Molly

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„Hermine?", fragt sie ungläubig und streicht sich eine ihrer roten Strähnen aus dem Gesicht, was an ihre Tochter Ginny erinnert. Mit dem Handrücken wischt sie sich über die Stirn und Hermine meint daran ein paar Schweißtropfen erkennen zu können. Instinktiv muss sie schmunzeln.
Molly scheint offensichtlich gestresst von der Hausarbeit im Fuchsbau zu sein. Ihre beschmutzte Schürze deutet darauf hin, dass sie gerade in der Küche war.
„Ich ähm... wollte mit dir reden.", bringt Hermine heraus und augenblicklich wird ihr Herz wieder schwer und sie hält die Luft an.
„Das wurde auch Zeit.", sagt Molly und ihr Blick verdunkelt sich dabei. Fast so, wie als hätte sie Fred und Georg gerade eine Abreibung verpasst. Fred... Der Krieg hat ihr ihren Sohn genommen. Molly wirkt zwar wie immer wenn sie sauer ist und generell zeigt sie es nicht nach außen hin, aber dieses Schicksal scheint sie ziemlich mitgenommen zu haben. Das erkennt man an ihrer Müdigkeit und teilweise Lustlosigkeit. Sie scheint mit seinem Tod einen Teil von sich selbst verloren zu haben.
Vermutlich hat Hermines Verhalten auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass sie sich besser fühlt.
„Ich weiß, es tut mir leid."
„Mein Kind, du hast mich schwer enttäuscht."
In Hermines Hals bildet sich ein Kloß, sie schluckt und versucht damit ebenso ihre angst herunterzuschlucken.
„Molly, ich weiß, es tut mir leid. Aber bitte lass mich das erklären."
„Ich höre?", fragt sie mit strengem Blick, bleibt ansonsten aber ruhig. „Ich weiß, ich habe Fehler gemacht. Als dieses Gesetz in Kraft trat, da war ich mit der Situation überfordert. Ron und ich... das zwischen uns ist einfach keine Liebe in dieser Hinsicht.", sagt sie, hofft, dass Molly danach nicht doch lauter wird. Stattdessen schaut sie noch enttäuschter drein, was Hermine eine Stich durchs Herz versetzt.
„Das hat Ronald mir auch erzählt. Ich hätte es aber als besser empfunden, wenn du mir so etwas sofort sagt.", spricht sie ihre Gedanken ehrlich aus.
„Ja, das mit uns... Wir stehen uns nahe, aber wir fühlen uns nicht auf diese Weise angezogen.", sagt Hermine leise und hofft auf Verständnis von Molly. „Ich hätte es dir auch gesagt, aber deine Briefe wurden abgefangen."
„Meine Briefe wurden abgefangen?", fragt Molly überrascht.
„Ja, leider. Ich habe auf eine Nachricht von dir gewartet, aber es kam einfach nichts. Es war wegen einem liebeskranken Mitschüler. Komplizierte Geschichte. Ich erzähle sie dir ein Andermal, ja? Und ich selbst wusste nicht, wie ich anfangen sollte." Hermine beißt sich nervös auf die Lippen. Sie hat die Wahrheit gesagt. Zwar zu spät, aber es musste einfach raus. „Es tut mir leid.", fügt sie noch hinzu und starrt gedankenverloren auf die Uhr an der Wand, die das Befinden der Weasley Mitglieder anzeigt. Sie möchte überall hinsehen, nur in nicht in Mollys Augen. Hätte sie das getan, hätte sie der Ausdruck darin verwundert. Denn sie hätte in ein verständnisvolles Gesicht geblickt.
„Ich wusste einfach nicht wie ich anfangen sollte. Ich habe mich einfach so schlecht gefühlt. Es war ein Fehler, klar. Aber ich hatte Angst vor deiner Reaktion.", flüstert sie noch als Molly schweigt.
„Du wirst immer meine zweite Tochter bleiben.", sagt sie schließlich ebenso monoton und lässt damit Hermine erleichtert ausatmen. Noch immer wagt sie es nicht den Blick zu heben, zu schwer fällt ihr dieses Geständnis.
„Ich wollte dich noch kontaktieren, mit dir Reden, aber irgendwie war so viel los... Es ist doch alles so kompliziert und ich weiß doch auch nicht weiter.", schluchzt sie. Wäre ihr Gesicht nicht momentan im Kaminfeuer und ein Teil davon, dann würde nun eine Träne ihre Wange hinablaufen. Molly sieht sie, verspürt das Bedürfnis sie in ihre Arme zuschließen. Doch das ist einerseits nicht möglich und anderseits sitzt der Schmerz und die Enttäuschung immer noch tief.
„Aber ist Ron nicht die beste Entscheidung in dieser Situation?"
„Schon, aber wir würden nicht zusammenpassen und nicht glücklich miteinander sein.", beantwortet Hermine die Frage. Klar er wäre besser als manch anderer, aber sie würde sich mit Ron nicht durchgängig verstehen und mit ihm verzweifeln. Letztlich vermutlich an den verschiedenen Lebensansichten und Ziele. Hermine kann sich ein Leben an Rons Seite einfach nicht vorstellen und auch er scheint intelligent genug zu sein zu erkennen, dass Hermine nicht die Frau ist, mit der er massenhaft Kinder haben kann, die durchgehend zuhause bleibt und die Hausarbeit erledigt und immer nach der Pfeife von ihm tanzt.
Molly jedoch versteht es nicht und Hermine befürchtet, dass ihre zweite Mutter sie nicht verstehen würde nach einem Erklärungsversuch und sie damit vermutlich noch alles schlimmer macht. Deshalb belässt sie es dabei und geht nicht weiter ins Detail.
„Du wirst dir wünschen, dass du ihn genommen hättest. Und ihm wird es genauso gehen. Das war ein Fehler von euch beiden. Aber nun hat Ronald bereits eine Verlobte und ihr könnt es nicht mehr rückgängig machen. Erinnert euch an meine Worte, wenn ihr beide alleine noch unglücklicher seid. Ich hoffe du findest trotzdem einen Mann den du magst und es nicht allzu schlimm mit ihm werden wird. Hast du dir jemanden angesucht oder bist du schon ein Schritt weiter? Oder sogar schon beim Dritten?"
„Beim zweiten.", gibt Hermine Luft anhaltend zurück und blickt wieder auf. Wie erwartet verletzt sie der enttäuschte Blick ihr gegenüber. Trotz allem scheint Molly sich zurückzuhalten und wirkt nur noch kühl und interessiert. Ihre schwitzenden Hände wischt sie an ihrer Schürze ab und blickt ebenfalls in das Gesicht in der Glut.
„Also gab es eine Übereinstimmung? Wer ist es?"
Hermine schluckt erneut. „Severus Snape."
Molly fällt die Kinnlade runter,
reißt die Augen auf,
öffnet und schließt den Mund wieder,
kann nichts anderes als Schweigen,
ist zu geschockt um ganze Wörter, geschweige denn Sätze herauszubekommen.

Sie blinzelt und weicht nach hinten. Völlig geschockt und zittrig zieht sie sich gerade noch einen Stuhl unter ihren Hintern und lässt sich mit einem lauten ‚Plumps' darauf fallen.
Für wenige Minuten sagt niemand ein Wort, muss sich erst erholen. Nach einiger Zeit keiner Bewegung beginnt Hermine sich Sorgen zu machen, hofft Molly hat keinen Herzinfarkt bekommen oder ähnliches.
„Molly?", fragt sie deshalb zögerlich und ist erleichtert, als ihr Gegenüber wieder ein paar mal kurz hintereinander blinzelt.
„S-s-na-pe?", fragt sie stotternd und Hermine nickt nur. Molly tut es ihr gleich, muss das alles erst einmal verdauen.
„Ronald wäre die besser Wahl gewesen.", sagt sie nach weiteren Minuten des Schweigens trocken.
„Severus kann auch nett sein. Er wird mich gut behandeln."
„Das macht Ronald auch."
Hermine seufzt: „Natürlich." Dafür wird er versuchen sie zu Dingen zu drängen, die sie nicht möchte. Severus wird das vielleicht auch tun, aber dann muss es einen deftigen Grund geben. Wie beispielsweise das Vorverschieben der Hochzeit. Aber das hat gute Gründe und ist letztlich für sie besser so.
Ron hingegen würde an sich denken, Hermine zu zahlreichen Veranstaltungen schleppen und weiter in die Öffentlichkeit drängen, so wie er es bei sich momentan auch tut.
Snape ist da einfacher gestrickt, auch wenn er einen komplizierteren Charakter hat. Er denkt ähnlich wie Hermine und das wird hoffentlich eine Erleichterung für sie beide sein.
„Wir werden bald heiraten.", unterbricht sie die erneute Stille.
„Wann?"
„Morgen."
„Morgen?"
„Ja, Morgen.", sagt sie und schaut in Molly's empörtes Gesicht.
„Warum?"
„Es gab ein Zwischenfall mit Lucius Malfoy, der mich als seine Frau haben möchte und Geld springen lässt um daran etwas zu drehen. Deshalb müssen wir möglichst bald heiraten, also morgen.", gesteht sie und verzieht dabei trotz der Umstände keine Miene.
„Lucius Malfoy? Er will WAS? Na, der wird was von mir zu hören bekommen, wenn ich ihn das nächste mal sehe! Was erlaubt er sich? Das ist...", beginnt sie und Hermine unterbricht sie lächelnd. Da ist sie wieder: Ganz die alte Molly, die sich immer gerne aufregt.
„Ich weiß. Danke dir."
„Das ist doch selbstverständlich."
„Aber mach dich bitte nicht zum Feind von ihm!"
„Kindchen, ich werde schon auf mich aufpassen und ihm sachlich in den Arsch treten."
Hermine lacht leicht. Vor ihren Augen taucht das Bild auf wie Molly Lucius Malfoy in den Hintern tretet und ihn nach draußen befördert. Eine amüsante Vorstellung, doch viel zu riskant. Malfoy hätte es zwar verdient, aber mit einem Mitglied aus dieser Familie legt man sich besser nicht an. Sie hofft, dass Malfoy sich nicht auch noch Rächen wird, wenn der Plan von Hermine und Severus klappt. Obwohl er nicht viel tun kann, da er unter Beobachtung steht, hat er dennoch seine Mittel und Wege, um an sein Ziel zu gelangen. Wie zum Beispiel das Armband oder auch die schief gegangene Manipulation. Aber das war ein Versehen, eine absolute Ausnahme. Außerdem nicht sein eigener Fehler, sondern der, eines anderen. Dieser ‚andere' tut Hermine jetzt schon leid. Was wird Lucius dann mit ihm machen?
„Also kommt ihr morgen? Ihr seid alle eingeladen.", reißt sie sich mit ihren eigenen Worten aus den Gedanken.
„Kindchen, natürlich werden wir kommen. Auch wenn ich die Anwesenheit von Severus nicht unbedingt benötige...", sagt Molly leicht angewidert. Obwohl sie weiß, was Severus gezwungenermaßen im Krieg tun musste und die Gründe grob kennt, empfindet sie immer noch eine Abneigung zu ihm. Hermine hofft diese eines Tages zu beseitigen.
Sie freut sich trotz allem über Mollys Reaktion und in diesem Moment fällt ein riesiger Stein von ihrem Herzen. Molly schließt sie nicht aus, steht auf ihrer Seite und möchte ihr so gut wie möglich helfen. Das hat sie sich nur im Traum vorgestellt und gewünscht.
„Danke. Wäre ich jetzt richtig bei dir, würde ich dich jetzt umarmen.", gesteht Hermine und gibt letztlich ihre Gefühle damit preis. Die Weasley - Mutter hingegen lächelt nur aufmunternd und fragt dann: „Warum bist du es dann nicht?"
„Ämm Molly, ich heirate morgen. Und das haben wir erst gestern beschlossen. Dementsprechend sind wir im Stress."
„Verstehe. Brauchst du Hilfe bei irgendetwas, Schatz?", fragt sie, wieder die ganz fürsorgliche Mutter.
Hermine lächelt leicht, möchte höflich ablehnen, ehe sie es sich anders überlegt und zum Sprechen ansetzt: „Da wäre schon etwas, das du tun könntest. Aber das kann ich nicht von dir verlangen..."
„Solange du mir morgen alles in Ruhe bis ins kleinste Detail erzählst, mache ich alles für dich.", sie zwinkert und Hermine zwinkert zurück. Ein großes Lächeln schmückt ihre Lippen und sie strahlt förmlich. So glücklich über Molly Verständnis und das Ablegen der Last war sie seit Wochen nicht mehr. Wer weiß, vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm morgen. Ja, vielleicht kann es sogar schon werden. Mit den Weasleys, mit Severus...
Mit Severus?
Hermine Lächeln verwandelt sich zu einem amüsierten Schmunzeln bei diesem Gedanken.
Mit einem Kopfschütteln verwirft sie ihn und widmet ihre Aufmerksamkeit wieder vollkommen ihrer Zweitmutter.
„Könntest du vielleicht ein paar Kuchen oder so backen?"
„Natürlich, Kind. Aber machen das nicht für gewöhnlich die Hauselfen?"

Hätte Hermine ihre Hände bei sich, würde sie sie sich jetzt ins Gesicht klatschen über ihre eigene Dummheit. Klar, wie konnte sie das vergessen? Es ist keine Mugglehochzeit, sondern eine Magische. Da läuft das Ganze anders ab und Hauselfen erledigen die meiste Arbeit.
„Oder willst du es auf die Muggleart machen?"
„Nein, Molly, schon gut. Ich habe nicht daran gedacht. Dein Angebot ist echt nett, aber damit auch nicht nötig. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
Molly schüttelt den Kopf und Hermine wünscht sich insgeheim, dass es auch ein wenig so werden könnte bei den Muggeln. Die Fotoalben und Geschichten ihrer Eltern waren immer sehr schön und romantisch gewesen. Wobei sie das allerdings bei Severus wohl oder übel nicht zu erwarten braucht.
„Ich werde die Hochzeitstorte für dich backen.", beschließt Molly und Hermine stöhnt auf. Selbst Schuld!
„Das ist wirklich nicht nötig."
„Wenn du meinst.", sagt Molly, doch ihr Blick sagt etwas anders. Sie schmunzelt erneut und damit ist ihre anfänglich schlechte Laune vollkommen verschwunden.
„Los, jetzt mach dich wieder auf, du musst bestimmt viel erledigen. Wenn du noch Hilfe brauchst, sag Bescheid. Ich muss noch einige Besorgungen machen.", sagt sie und zwinkert Hermine schon wieder wissend zu.
„Molly, das..."
„Na los, geh schon. Ich sag meiner Familie und Harry Bescheid, soll ich sonst noch jemanden informieren?"
Hermine schüttelt den Kopf, ist dankbar für Mollys Hilfe und will gerade den Kopf aus dem Kamin ziehen, als ihr noch etwas einfällt: „Ach übrigens, es beginnt um 14 Uhr im Ministerium! Bis morgen."

Mit diesen Worten taucht sie ab und befindet sich wieder hinter den Bücherregalen in Snape's Wohnzimmer. Mit einem Lächeln tretet sie richtig ein und schaut sich nach ihrem Verlobten um. Als er nirgends zu sehen ist, sucht sie noch das Schlafzimmer und das Bad von ihm ab.
Nachdem das getan ist, geht sie wieder zurück und erschrickt als plötzlich die Tür aufgeht und ein genervter Severus mit einer wild gestikulierenden Minerva hereintritt.
Plötzlich schreckt Minerva ebenfalls zusammen und krallt sich an Snape's Robe fest und versteckt sich für wenige Sekunden hinter ihm. Grund für ihren Schock ist die Schlange an der Decke, die sie wieder erleichtert ausatmen lässt. Anscheinend hat Minerva etwas gegen die Inneneinrichtung von ihm und nun auch von Hermine, denn sie wirkt davon genervt. So, als wäre ihr das schön öfter passiert. Die Schülerin muss grinsen und beschließt Severus irgendwann doch einmal dazu überreden zu müssen, etwas an seiner Gestaltung zu ändern. Viel zu viel Slytherin für ihren Geschmack. Obwohl es durchaus spannend ist zu sehen, wie sich die Leute vor der Schlange erschrecken. Anderseits passiert das sicherlich nur ganz selten, da sonst niemand einen Grund hat Severus zu besuchen.
Hermine kann sich den Kommentar nicht verkneifen, spielt die Szene von einer ängstlichen Minerva hinter dem dunklen Zaubertränkeprofessor immer wieder in ihren Gedanken durch und spricht schließlich das aus, das sie zum Lachen gebracht hat. „Also Minerva, da muss ich aber auch noch ein Wörtchen mitreden. Es schickt sich nicht sich so an meinen Verlobten ranzumachen."
Hermine grinst, wartet auf einen Lacher, doch der kommt nicht. Stattdessen werfen Snape und Minerva ihn nur ungläubige Blicke zu, ehe sie sich angewidert voneinander entfernen und nur empört den Kopf schütteln.
„Wie kann man darüber nur Witze machen? Die Lage ist ernst, Hermine.", kommt es von ihr.
„Da hat wohl jemand seine gute Laune wiedergefunden.", sagt Snape fast gleichzeitig mit dem üblichen Sarkasmus und dem kalten Blick. Über sein erneutes Verschließen kann sie nur die Augen verdrehen, als Snape sie auch schon unterbricht. „Es scheint, als hättest du zu viel Zeit mit Personen verbracht, die dir Respekt verlernt haben. Muss ich es dir wirklich erst wieder beibringen oder in Erinnerung rufen?", fragt er und hebt dabei seine berüchtigte Augenbraue und schaut Hermine mit schief gelegtem Blick an.
Sie hingegen lacht nur weiter, lässt sich durch die Professoren nicht aus der Fassung bringen. Wobei die beiden eigentlich recht haben. So spricht man nicht mit seinen Professoren, zumal es abgesehen davon, auch noch kindisch ist. Anderseits ist Severus ab morgen ihr Mann und das Gesetz wirft sowieso alles durcheinander. So betrachtet ist also gar nichts normal.

McGonagall schaut Severus nur weiter verstört an, verliert den letzten Rest ihrer Fassung und ist wohl kurz vor dem ausrasten, ehe Hermine Severus erklärt. „Das war ein Scherz von ihm."
„Darüber macht man aber auch keine Scherze! Besonders nicht mit diesen Anspielungen!", donnert sie weiter und Severus verdreht gleichermaßen wie Hermine die Augen.
„Ist ja jetzt auch egal.", sagt sie und tritt beiseite damit sie eintreten und die Tür hinter sich schließen können. Schließlich soll nicht gleich jeder mitbekommen, was die drei hier miteinander besprechen.
„Hermine, ich habe von der Hochzeit morgen erfahren und muss sagen, dass es mir schrecklich leidtut. Dafür wird Malfoy Senior bezahlen, das verspreche ich euch beiden.", sagt Minerva nachdem sie sich wieder gesammelt hat und legt ihrer Schülerin nun eine Hand auf die Schulter.
„Schon gut, früher oder später hätte ich ihn eh heiraten müssen.", sagt sie und erntet dafür ein Schnauben von Severus.
„Als ob ich so schrecklich wäre.", meint er wieder mit Sarkasmus und diesmal muss auch Minerva schmunzeln. Alle drei wissen ganz genau, dass es so ist. Trotzdem scheint Hermine es nicht mehr so schlimm zu finden. Zumindest nicht mehr in dem Maß wie vor ein paar Tagen, gar Wochen, Monaten oder auch Jahren.
Die Schulleiterin schüttelt nochmal den Kopf ehe sie fortfährt. „Severus hat mir alles erklärt, das Gelände von Hogwarts steht euch zur Verfügung, falls ihr es brauchen solltet. Ihr wärt allerdings die erste Hochzeit hier auf Hogwarts und wahrscheinlich auch die letzte. Ich bitte euch, euch auf die Räumlichkeiten des Ministeriums zu beschränken und nur mit wenigen Bekannten hierher zu kommen.", sagt sie und beide Angesprochenen nicken. Es werden sowieso nicht viele kommen, das eigentliche Problem wären vermutlich die neugierigen Schüler.
„Falls noch irgendetwas ist, kommt einfach zu mir. Auch, wenn du seelischen Beistand brauchen solltest, Hermine."
„Danke für das Angebot, Minerva. Es ist schön, wie sehr du dich auch um mich sorgst. Ich werde sicherlich darauf zurückkommen.", entgegnet Snape sarkastisch und die Frauen seufzen über seine Art.
„Außerdem habe ich euch einen neuen Raum hinzugefügt.", sagt sie und ignoriert ansonsten Severus Anmerkung. „Ich denke, ihr solltet nun los. Schließlich plant man Hochzeiten normalerweise Monate zuvor und keinen Tag direkt davor.", wirft sie ihnen vor, obwohl sie weiß, dass beide nicht für die missliche Lage verantwortlich sind. Nach diesen Worten dreht sie sich um und verlässt die Räumlichkeiten. Nicht, ohne der Schlange an der Decke einen bösen Blick zuzuwerfen.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?Where stories live. Discover now