/36/ Die Kälte der Gasse

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Elsa fühlte sich ausgelaugt, obwohl der Tag gerade erst angefangen hatte. Sie hatte so gut geschlafen – bis Robin und Arielle mit diesen grausigen Neuigkeiten wieder gekommen waren. Jetzt befanden sie sich schon wieder in einer Stadt, in der Hyänen nach ihnen suchten. Wie lange sollte das noch weitergehen?

Elsa lief neben Robin an der Spitze ihrer Truppe. Sie wollte den Überblick über alles behalten – das beinhaltete auch Robin. Sie hatte ihm immer noch nicht so richtig verziehen, dass er sich heute Nacht raus geschlichen hatte.

Mittlerweile war der Tag in Mistside angebrochen. Nur wenige Wolken standen am Himmel und die Sonne tauchte die Stadt in ein warmes Licht. Das perfekte Wetter zum Umherschleichen war das nicht. Hoffentlich konnten sie Begegnungen mit Hyänen soweit es ging vermeiden.

„Wir müssen hier links!", rief Simba ihr und Robin zu. Elsa warf einen kurzen Blick über ihre Schulter auf Arielle und Simba die nebeneinander her liefen und die Stadtkarte studierten.

Es war mehr auf den Straßen los als am vorherigen Tag. Vereinzelte Leute kamen aus ihren Häusern, liefen die Straße runter oder stiegen in ihr Aer, um davon zu brausen. Elsa und die anderen hielten nervös die Köpfe gesenkt, in der Hoffnung, dass man sie nicht beachten würde und erst recht nicht erkannte. Elsa war sehr unwohl zu Mute und sie war wahrscheinlich nicht die einzige aus der Gruppe, der es so ging.

„Wir müssen dringend von dieser Straße runter", zischte Robin neben ihr leise, der durch seine Kapuze kaum zu hören war, „Hier befinden wir uns auf einem Präsentierteller."

Elsa stimmte ihm schweigend zu.

Robin drehte sich zu Arielle um, und fragte sie mit gesenkter Stimme, ob es auch noch eine anderen Weg gab, der zu dem Anwesen führte.

Arielle überprüfte nachdenklich die Karte.

In ungefähr 200 Metern führt eine kleine Gasse von dieser Straße ab, antwortete sie schließlich, Das ist zwar ein Umweg, aber die müsste weniger belebt sein als diese Straße hier.

Robin nickte mit grimmiger Miene. „Die nehmen wir.", meinte er, „In der Zwischenzeit: Versucht euch so unauffällig wie möglich zu verhalten. Tut so, als würdet ihr euch unterhalten. Und geht nicht zu schnell."

Sie alle nickten, und Elsa wandte den Blick wieder unruhig nach vorne. Verschiedenste Menschen kamen ihnen entgegen und liefen desinteressiert vorbei. Elsa mühte sich, niemandem in die Augen zu sehen.

„Vielleicht kannst du mir ja jetzt erzählen, was du heute Nacht getrieben hast?", begann sie mit leiser Stimme an Robin gewandt, weil sie nicht wusste, was sie sonst zum Reden hatte.

Sie hörte Robin leise seufzen.

„Ich war aufgrund einer Wette da, okay?", antwortete er leicht unwirsch, aber nach wie vor mit gesenkter Stimme. „Ich hab die Wette gewonnen und meine Gegnerin stellte sich als eine Kopfgeldjägerin heraus. Sowas passiert nun mal."

Elsa schloss für einen Moment genervt die Augen und schüttelte unmerklich den Kopf. Eine Wette. Aufgrund einer verdammten Wette wusste jetzt das ganze Königreich, dass sie in Mistside waren. Elsa wusste, sie sollte nicht wütend sein, weil Robin sich bereits entschuldigt hatte, doch sie war es trotzdem.

„Unfassbar", murmelte sie vor sich hin, „Wegen einer Wette alles aufs Spiel zu setzen..."

„Ich hab mich bereits entschuldigt", erinnerte Robin sie mit einem Knurren daran, „Glaub mir, ich hab daraus gelernt."

Elsa warf ihm einen Seitenblick zu. Aufgrund der Kapuze war sein Gesicht nicht richtig zu erkennen, doch seine Stimme klang so trocken, dass es sie überraschte. Elsa war fast sicher, dass er es ernst meinte. Sie fragte sich, was genau es war, dass ihn umgestimmt hatte.

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now