/26/ Die Legacy

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Simba und Arielle rannten Robin nach die Straße runter und dann um eine Biegung, hinter der Elsa bereits auf sie wartete. Robin hatte recht behalten. Vor ihnen erstreckte sich der Hafen Farruns. Es war ein unschöner, von der Industrie gekennzeichneter Platz, der nichts weiter tat, als dem Zweck zu dienen. Kleine und große Segelschiffe reihten sich nebeneinander auf, bereit zum Abflug. Menschen wuselten auf den Decks umher, während der Hafenplatz von Hyänen überlaufen war – soweit das Auge reichte standen Polizisten herum und bewachten den Hafen mit strengen Augen.

„Ich glaube, die halten nach uns Ausschau", vermutete Elsa mit einem Schlucken und warf einen besorgten Blick in die Runde.

Simba ließ seine Augen über den Hafen schweifen, ebenso besorgt wie Elsa. Wie zum Teufel sollten sie an all den Wachen vorbeikommen und dann auch noch das richtige Schiff finden?

Arielle neben ihm zog die Visitenkarte hervor, die sie sich von Robin geliehen hatte, und musterte diese nachdenklich. Simba sah ihr interessiert über die Schulter. Auf der Vorderseite leuchtete das goldene Symbol und als Arielle die Karte herum drehte, war die Hafenadresse und eine seltsame Nummer darauf abgebildet: 7343. Sie hatten schon seit sie losgezogen waren nichts mit der Nummer anfangen können. Noch nicht einmal Robin.

Ist die Nummer vielleicht eine Kennung?, überlegte Arielle und drehte sich kurz zu Simba um.

„Ja, seht mal!", rief Elsa aus und deutete zu den Ankerplätzen. „An den Vorderseiten der Schiffe befinden sich vierstellige Nummern!"

Simba folgte Elsas Blick und tatsächlich – wenn man genau hin sah, stand neben jedem Namen der Schiffe eine Nummer bestehend aus vier Ziffern. Jetzt mussten sie nur noch heraus finden, welches Schiff die Nummer 7343 trug.

„Hm", machte Robin nachdenklich, während er angestrengt den Platz mit den Augen absuchte. „Irgendeine Möglichkeit muss es geben den Ort abzusuchen, ohne die Hyänen aufzuscheuchen."

Simba ließ seinen Blick erneut umher schweifen. Ihm war ein Gedanke gekommen. Er hatte keine Ahnung, ob er damit überhaupt eine Chance hatte, aber einen anderen Weg gab es wahrscheinlich sowieso nicht. Zumindest nicht, ohne einen ausgeklügelten Plan.

„Wie wär's, wenn ich mich mal umsehe", schlug er schließlich vor, nach dem er tief Luft geholt hatte. Die anderen sahen ihn verblüfft an. Er zuckte mit den Schultern.

„Ich bin der einzige von uns, der nicht gesucht wird und der nicht auffällt. Wenn ich Glück habe, kann ich an den Hyänen vorbei ohne Aufsehen zu erregen."

Robin sah ihn zweifelnd an. „Vielleicht sollte Arielle lieber gehen", meinte der Dieb schließlich, „Nichts für ungut, Prinzchen, aber ich finde, dass du dich besser im Hintergrund aufhalten solltest. Immerhin bist du derjenige, den wir heil nach Oronia befördern müssen."

Simba fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Leicht verstimmt zog er die Stirn in Falten. „Wir sind eine Gruppe und ich werde ebenso etwas zu unserer Reise beitragen wie alle anderen.", entgegnete er mit fester Stimme, „Und wenn Arielle angesprochen werden sollte, wird sie auf der Stelle verdächtig wirken, weil sie stumm ist. Du hast selbst gesagt, dass die allen misstrauen, die anders sind."

Robin schien nicht überzeugt, doch Arielle und Elsa nickten zustimmend. „Da hat er recht."

Robin wandte sich mit hoffnungsvoller Miene Elsa zu, doch sie fiel ihm bereits ins Wort, noch ehe er den Mund auf machen konnte: „Nachdem ich Alan eingefroren habe, werden sie wissen, dass ich mit dir unterwegs bin. Das heißt, sie suchen mich ebenso intensiv wie dich."

Robin stieß ein geschlagenes Seufzen aus und nickte schulterzuckend. „Nun gut." Er ließ den Blick wieder zu Simba schwenken. „Ich halte dich nicht auf."

SEELENBRAND // eine disney fanfictionWhere stories live. Discover now