Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?

schlechte Nachrichten

Sie wagt es aber auch nicht, nachzufragen. Es wäre zu unangenehm, wenn es reiner Zufall wäre.

Der Zahnarzt nickt Severus zu, dieser erwidert es mit einem warnenden Blick. Es soll ihm zeigen, dass dieser ja nicht weiter darüber sprechen soll. Hermine wird ihn vielleicht später dazu fragen und er muss dann lügen. Er hofft, sie vergisst es.

„Nun denn...", der Mann stockt, er scheint zu überlegen, was er sagen könnte, ohne sich zu verraten.

Hermine hebt darüber die Braue. Was braucht er so lange? Liegt das an seinem Alter?

„Ich bin sehr froh, Sie endlich kennenzulernen. Es kommt nicht oft vor, dass Zahnärzte aus England zu uns kommen, um sich auszutauschen und weiterzubilden." Dr. Clemens setzt ein Lächeln auf, schaut von einem zum Anderen. Dabei fällen Severus erst richtig die Augenringe von ihm auf. Er hatte wohl eine schlaflose Nacht. Snape verspürt leichte Schadenfreude, kann es einfach nicht abstellen.

Aber seine Aussage war sehr, sehr schlecht.

Severus' Augenlid beginnt zu zucken. Davon haben sie der Zahnarzthelferin nämlich nichts gesagt. Hermine wird das sicherlich auffallen.

Mit einem verwirrten Blick schaut sie zu Severus, sieht so aus, als würde sie ihn sofort zur Rede stellen wollen. Hat Severus etwas daran gedreht, dass der alte Mann denkt, sie seien selbst Zahnärzte? Oder hat die Arzthelferin ihm das aufgetischt, weil sie Angst vor Snape hat? Sie könnte es ihr nicht verübeln und außerdem ist es für die beiden besser so. Hoffentlich wird niemand sie beim Treffen ausfragen. Hermine hat zwar einiges von der Arbeit ihrer Eltern mitbekommen, aber nicht so viel wie ein studierter Arzt. Und Severus hat davon sicherlich keine Ahnung, so wie seine Zähne aussehen. Eigentlich verrät das schon, dass er kein Zahnarzt sein kann.

„Uns auch.", sagt sie und schenkt ihm ein nervöses Lächeln. „Es ist uns immer eine Ehre, neue Leute vom Fach kennenzulernen."

„Man muss ja die jungen Menschen unterstützen! Ich freue mich immer, wenn sich jemand dafür interessiert. Darf ich Ihren Namen erfahren?"

Hermine lächelt, mag den Mann irgendwie. Er ist nett. Wie eine typischer Großvater. „Natürlich. Ich bin Hermine Snape und das ist mein Mann, Severus." Bei ihren Worten schenkt sie ihrem Ehemann einen verliebten Blick.

Severus ist froh, dass sie die Unstimmigkeit vergisst oder nach hinten schiebt. Er schenkt ihr ebenfalls ein sanftes Lächeln, bleibt aber wie immer aufrecht und stolz in der Gegenwart anderer.

„Freut mich, freut mich. Ich hoffe, wir können in Kontakt bleiben." Er zwinkert Hermine zu. Ob darin eine Zweideutigkeit liegt, weiß sie nicht. Severus bemerkt den Blick und hebt eine Braue. Verdeckt zeigt er den Griff seines Zauberstabs als Warnung, falls er etwas Falsches machen sollte oder sich an sie ran macht. Das kann er nämlich nicht auf sich sitzen lassen.

„Bestimmt", erwidert Hermine leicht unsicher, überspielt das aber bestmöglich.

Dr. Clemens' Lächeln wird breiter und er klatscht in die Hände, ignoriert Severus vollkommen. „Dann wollen wir mal los. Hier entlang. Wir gehen zu meinem Auto." Mit diesen Worten setzt er sich in Bewegung und biegt auf einen Parkplatz ein. Dabei schwingt eine braune Ledertasche an seinem Arm hin und her. Severus und Hermine folgen ihm mit kleinem Abstand, laufen Hand in Hand hinter ihm her. „Er ist mir echt sympathisch.", murmelt Hermine in sein Ohr, als sie sich auf Zehnspitzen stellt, um an sein Ohr zu gelangen. Severus' Braue hebt sich bis ins Unermessliche. Er bedenkt sie mit einem missbilligendem Blick.

„So etwas höre ich nicht gerne.", zischt er im Flüsterton zu ihr.

Hermine muss sich ein Auflachen verkneifen. Der ältere Herr ist nur nett und dementsprechend ist sie auch nett und gibt diese Tatsache auch gerne zu. Das bedeutet nicht, dass sie etwas von dem Mann will. Denn genau das ist nicht der Fall. Niemals würde sie ihren Severus ersetzen. Seine Sorge und Eifersucht ist vollkommen unberechtigt. „Für mich gibt es nur dich. Für immer.", sagt sie mit einem sanften Lächeln.