/45/ Der Hof der Wunder

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Als Simba wieder zu sich kam, wurden seine Ohren von einem unangenehmen Piepen erfüllt. Er stöhnte leise, als er seinen dröhnenden Kopf spürte und langsam wieder seinen verkrampften Körper wahrnahm. Der Untergrund, auf dem Simba lag, war hart und kalt, und als er aufwachte, atmete er Staub ein. Er nieste und hustete.

Langsam drehte er den Kopf zur Decke und versuchte sich zu sammeln. Nur langsam schärfte sich das Bild vor seinen Augen, während die stechenden Kopfschmerzen anhielten. Sein Blick wurde von einer alten Lampe eingefangen, die an der schmierigen, alten Decke hing und nur spärliches Licht in den Raum warf. Tief durchatmend versuchte er sich über das Geschehene klar zu werden.

Er konnte sich an seltsame, dunkel gekleidete Gestalten erinnern, die plötzlich in der Straße aufgetaucht waren und sie umzingelt hatten. Sie hatten ihn wohl ausgeknockt; er konnte sich nicht erinnern. Und jetzt fand er sich in einem fremden Raum wieder, der wie ein alter Keller wirkte. Es war kühl hier drin, und doch war die Luft stickig.

Schwerfällig versuchte Simba sich aufzusetzen. Sein Geist schwirrte und er musste für einen Moment die Augen schließen, um dem Karussell in seinem Kopf Einhalt zu gebieten. Als er sie wieder öffnete, bemerkte er, dass seine Hände mit einem rauen Seil gefesselt waren. Ein Seil, dessen Ende an einem Ring an der Decke des Raumes befestigt war und ihn somit an der Flucht hindern sollte. Doch das Seil, war nicht das einzige, was an dem Ring befestigt war.

Erschrocken wirbelte Simbas Kopf herum. Seine Freunde lagen neben ihm auf dem kalten Steinboden des Kellers, bewegungslos und mit geschlossenen Augen. Panisch kroch Simba zu Arielles leblosen Körper hin und ignorierte dabei die Schmerzen, die ihm durch den Kopf schossen. Mit den gefesselten Händen griff er nach Arielles Schulter und schüttelte sie.

„Arielle!", rief er aus, und wünschte sich nichts sehnlicher, dass sie aufwachte. „Wach auf! Bitte!"

Doch das rothaarige Mädchen regte sich nicht.

Verzweifelt ließ Simba davon ab, sie zu schütteln und sah zu Elsa und Robin hin.

„Elsa! Robin! Wacht auf, verdammt noch mal!" Doch auch sie blieben reglos liegen. Wie bei Simba und Arielle, waren auch ihre Hände gefesselt. Elsa trug noch ihre Handschuhe.

Frustriert ließ Simba die Hände sinken und sein Blick glitt durch den Raum. Wie waren sie nur in diese Lage geraten? Und wer war es, der sie hier drin festhielt? Wenn es Hyänen waren, warum saßen sie dann nicht in einem richtigen Gefängnis? Es war auch nicht Seelenbrand gewesen, das sie ausgeknockt hatte. Demnach mussten sie von jemand anderen entführt worden sein. Simba glaubte nicht, dass Hyänen sie so fassen und gefangen halten würden. Das passte einfach nicht zu ihnen. Außerdem versteckten sich Hyänen nicht in Gassen.

Plötzlich hörte er, wie jemand von außen auf die Tür zu lief, die sich im anderen Teil des Raumes befand. Simbas Herz begann wie wild zu klopfen. Während jemand von außen die Tür aufsperrte, kam Simba ächzend auf die Beine und stellte sich schützend vor seine Freunde. So gut es ging versuchte er dabei seinen schmerzenden Kopf und seine zitternden Knie zu ignorieren.

Die Tür schwang auf und eine Frau erschien im Raum. Bei Simbas Anblick hielt sie überrascht inne, fing sich aber schnell wieder. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Simba konnte noch nicht ganz einordnen, ob es freundlich oder gehässig sein sollte.

„Du bist wach", sprach die Frau das Offensichtliche an, während sie einen lässigen Schritt in den Raum hinein trat und dabei die Tür hinter sich schloss. Während sie Simba ausgiebig musterte, tat er dasselbe.

Sie war eine äußert attraktive Frau, mit einem warmen Hautton und wilden rabenschwarzen Locken. Ihre Augen waren von einem giftigen Grün, und strahlten Stärke und Intelligenz aus. Sie war in einen praktischen Hosenanzug gehüllt, der ihre schlanke Figur umschmeichelte und sie agil machte. Und erst als letztes fiel Simba auf, dass die Frau ein Tablett mit Wassergläsern und Brot in den Händen hielt.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now