/16/ Freunde und Feinde

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Selbst wenn Arielle sprechen könnte, hätte sie jetzt kein Wort herausbekommen. Sie hatte nicht einmal richtig begriffen, was Merlin da zu ihr gesagt hatte und in welchem Sinne sie wichtig für das Aufdecken einer Verschwörung war... obwohl sie eine winzige Ahnung hatte. Und schon hatte sie der Schulleiter mit einem rauchenden Kopf voller Fragen hinaus gescheucht. Und es gab noch haufenweise anderer Dinge, die sie nicht begriff. Zum einen – Robin Hood. Der Robin Hood! Sie hatte also gestern nicht halluziniert und ihn tatsächlich auf dem Gang gesehen. Er war hier auf der Schule gewesen, wahrscheinlich schon seit die erste Meldung darüber kam, dass er sich zurzeit in Farrun aufhielt. Und auch wenn er immer noch in seiner Verkleidung steckte, war sein wahres Aussehen mittlerweile ganz gut an die Oberfläche gerückt. Das lag wahrscheinlich aber mehr daran, dass sie nun wusste, wer er war.

Dann war da Elsa – Arielle hatte nicht wirklich verstanden, was Merlin mit diesen „Kräften" meinte, die sie angeblich besaß. Das klang zu sehr nach einem Märchen und sie konnte sich einfach keinen Reim daraus machen.

Doch das was, sie am meisten schockiert hatte, war Simba. Während sie rannten warf sie ihm einen Blick von der Seite her zu. Der Mann, der der lang verschollene Kronprinz war. Der Mann, in den sie die ganze Zeit über verliebt gewesen war. Sie war in den verdammten Prinzen verknallt! Seit gefühlten Ewigkeiten schwärmte sie nun schon für ihn und hatte noch nicht einmal seinen Namen gekannt. Und jetzt plötzlich stellte sich heraus, dass er Mufasas Sohn war. Und dass sie auf eine lebensgefährliche Mission mit ihm gehen würde. Konnte dieser Tag eigentlich noch nervenaufreibender werden, als er ohnehin schon war?

Robin, der ohne Umschweife die Führung der Gruppe übernommen hatte, stieß die Tür des Verwaltungstrakts auf, und scheuchte sie hindurch.

„Beeilt euch!", drängte er sie und Arielle folgte Elsa und Simba hastig als letzte durch die Tür. Es war derselbe Personaldurchgang, durch den Merlin sie vorhin geführt hatte, doch nun mussten sie von hier aus einen Ausgang finden.

Mittlerweile war es ruhiger in der Akademie geworden. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass der Alarm verstummt war. Arielle empfand die Stille beinahe als noch beängstigender als die schrillen Töne der Sirene. Sie spürte, dass Eindringlinge in der Akademie waren. Sie alle spürten es.

Sie gelangten an eine Biegung und wurden automatisch langsamer. Robin, der sich wieder an ihre Spitze gesetzt hatte, lugte vorsichtig um die Ecke.

„Da hinten sind zwei Hyänen", flüsterte er schließlich leise über seine Schulter.

„Hyänen?", fragte Simba verständnislos und Arielles Herz-schlag erhöhte sich.

„Oh", machte Robin und warf ihnen ein schiefes Grinsen zu, „Ich nenne Scars Schergen gerne Hyänen. Weil sie so hässliche Fratzen haben."

„Warum wundert es mich überhaupt nicht, dass die hinter dir her sind?", zischte Elsa mit sarkastischem Tonfall und Arielle musste schmunzeln.

Robin ignorierte Elsas Worte, und vermittelte ihnen mit einem Winken, dass sie ihm folgen sollten. Mit leisen Schritten huschten sie hinter der Wand hervor und durchquerten hastig den Durchgang.

Arielle spürte, wie ihr Atem vor Angst flacher wurde, als sie den anderen drein durch den Gang folgte. Sie wagte einen kurzen Blick in Richtung der Hyänen – und genau in diesem Moment entdeckte eine von ihnen sie.

„HALT!", rief der Mann, noch während Arielle neben Robin, Simba und Elsa hinter der nächsten Mauer verschwand. Die Nackenhärchen stellten sich ihr auf und auf den Gesichtern der anderen stand der entsetzte Schock.

„Schnell weg hier!", rief Robin aus, und rannte augenblicklich los. Das ließ Arielle sich nicht zweimal sagen. Gemeinsam mit Simba und Elsa setzte sie sich in Bewegung, Robin hinterher. Ihre Schritte und das Keuchen echote in ihren Ohren, wie die Sirene zuvor.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionحيث تعيش القصص. اكتشف الآن