/33/ Ein blendender Schein

15 2 0
                                    

Arielle fuhr urplötzlich aus dem Schlaf auf, und sie hatte noch nicht einmal eine Ahnung warum. Schlaftrunken sah sie sich im immer noch dunklen Wohnzimmer um und rieb sich mit einem Gähnen die Augen. Warum war sie so plötzlich wach geworden? Sie konnte sich nicht daran erinnern etwas Schlimmes geträumt zu haben, oder von einem Geräusch geweckt worden zu sein.

Gedankenverloren starrte sie über die Sofalehne hinweg aus dem Fenster in Tianas Garten. Offenbar war es kurz vor Sonnenaufgang, denn der Horizont hatte sich bereits erhellt und spendete erstes Licht.

Arielle ließ ihren Blick über Simba und Elsa schweifen, die beide tief und fest in ihren Betten schliefen. Dann wandte sie den Kopf müde zu der anderen Sofaseite, auf der Robins Schlafplatz war.

Schlagartig war sie hellwach. Der Schlafplatz war leer. Robin hatte das Sofa verlassen. Arielle sah sich hektisch nach dem Sessel um, auf dem sie ihre Kleidung abgelegt hatten. Robins Sachen waren ebenfalls weg.

Arielle fluchte leise, ohne einen Laut von sich zu geben, selbstverständlich. Sie schwang die Beine über das Sofa und lief hastig zu dem Sessel rüber, um sich selbst einzukleiden. Während sie in ihre Hose schlüpfte, warf sie einen zweifelnden Blick rüber zu Elsa und Simba. Sollte sie sie wecken? Sie wollte ihnen keine Angst machen und sie auch nicht in ihrem wohlverdienten Schlaf stören. Vielleicht war es besser, wenn Arielle sich alleine darum kümmerte. Glücklicherweise hatte sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wo Robin hin verschwunden war.

Gestern, auf ihrem Weg durch die Straßen von Mistside, hatten Robin und sie sich eine Karte von der Stadt angeschaut. Robin hatte sich so auffällig unauffällig nach dem Park erkundigt, dass Arielle das nicht verborgen geblieben war. Sie wettete, dass er gerade dort war. Warum auch immer.

Arielle zog sich ihren rosafarbenen Pullover über, und schlüpfte anschließend eilig in ihre Schuhe. Dann warf sie einen letzten zweifelnden Blick hinüber zu Simba und Elsa, bevor sie das Wohnzimmer und dann Tianas Haus verließ.

Der Morgen war kühl und klar. Vereinzelte Wolken hingen über der Stadt, die bereits durch den bevorstehenden Sonnenaufgang eine leicht rosa Farbe angenommen hatten. Arielle fröstelte leicht und sie spürte Unbehagen in der Brust. Nervös rieb sie sich die Oberarme, während sie noch auf der Türschwelle stand und dann mit einem tiefen Luftzug ihr Handpad aktivierte.

Also wo war die Parkanlage... Konzentriert suchte Arielle mit den Augen den blauleuchtenden Bildschirm ab, der über ihrer Hand in der Luft schwebte. Mistside und seine Gebäude waren ziemlich exakt und dreidimensional auf der Stadtkarte abgebildet. Es dauerte nicht lange, da hatte Arielle die Parkanlage entdeckt. Hastig setzte sie sich in Bewegung.

Sie war wütend auf Robin. Dass er sich so früh am Morgen einfach davon schlich war unmöglich von ihm. Hoffentlich hatte er eine gute Erklärung für sein respektloses Verhalten. Wenn Arielles Sorgen unbegründet sein würden, was sie schon erwartete, konnte er sich auf eine Standpauke gefasst machen. Sie war nicht wie Elsa und kritisierte alles, was Robin tat, doch jetzt war er deutlich zu weit gegangen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Während Arielle durch die Straße hastete, zerbrach sie sich den Kopf darüber, was Robin wohl zu diesem Zeitpunkt am Stadtpark zu suchen hatte. Traf er sich mit jemandem? Oder fand dort irgendetwas Geheimes statt? Arielle war es ein Rätsel, wie er das überhaupt planen konnte. Sie waren schließlich erst seit ein paar Stunden in Mistside. So sehr sie auch darüber nachdachte, sie wurde aus dem Ganzen einfach nicht schlau. Umso mehr war sie auf Robins Erklärung gespannt.

Indessen sie den blauen Bildschirm in der Luft schweben ließ und regelmäßig überprüfte, ob sie in die richtige Richtung lief, sah sie sich gleichzeitig immer wieder nervös nach allen Seiten um. Es war ihr unbehaglich im Dunkeln durch die Stadt zu laufen, obwohl die Straßen menschenleer waren. Sie betete, dass sie keine unangenehme Begegnung mit einer Hyäne oder anderen Menschen haben würde.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now