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Severus reißt sich selbst aus den Gedanken, als sie nicht reagiert und bewegt sich auf sie zu. Mit Vorfreude auf ihre Reaktion legt er ihr eine Hand auf die Schulter und rüttelt daran. „Los, aufstehen kleine Gryffindor! Faul wie immer! Willst du für Punktabzug verantwortlich sein?", sagt er und muss unbewusst schmunzeln.
Als sie sich bewegt und zurückschreckt, wird es größer und Hermine schaut ihn schlaftrunken an. „Das Frühstück in der großen Halle fängt gleich an."
„In Ordnung.", sagt sie und setzt sich langsam auf. Ein paar mal blinzelt sie mit ihren Augen um richtig wach zu werden. „Wie spät ist es denn?"
„Du wirst auch auch nie mit deinen Fragen aufhören, oder?", fragt er amüsiert. „Aber um sie zu beantworten: Es ist circa 8 Uhr. Wir müssen viel planen und ich habe keine Lust den ganzen Tag damit zu verbringen."
Hermine nickt langsam. Auch sie kann sich Schöneres vorstellen als ihren freien Sonntag bei ihm zu verbringen. Dennoch weiß sie, dass es nötig ist. Am liebsten würde sie in ihren Turm gehen und sich mal wieder so richtig ausheulen. Aber das ist in letzter Zeit sowieso schon zu oft der Fall...
Sie möchte es nicht.
Sie möchte Snape nicht heiraten. Ob in drei Monaten oder morgen. Es hört sich einfach so krank an. Hermine kann sich das einfach nicht vorstellen. Eine Ehe mit Snape... eine Zwangsehe. Die Hochzeit morgen, die ihr Leben zerstören wird...
Sie und die halbe Zauberergesellschaft befinden sich in einer einzigen Katastrophe. Und das Schlimmste: Niemand tut etwas dagegen. Natürlich gab es Demonstrationen, doch die wurden alle verboten. Auroren sind aufgetaucht, haben alle Anwesenden bestraft und alle weiteren Widerstände verhindert. Viele haben sie dafür Verräter genannt, obwohl sie doch auch keine Wahl haben. Bedauerlicherweise nimmt das Ministerium das Ganze ziemlich ernst. Da muss doch irgendetwas faul sein...
Anderseits, was soll sie nun tun? Niemand kann sich dagegen wehren, nicht einmal der Junge,-der-überlebte. Niemand. Es ist eine einzige Zwickmühle.
Niemand, außer Lucius Malfoy. Obwohl... sein Versuch ist offenbar auch schief gelaufen... Warum auch immer.
Da ist ihr Snape als Ehemann um einiges lieber, auch wenn sie zweifellos eine schwierige Zeit erwarten wird. Snape ist speziell, kann sie nie lieben, dafür wird er ihr aber auch nie etwas antun. Er wird sie nicht vergewaltigen, wird weitere Bildung zulassen und das bisschen, was noch von ihrer Privatsphäre übrig bleiben wird, akzeptieren. Zumindest hofft und erwartet sie das, denn sie wird das Gleiche tun.
Es wird ihr gut gehen.
Zumindest im Vergleich zu anderen.
Gut, die Öffentlichkeit wird sich das Maul über sie zerreißen, aber was soll sie dagegen tun?
Es ist alles so kompliziert.
Sie muss einfach das Beste aus der Situation machen.
Außerdem war Snape gestern gar nicht mal so schrecklich. Zumindest nicht mehr ab dem Zeitpunkt, an dem er Lucius verhext hat.
Da war er irgendwie anders... Er hätte sie zwar niemals dorthin bringen dürfen, aber sie kann seine Beweggründe verstehen. Außerdem ist er letztlich nur wegen ihr zu Lucius gegangen. Und für ihn muss es auch schrecklich sein, sie nun noch früher zu heiraten.
Zumal er die Aussicht darauf hätte, jemand anderen zu bekommen, wenn Malfoys Plan gelingen würde.
Für ihn wäre es also vermutlich besser, würde er gar nichts tun.
Also, warum macht er das dann alles?
Doch nicht etwa weil er selbstlos ist?
Klar, er hat sein Leben für das größere Wohl, für andere, geopfert. Aber macht ihn das selbstlos? Nur weil er wegen seiner eigenen Schuldgefühlen und Versprechen gehandelt hat?
Nein.
Aber es macht ihn menschlich. Natürlich ist er egoistisch. Das sieht man allein an seinem Unterricht. Trotzdem schützt er diejenigen, die ihm wichtig sind. Ob es tatsächlich aus dem Grund ist, dass andere ihm wichtig sind, weiß sie nicht.
Harry hat er immer beschützt wegen des Versprechens an Lily's Mutter, welches er sich selbst gegeben hat. Dennoch hat er auch Ron und Hermine beschützt und generell jeden seiner Schüler.
Er gibt es nicht zu und würde es auch nie direkt zeigen, aber er ist ein guter Mensch. Er ist ein Mensch, der lieben kann. Ein Mensch, der ein schreckliches Leben hat, verbittert und gebrochen ist. Dennoch steht er wieder auf und hilft anderen. Aus Gründen, die wohl nur er verstehen kann.
Er ist kein schlechter, gar böser Mensch.
Er ist ein guter Mensch.
Einer der Besten, die Hermine kennt. Es fällt ihr schwer ihm das zuzugestehen, aber es stimmt. Die Frage ist nur: Warum zeigt er es dann nicht? Warum zeigt er nicht, wie er wirklich ist? Wegen Lily? Seine Aufgabe ist doch nun erledigt...
Hermine wird es wohl nie verstehen. Dieser Mann verwirrt sie zu sehr. Sie wird ihn auch nicht danach fragen, er würde sich sofort verschließen und sie wahrscheinlich demütigen.
Er ist ein guter Mensch.
Aber er ist auch ein schwieriger Mensch.
Ein sehr schwieriger.

Missmutig und in Gedanken versunken schwingt sie die Beine über die Bettkante und erhebt sich.
„Kann ich mich duschen?", fragt sie vorsichtig und er nickt nur kalt.
Hermine erwartet nicht viel mehr als Bestätigung und macht sich auf dem Weg zum Badezimmer. Dort angekommen schmeißt sie die Tür ins Schloss und sieht sich weiter um. Als sie bei den Seifen, die nicht im verschlossenen Schrank stehen, angekommt, stellt sie fest, dass Snape Viele davon hat. Ungewöhnlich und einfach unpassend bei jemandem, der sich nichts aus Körperpflege macht.
Obwohl... Keine Ahnung, ob ihm das wichtig ist oder nicht. Dafür kennt sie ihn zu schlecht. Und dann soll sie ihn schon morgen heiraten? Ein Mann, der ein Mysterium für sich ist und den sie kaum kennt?
Hermine kann das Ministerium nur für diese grandiose Idee loben!

Ihr Nase schnüffelt gerade an einigen Flaschen und sie zieht die vielen Gerüche ein. Ja, Snape ist wirklich schwer einzuschätzen. Meint sie doch tatsächlich Rose, Vanille und Lavendel wahrzunehmen. Kann auch sein, dass sie sich täuscht. So einen Geruch hat sie bei ihm noch nie bemerkt. Gut, sie war auch nicht sonderlich oft so nah bei ihm.
Trotzdem meint sie, dass er immer nach Kräuter, insbesondere Pfefferminz riecht...
Seltsam. Die Flaschen mit den so unpassenden Gerüchen für Snape sind auch noch fast voll, während die anderen bald Nachschub benötigen.
Sie überlegt schließlich nicht lange, greift einfach nach der Flasche mit der violetten Farbe und dem Geruch von Rose, Vanille und Lavendel, um sie zu benutzen. Schließlich sind alle ihre Sachen in ihrem Zimmer im Gryffindor-Turm und sie wüsste nicht, was sie sonst benutzen sollte. Außerdem will sie nicht wie er riechen.

Nach einer erfrischenden Dusche zieht sie ihre Sachen vom Vortag an und erst dann fällt ihr etwas auf: Warum hat sie eigentlich bei Severus geduscht?
Schließlich müssen sie sowieso erst zum Frühstück und da hätte sie sich doch auch in ihrem Zimmer im Turm waschen können und neue Kleidung gehabt...
Wie ist sie nur auf diese Idee gekommen? Und warum hat er nichts dagegen gesagt?
Mit einem Kopfschütteln verwirft sie den Gedanken und findet sich damit ab, dass auch er daran nicht gedacht hat.
Sie richtet ihre Haare, was sie einige Zeit kostet und tritt dann aus dem Badezimmer.
Ein paar Meter vor der Tür steht Snape und sieht sie mit verschränkten Armen an, scheint auf sie gewartet zu haben. Instinktiv röten sich ihre Wagen und sie zwingt sich ihn ganz normal anzuschauen. Den Gedanken verdrängend, dass sie die Nacht im Bett ihres Lehrers verbracht hat und anschließend bei ihm geduscht hat.
Mann, hört sich das komisch und zweideutig an...
Nein, Hermine, du denkst jetzt nicht an SOWAS!, sagt sie zu sich selbst und schüttelt angewidert den Kopf.
Was ist nur los mit ihr?
Unwohl schaut sie ihn an, er zieht über ihre seltsames Verhalten nur eine Augenbraue in die Höhe und begibt sich dann zur Wand, um zum Frühstück zu gehen. Er braucht sich gar nicht umzudrehen, oder sonst etwas zu sagen, sie ist bereit neben ihm und schaut ihn entschlossen an.

Jeder in seinen eigenen Gedanken versunken laufen sie nebeneinander her und ignorieren die Blicke und das Getuschel der Schüler.
Selbst in der großen Halle, in der immer noch alle Aufmerksamkeit auf ihnen ruht. Ruht? Davon kann wohl kaum die Rede sein...
Alle sind aufgeregt, können sich an den Gedanken wohl nie gewöhnen.
Hermine wird sogar von Hagrid angesprochen, der fragt, ob alles in Ordnung sei und ob es ihr gut ginge. Ungewöhnlich für ihn, denn er wirft Snape warnende Blicke zu. Das obwohl er eigentlich jeden respektiert, den Dumbledore akzeptiert hat.
Severus hingegen antwortet darauf nur mit einem Schnauben und wirft seine bekannten Todesblicke über die Menge, sodass die meisten den Kopf einziehen.
Einer derjenigen, die es nicht machen, ist Connor. Dabei bekommt er die Bösesten von ihm ab. Allerdings macht er Snape mit seinem hasserfüllten Gesicht fast schon Konkurrenz.
Hermine zuckt daraufhin nur mit den Schultern und wendet sich ab. Mit diesem Gegner wird Connor niemals zurechtkommen. Snape ist stärker und irgendwie ist sie sogar sehr froh darüber.

Alles läuft wie gewohnt, die beiden sprechen die Hochzeit am nächsten Tag nicht an. Obwohl Minerva zweifellos darin eingeweiht werden muss. Ebenfalls Nolan, da es um Lucius geht und der Professor durch ihn verletzt wurde. Um ein Gespräch am heutigen Tag werden beide wohl nicht herumkommen. Trotzdem haben sie sich beraten und darauf geeinigt, ihnen erst nach einem Plan davon zu erzählen. Was für ein Plan das auch immer sein soll...
Minerva wird sich sowieso schon genug aufregen. Generell scheint sie mit der Situation nicht umgehen zu können. Gut, das kann wohl niemand so recht...
Als Hermine dann auch noch mitten in ihren Gedanken, die sich genau um Minerva drehen, von ihr angestoßen wird, muss sie schlucken. „Morgen Hermine."
„Morgen.", sagt sie nur und weiß genau, dass ihre Direktorin die Zweifel in der Stimme hört.
„Alles gut bei dir?", frag sie deshalb.
„Jaja,...Also... Den Umständen entsprechend."
„Du weißt, dass wenn du mit dem Ekelpaket Probleme hast, gerne zu mir kommen kannst?"
Hermine muss grinsen, schaut sich unauffällig zu Snape um, um festzustellen, ob er etwas gehört hat. Aber er tötet nur wieder die Schüler mit seinen Blicken: Also alles normal.
„Das weiß ich,", dankt Hermine ihr und weiß jetzt schon, dass sie das nur machen würde, hätte sie keine andere Wahl mehr „aber vielleicht wird es gar nicht so schlimm."
„Bitte was? Das ist aber sehr optimistisch.", sagt Minerva und denkt an den Vormittag des gestrigen Tages zurück. „Wie dem auch sein. Ich habe eine Nachricht für euch."
„Gut oder schlecht?"
„Ich denke für dich eher schlecht, aber notwendig.", gibt sie trocken zurück und Hermine schaut sie erstaunt an, weiß nicht, ob sie es überhaupt wissen möchte.
„Ich habe mich gestern um den zusätzlichen Raum gekümmert.", sagt sie und bricht ab. Hermine hingegen nickt nur langsam. Sie weiß, was das bedeutet. Es bedeutet nichts Anderes, als dass sie ab jetzt wohl oder übel bei Snape leben muss...
Da hat sie ja seit gestern schon Training.
Kein Zimmer mehr im Gryffindor-Turm. Sie wird sich fühlen, als sei sie kein Teil mehr von ihrem eigenen Haus. Kein Wunder, sie ist auch bald mit dem Oberhaupt von Slytherin verheiratet.
Irgendwie verspürt sie den Drang, Minerva jetzt davon zu erzählen, sich bei ihr aus zu heulen. Aber Minerva wird viele Fragen haben, sauer sein, sich aufregen und ihr nicht helfen können. Nur mit Mühe unterdrückt sie die Tränen. Es bringt doch nichts, wenn sie nun weint.
„Hermine, alles in Ordnung? Du darfst dich selbstverständlich immer im Gryffindor-Turm aufhalten.", sagt Minerva als ob sie ihre Gedanken lesen könnte und Hermine nickt nur langsam. „Aber eben war gar kein weiteres Zimmer da.", merkt sie an und Minerva schaut sie erstaunt an. „Eben? Warst du etwa jetzt schon...?", fragt sie, wie immer mit einer beeindruckenden Kombinationsfähigkeit.
Hermine nickt nur wieder und Minerva beschließt bei ihrem niedergeschlagenen Erscheinungsbild lieber nicht weiter nachzufragen.
„Ich kann jeden Moment ein weiteres Zimmer hinzufügen, habe alles dafür vorbereitet.", erklärt sie und erhebt die Stimme, um auch Severus darauf aufmerksam zu machen. Dieser schaut auch sogleich von seinem Kaffee – schwarz – auf und nickt dann nur. „Tu das Minerva.", sagt er kühl und richtet seine Aufmerksamkeit wieder dem Toastbrot zu.
„Es ist nicht sonderlich groß und schön, aber du kannst es verändern.", erklärt sie und Hermine nickt nur wieder. Immerhin kann sie ihre Privatsphäre haben, wenn man denn noch von so etwas sprechen kann.

Nachdem Minerva ihr alles dazu erzählt hat, gehen Severus und Hermine wieder zurück in den Kerker, die tuschelnden Schüler hinter sich lassend.
In seinen Räumen angekommen scheint alles normal zu sein, keine weitere Tür, nichts. Schließlich hat Minerva versprochen, dass sie es nach dem Frühstück und ihren Aufgaben machen wird und anschließend vorbeikommen wird, um es sich anzuschauen. Die perfekte Gelegenheit mit ihr in Ruhe darüber zu reden. Obwohl es mit Minerva und Severus wohl nie zusammen in einem Raum Ruhe gibt.
„Setzt dich schon mal hin.", sagt er und deutet auf das Sofa. Er selbst geht an den Schreibtisch, holt zwei Pergament und Federn heraus und reicht ihr jeweils eins davon.
„Dann wollen wir mal mit der Gästeliste anfangen. Schreib die Namen einfach auf und ich entscheide, ob sie kommen dürfen oder nicht.", erklärt er, nachdem er sich relativ entspannt ihm Sessel zurückgelehnt hat.
Für seine Worte erntet er wie erwartet ein Schnauben von Hermine, die auch sogleich die Arme an die Hüfte stemmt. „Du hast kein Recht zu entscheiden, wen ich einlade und wen nicht.", sagt sie empört und funkelt ihn dabei mit der Wut in ihren Augen an.
Er zuckt nur mit den Schultern, erwidert: „Es ist auch MEINE... Hochzeit. Ich werde deine Gäste akzeptieren, auch wenn es Potter ist. Aber lade nicht so Viele ein. Ich will das schnell hinter mich bringen. Von mir aus können wir es auch ohne Gäste machen."
Hermine springt auf, schaut ihn an. „Nur weil du dir deine Hochzeit so schrecklich vorstellst, heißt das nicht, dass es mir genauso geht! Ich werde diejenigen einladen, die ich dabei haben möchte. Dann wird es vielleicht noch ein recht schöner Tag!", sagt sie und mit jedem Satz wird die Falte in seiner Stirn tiefer.
„Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass das ein schöner Tag wird, oder?."
„Nein, allein deshalb!", wirft sie ihm an den Kopf und er seufzt nur. Mit ihr zu diskutieren ist zwar amüsant, aber anstrengend. Und in Anbetracht der Situation hat er darauf keinen Nerv mehr. „Mach was du willst.", sagt er schließlich und beschließt sich nicht weiter einzumischen. Auch, wenn ihr das irgendwann noch einmal leid tun wird. Allein wie sie mit ihm redet... Hat er ihr nicht gestern zu verstehen gegeben, dass sie vorsichtig im Umgang mit ihm sein sollte? Wie es aussieht muss er es ihr nochmals ins Gedächtnis rufen. Aber nicht jetzt.
Der morgige Tag wird schon schlimm genug für sie werden.
Obwohl er für ihn wohl noch um einiges schlimmer werden wird...
... warum hilft er ihr eigentlich?, fragt er sich. Für ihn ist es sicher leichter, wenn er Lucius machen lässt. Aber könnte er sich das verzeihen? Sie in seine Hände zu geben... In die eines Mannes, der sie schrecklich behandeln wird, vergewaltigen wird, wegsperren wird und vermutlich umbringen wird, nachdem sie die Pflicht, ein Kind zu zeugen, erfüllt hat? Zuzutrauen wäre es ihm.
Nein, er kann das nicht zulassen. Außerdem möchte Severus sie für sich haben...
Für sich allein.

In Gedanken versunken schreibt Hermine einige Namen auf die Liste. Die von Harry, Ginny, Minerva, Hagrid, die aller Weasleys und sogar den von Prof. Nolan. Irgendwie fühlt sie sich immer noch wegen des Unfalls schlecht, weshalb sie auch ihn einladen möchte. Zudem ist er bisher immer sehr nett zu ihr gewesen.
Als sie die Liste nochmal mit ihren Augen überfliegt, merkt sie, dass sie aus versehen ihre Eltern aufgeschrieben hat...
Ihr Eltern...
... die sich nicht an ihre eigene Tochter erinnern können.
Was würde sie nur alles dafür tun, dass sie kommen?
Eine Träne fließt ihre Wange herunter und sie wischt sie nicht weg, legt all den Trauer und Schmerz hinein.
Ihre Augen fokussieren sich auf den Namen ‚Molly Weasley', die mittlerweile irgendwie eine Art Ersatz für ihre Mutter ist, was sie sich bei der Erkenntnis nur noch schlechter fühlen lässt.
Gedankenversunken streicht sie die Namen ihrer Eltern durch und beschließt zeitgleich, dass Molly auf jeden Fall kommen muss. Allerdings muss sie zuerst mit ihr reden, sogar heute noch. Sie muss versuchen ihr alles zu erklären. Spätestens jetzt wird es sich negativ heimzahlen, dass sie zuvor noch nicht das Gespräch zu ihr gesucht hat. Hoffentlich kann sie es verstehen. Schließlich sind die letzten Wochen sehr schwierig für Hermine gewesen und es war auch nicht ihre Absicht, sie zu ignorieren.
„Kann ich mal mit Molly über den Kamin reden?", fragt sie deshalb leise.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?On viuen les histories. Descobreix ara