neues Zuhause?

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Severus befindet sich tief in einer Ohnmacht, spürt nichts. Es ist, als würde er schlafen. Wenn er aufwacht hat er kein Gefühl dafür, wie lange er geschlafen hat. Doch das scheint noch weit entfernt.

Mittlerweile ist noch alles schwarz, obwohl viele Ärzte um ihn herum sind und versuchen, ihn zu retten. Für die durch Muggelkraft erzeugten Wunden haben sie Lösungen, dennoch können sie sich viele Zustände des Körpers nicht erklären. Verständlich, weil Ärzte nun mal keine Ahnung von Zauberflüchen haben und dementsprechend kaum etwas dagegen tun können.

Sein Leben hängt am seidenen Faden, wie das Seil in Malfoy Manor.


Er mustert sie, sein Lächeln verblasst langsam. „Na komm, oder muss ich dich erst holen? Willst du das?", fragt er und legt den Kopf schief, geht einen Schritt auf sie zu. Er hält ihr seine verstaubte, erneut verschmutzte Hand hin. Hermine schaut darauf, wie in Zeitlupe.

Ihr Blick gleitet zu Malfoy, sie muss schlucken. Hat er das wirklich verdient? Die Antwort, welche sie sich selbst gibt, ist klar: ja, das hat er. Maurice hätte aber mindestens dasselbe verdient.

Jetzt muss sie sich fügen, sie hat gar keine andere Möglichkeit. Ihr Puls ist noch immer hoch, sie in anbahnender Panik. Sie schaut ihn an und Tränen füllen ihre Augen. Wohin will er sie bringen? Severus wird sie nie finden, wenn sie aus Malfoy Manor weg ist. Sie unterdrückt sich ein Schluchzen, obwohl es ihr sichtlich schwerfällt.

„Tztztz... Nicht weinen, es gibt keinen Grund dafür.", sagt er, während er nun direkt vor ihr steht und ihre Schulter bis zu einen ihrer Hände hinabgleitet. Er streicht ihr eine der lockigen, wilden Haare aus dem Gesicht, welche ebenfalls verdreckt sind.

Er lächelt verträumt, ehe er fester die Hand seiner Traumfrau greift und sie mit sich zieht.

Hermine ist im ersten Moment vollkommen überfordert, weiß nicht, was sie nun tun soll. Als Connor sie so gemustert hat, konnte sie nichts tun, ihr Körper hat es nicht zugelassen. Sie stolpert fast über ein zerbrochenes Glas, doch Maurice hält sie aufrecht, indem er sie sanft, aber auch bestimmt mit sich zieht. Sie zeigt keine Gegenwehr. Es würde ja sowieso nichts bringen.

Eine weitere Träne tropft auf den Boden. Sie will doch nur zu Severus! Warum kann man ihr nie die Ruhe lassen? Sie möchte doch einfach nur in Frieden mit ihrer großen Liebe leben! Was ist daran denn so hoch gesetzt, dass es ihr nicht möglich gemacht wird? Was hat sie je verbrochen, um das zu verdienen? Nichts, denn es ist nur Zufall.

Maurice zieht sie aus dem Raum durch klarere Räume bis zu der Haustür. Hermine achtet nicht auf den Weg, lässt sich einfach nur von ihm leiten. Ihre Gedanken spielen verrückt, sie sind düster und finster. Kann sie Connor bitten, das Seil zu holen? Würde er das für sie tun?

Nein, das würde er nicht. Er würde nach dem Warum fragen, dieses Seil anschließend suchen und vernichten. Sie hat dann nichts mehr von ihrem Severus. Außer den Ring an ihrem Finger, den ihr Maurice bestimmt noch abnehmen wird. Sie sieht wie in einer Trance, als würde sie nur die Hälfte von allem wahrnehmen, auf ihre Hand hinunter. An der freien Hand, die nicht von Maurice gehalten wird, steckt der Ring. Ob sie ihn verstecken kann?

Mit kalten Fingern versucht sie den Ring vorsichtig abzuziehen. Nach einigen zittrigen Versuchen klappt es sogar und sie ballt eine Faust um den Ring in ihrer Hand. Sie atmet tief durch. Was nun?

Maurice ist gerade dabei, aus dem Tor des Grundstücks zu treten, als er sich zu ihr umdreht. Hermine schaut ihn nicht an, sondern nach unten zu ihrer Hand. Ihr Blick schweift ihren Schuh, bei dem durch die Druckwelle die Fäden rausgegangen sind und die Sohle angefangen hat, sich zu lösen.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?Where stories live. Discover now