/28/ Höhenflug

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Robin wünschte, er könnte den ganzen Flug über auf dem Deck verweilen, doch das war leider nicht möglich. Sie waren hier oben der Crew viel zu nahe und auch wenn Robin nichts gegen das Risiko hatte, wollte er die anderen dem nicht aussetzen. Also wandte er sich mit einem sehnsüchtigen Blick von der strahlenden Aussicht ab und ging mit den anderen drein auf die Treppe zu, die unter Deck führte.

Das Holz der Stufen knirschte laut, als sie schwankend hinab stiegen. Ehe sie sich versahen, fanden sie sich in einem engen Gang wieder, in dem Kajütentüren an beiden Seiten dicht beieinander lagen. Es war dunkel und im Gegensatz zu der windigen Luft über Deck war es hier beinahe stickig.

„Na wie gemütlich", sprach Elsa im sarkastischen Tonfall seine Gedanken aus. Robin war es gewöhnt in engen und dunklen Behausungen zu leben, und dennoch wäre er jetzt sehr viel lieber an Deck und hätte dort seinen Spaß.

Langsam bahnten sie sich vorwärts, bis sie die ihnen zugeteilten Kabinen fanden. Es waren zwei Stück, die sich direkt gegenüber lagen.

Elsa, die vorangegangen war, drehte sich zu ihnen um.

„Was machen wir jetzt?", fragte sie mit gesenkter Stimme und sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. „In Mistside, meine ich."

Das war in der Tat ein Problem. Ähnlich wie in Farrun kannte Robin sich nicht hundertprozentig in Mistside aus. Sie konnten nur hoffen, dass erneut die versteckten Zeichen des Untergrundes ihnen helfen würden. Und dann mussten sie natürlich einen Weg finden, der sie nach Oronia brachte.

„Ich weiß es nicht", gab Robin zu, ebenfalls mit ruhiger Stimme und wachsamen Ohren. „Ich war noch nie in Mistside. Aber macht euch keine Sorgen, es gibt für alles eine Lösung. Ich bringe uns sicher nach Oronia."

„So wie es scheint, haben wir eine Hürde bereits geschafft", erwiderte Simba leise, „Wir sind unbemerkt aus Farrun entkommen. Wenn wir Glück haben, suchen die Hyänen weiter in Farrun nach uns."

Robin grinste. Das war in der Tat ein Hoffnungsschimmer. Doch noch war nichts sicher.

„Wir sollten uns keine zu großen Hoffnungen machen", erwiderte Elsa mit zerknirschter Miene. „Ich glaube nicht, dass wir lange unentdeckt bleiben."

„Doch, wenn du weiterhin solche genialen Zaubertricks vorführst." Robin verschränkte die Arme vor der Brust und zwinkerte grinsend. Dass Elsas Miene kalt bleiben würde, hatte er erwartet. Schließlich war sie die „Eiskönigin". Er grinste in sich hinein. Robin hatte schon immer seinen Spaß daran gehabt anderen Menschen Spitznamen zu geben.

Lasst uns nicht jetzt darüber diskutieren., warf Arielle dazwischen und ihr Blick wechselte von Elsa zu Robin und zurück. Wir sollten uns besser in die Kabinen zurück ziehen. Wir können ein wenig schlafen. Denkt dran, wir kommen abends in Mistside an. Das bedeutet, wir werden heute Nacht durch die Stadt streifen müssen.

„Gut mitgedacht", lobte Robin sie nachdenklich. Daran hatte er noch gar nicht gedacht.

Schließlich teilten sie sich auf die Kajüten auf. Elsa und Arielle gingen in die eine, während Robin sich mit Simba die andere teilte. Der Raum war eng und nicht viel größer als vier Quadratmeter. Ein eigenes Bad hatten sie nicht. Aber es gab ein Gemeinschaftsbad im Gang. Das war immer noch besser, als sich mit Regenwasser zu waschen und sein Geschäft auf der Straße zu verrichten. Robin war es gewöhnt, doch manchmal gab es für ihn nichts Schöneres als ein Badezimmer.

Der Raum war düster und hatte keine Fenster. Zwei schmale Betten standen an den länglichen Wandseiten. Das war auch schon alles, was die kleine Kajüte beinhaltete. Besser als nichts. Immerhin hatten sie weiche Daunendecken.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin