Verbundenheit

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Hermines Pupillen weiten sich. „Nicht dein Ernst!", sagt sie und beginnt leicht zu stottern. Dass Severus sich darauf beziehen würde... Sie kann es nicht glauben. Sie dachte, die Sache wäre vergessen und er würde sie nie wieder aufgreifen, weil sie sich lieben. Wie es aussieht ist das nicht der Fall und es verletzt sie sehr. Eine Träne verlässt ihr Auge. Sie hat ihm vertraut, verdammt! Und sie tut es noch immer. Aber damit... Damit macht er einen Fehler.

Sie wendet den Blick von ihm ab, fühlt sich wie betäubt. Hermine kann nicht in sein Gesicht sehen. Dort ist der Schmerz und die Wahrheit: Er meint es nicht böse. Ein Zwang liegt in seinem Blick, ähnlich wie bei einem Imperio. Ihr wird bewusst, dass er es selbst nicht will. Dass er keine andere Möglichkeit sieht, sie damit abzulenken.

Irgendwie ehrt es ihn auch, wenn er sich solche Sorgen um sie macht und ihr Wohlbefinden wichtiger ist als ihre Beziehung zueinander.

Hermine muss tief einatmen, versucht sich zu beruhigen. Sie versteht, weshalb Severus zu solchen Mitteln greift. Aber sie kann es nicht. Sie bracht ihre Eltern und er muss das verstehen.

Snape kaut sich auf den Lippen herum, lässt sie kein einziges Mal aus den Augen. Er sieht, dass sie mit sich hadert. So wie er es mit sich selbst tut. Er weiß nicht, ob er den Satz noch bereuen wird. Es wird Streit geben, zumindest nimmt er das an. Verständlich, schließlich würde er das auch nicht mit sich machen lassen. Severus hat schon versucht sie zu überzeugen und sie hält nachwievor an ihrer Meinung fest, ist nicht bereit auf ihn zu hören. Er muss Druck machen, anders versteht sie es vielleicht nicht.

„Ich werde dir nicht helfen.", sagt er nach einer halben Ewigkeit des Schweigens. Es ist nur ein Flüstern.

Hermines Kopf dreht sich wieder zu ihm, voll mit innerem Konflikt.

Severus...

War er es nicht, der noch vor Gericht gesagt hat, dass sie alles schaffen können, wenn sie es zusammen machen? Dass er sie nie im Stich lassen würde?

Wie es aussieht hat sie sich da getäuscht. Es gibt doch Grenzen. Aber diese gibt es nur, weil es um sie geht und es ein unnötiges Risiko wäre, das durchzuziehen. Jeder Mensch, der verliebt ist, würde das nicht zulassen. Niemand! Dafür ist einem die andere Person zu viel wert.

„Ich... Ich kann nicht.", legt er nach, als sie leicht das Gesicht verzieht. „Ich bin zu schwach dafür."

Er holt nochmal tief Luft, steht dann auf und kniet sich vor ihr hin.

Hermine folgt seinen Bewegungen, Tränen bahnen sich ihren Weg. Sie weiß selbst nicht ob es welche vor Trauer und Enttäuschung, oder vor Freude sind, weil sie ihm so viel bedeutet. Doch sollte ihm dann nicht auch wichtig sein, was ihr außer ihm viel bedeutet? Natürlich sollte es ihm auch wichtig sein, aber sie sieht ein, dass sein Beschützerinstinkt für sie wohl an erster Stelle steht. Sie ruft sich die Worte ins Gedächtnis, als er sie gefragt hat, ob sie es bei ihm zulassen würde. Ob sie ihn diesem Risiko aussetzen würde.

Es sieht nicht anders aus. Hermine würde dafür kämpfen, dass er es nicht tut. Deshalb kann sie es auch nachvollziehen, weshalb er sie erpresst oder es zumindest versucht. Er sieht es als letzte Möglichkeit, sie davon abzuhalten. Es ist kein böser Wille, warum auch? Bei Malfoy und Connor würden solche Bedingungen nur dazu dienen, um sie zu missbrauchen. Bei Severus sieht das anders aus. Er benutzt diese Bedingungen um sie zu schützen. Und das rührt sie.

Severus kniet nun vor ihm auf dem Boden, versucht ihr damit irgendwie zu zeigen, wie wichtig ihm das ist und dass er es nicht böse meint.

Wie bei einem Antrag befindet er sich in der Postion, muss sofort an die Hochzeit denken. Was wäre nur gewesen, wenn sie der Fluch getroffen hätte? Er kann nicht daran denken, zu groß der Schmerz allein bei der Vorstellung. Es treibt ihn sogar Tränen in die Augen.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang