alles andere als leicht für Arielle war. Er hatte gesehen, wie nervös sie gewesen war, als sie ihm ihre Beinprothesen gezeigt hatte. Und auch wenn für sie keinerlei Gefahr bestehen sollte, es schien dennoch eine schmerzhafte Erinnerung zu sein, die sie ihnen offenbaren musste. Und mit schmerzhaften Erinnerungen kannte Simba sich aus.

Arielle holte die Ampulle mit dem bläulichen Serum darin hervor und legte diese sorgfältig auf ihrem aufgeklappten Notizbuch ab. Simbas Blick verweilte für eine Weile auf dem kleinen Behälter, bevor er die Augen zu Arielles Handpad hob.

Dieses Serum heißt Seelenbrand., begann sie schließlich und der Bildschirm ihres Handpads flackerte leicht vor Nervosität. Ich bin vor einem Jahr durch Zufall darauf gestoßen. Eigentlich war das meiner eignen dummen Neugier geschuldet.

Simba beobachtete, wie Arielle und Belle wissende Blicke austauschten, wie als würden sie sich durch Gedanken verständigen.

Damals sind Belle und ich heimlich nachts raus geschlichen, um ein wenig Spaß zu haben. Wir wollten feiern gehen, oder einfach nur in der Natur umher laufen. Belle hat mir damals erzählt, dass es in dem alten Industriegebiet von Vatava einige leer stehende Hallen gibt, in denen gerne mal illegaler Weise gefeiert wird. Wir wollten uns dazu schleichen.

Belle hatte während Arielles Vortrag aufmerksam genickt und stieg nun in die Erzählung ein.

„Arielles Vater hat ihr lange Zeit verboten das Haus zu verlassen. Aufgrund ihrer Beinprothesen. Ihr wisst ja bestimmt, dass sogenannte „Cyborgs" kein großes Ansehen in Eventyr haben, und dieser Umstand hat sich seit Scars Herrschaft noch mal verschlimmert. Nun ja, die Verbote ihres Vaters haben Arielle allerdings nicht davon abgehalten ihren Willen durchzusetzen."

Die beiden Frauen grinsten sich breit an.

Ganz recht, fuhr Arielle schmunzelnd fort. Ein Glück musste ich Belle nie groß zu solchen Aktionen überreden, weil sie genauso verrückt ist wie ich. Auf jeden Fall sind wir an diesem einen Abend gemeinsam in Vatavas Industriegebiet gewandert. Leider wurde es nicht so spaßig wie erwartet.

Simba sah mit faltiger Stirn zu, wie Arielle ein tonloses Seufzen ausstieß und ihren Gedanken nachhing.

Wir haben eine illegale Feier in einer der Lagerhallen entdeckt. Zu Anfang hat es mir Spaß gemacht, aber mit der Zeit wurde mir unwohler. Irgendwann bin ich raus, um ein wenig allein zu sein und die Umgebung zu erkunden. Ich wollte eigentlich gar nicht lange weg sein. Ich bin nur ein wenig durch das Industriegebiet gelaufen und hab mich umgesehen. Ich liebe es faszinierende Gegenstände zu sammeln und hatte die Hoffnung irgendetwas Interessantes zu finden. Und als ich dann dieses riesige Industriegebäude entdeckt habe, konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich bin durch eines der Fenster rein und hab mich umgesehen.

„Das klingt nach etwas, was ich als Kind getan hätte", warf Simba dazwischen.

„Wieso nur als Kind?", erwiderte Robin mit frechem Grinsen.

Elsa schüttelte entnervt den Kopf.

Nun ja, es stellte sich heraus, dass das Gebäude nicht so leer war, wie es schien. Ich hab entdeckt, dass es sich um eine geheime Produktionsstätte handelte. Für Seelenbrand.

„Wieso konntest du ohne Umschweife durchs Fenster rein, wenn es doch eine versteckte Produktionsstätte war?", fragte Elsa stirnrunzelnd. Diese Frage war Simba auch aufgekommen.

Arielle lächelte schwach.

Das war meinen Beinprothesen geschuldet., antwortete sie mit einem leichten Klopfen auf ihrem metallenen Oberschenkel.