SEELENBRAND // eine disney fanfiction

/35/ Das Geheimnis des Serums

Stirnrunzelnd drehte Simba die kleine Ampulle mit der bläulichen Flüssigkeit in seiner Hand. Kleine Blasen stiegen darin auf und tanzten umher in seltsamen Bewegungen, die Simba nicht ganz zu beschreiben wusste. Schließlich gab er sie an Elsa weiter und warf Arielle und Robin abwechselnd verwirrte Blicke zu.

„Ich komm nicht ganz mit."

Simba war heute Morgen abrupt aus dem Schlaf hochgefahren, als Robin und Arielle in Tianas Wohnzimmer gestürmt waren. Er hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass sie weg gewesen waren. Die Aufregung war ihnen deutlich anzusehen gewesen. Arielle hatte direkt erst mal ihr Handpad aufladen müssen. Und Robin hatte angefangen zu erzählen, was heute Nacht passiert war. Jetzt saßen sie in einem Kreis zusammen auf dem Boden und führten Krisensitzung.

„Nottingham meinte, dass sie vor ein paar Stunden dieses Serum geliefert bekommen haben", erklärte Robin erneut. „Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache. Nottingham wollte mich damit umbringen, aber ich glaube, es steckt mehr dahinter. Ich verstehe es nur noch nicht." Ratlos starrte Robin die Ampulle an.

„Aber wenn er dich umbringen wollte", begann Elsa langsam, während sie das Serum in ihrer Hand begutachtete, „Warum hat er dann nicht einfache Laserkugeln verwendet? Die tun doch auch ihren Zweck."

Robin hob mit ahnungsloser Miene die Hände. „Er hat was gefaselt von „einen qualvollen Tod bescheren". Aber hey, ich lebe noch, ich kann also keinerlei Erfahrungsberichte liefern. Was ich natürlich auch nicht könnte, wenn ich tot wäre."

Simbas Blick huschte nachdenklich zu Arielle. „Du kennst das Serum?", fragte er sie direkt. Arielle schreckte aus ihren Gedanken auf und warf ihm einen unruhigen Blick zu. Dann nickte sie kurz.

„Woher?", hakte Simba verwirrt nach. „Wenn die Hyänen das Serum erst seit ein paar Stunden verwenden können, wie kannst du dann davon wissen?"

Arielle wirkte, als wäre ihr das Thema sehr unwohl. Sie schlang die Arme um ihren Körper, während sich tiefe Falten auf ihrer Stirn bildeten. Auch wenn Simba keine Ahnung hatte, woran Arielle gerade dachte oder welche Erfahrungen sie mit diesem Serum gemacht hatte, er konnte ihre Situation nachempfinden. Sie schien mit etwas aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Und das kannte Simba nur zu gut.

„Du brauchst nichts zu erzählen, wenn du nicht willst", sagte er sanft und beugte sich ein Stückchen zu ihr vor. „Aber vielleicht kannst du uns ja helfen die ganze Sache zu verstehen."

Sie hob den Blick erneut und starrte ihn lange an. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Dann stieß sie ein Seufzen aus und ließ dabei die Arme sinken.

Ich habe dieses Serum vor einem Jahr das erste Mal gesehen., leuchtete der Text auf ihrem vollgeladenen Handpad auf. Und es ist der Grund, warum ich stumm bin.

Simba sah sie überrascht an. Damit hatte er nicht gerechnet. Die anderen beiden wirkten ebenso verblüfft wie er.

„Inwiefern?", murmelte er verwirrt.

Arielle erwiderte erneut seinen Blick. Lange blieben ihre Augen auf ihm haften, bevor sie fortfuhr: Sie haben mir das Serum verabreicht, weil ich zufällig auf geheime Informationen gestoßen bin. Es diente als Warnung. Das Serum hat mich stumm gemacht, damit ich niemandem von meinem Wissen erzählen konnte. Sie haben damit gedroht, mich zu töten, falls ich es je wagen sollte.

Arielle holte zitternd Luft. Bitte, fragt mich nicht noch mehr aus. Ich kann gerade nicht mehr erzählen.

Simba starrte Arielle betreten an. Auf dem Gesicht des sonst so fröhlichen Mädchens stand der Schmerz aufgerissener Wunden. Es bedrückte ihn sie so zu sehen. Was auch immer sie erlebt hatte, es schien wirklich schrecklich zu sein. Und es war noch nicht mal lange her.