Sehnsucht

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„Woran denkst du?", fragt er, als er die Tür aufschließt und beiseite tritt, um sie zuerst eintreten zu lassen. Hermine schaut ihn nicht an, hat die Augenbrauen zusammengekniffen und geht an ihm vorbei.

Auf seine Frage geht sie nicht ein und schaut sich stattdessen in dem Flur um. Das Schließen der Tür ist hinter ihr zu hören, als er auch schon neben sie tritt und einen Arm um ihr Taille legt. Hermine zuckt zusammen. Selbst als seine Hand dort schon länger liegt, kann sie sich nicht entspannen. Sie fühlt sich einfach unwohl und ihr Körper zeigt das.

Seinen dreckigen Kopf vergräbt er an ihrer Schulter und küsst sie sanft am Hals entlang.

Hermine spannt sich noch mehr an. „Bitte Maurice... lass es."

Seine Hand streicht über ihre Wange. „Aber warum denn? Wir sind doch endlich wieder vereint! Ich musste so lange darauf warten und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Also tue mir den Gefallen und bitte mich nicht darum, aufzuhören."

Mit diesen Worten küsst er ihren Hals einfach weiter, bis er sich in Gang setzt und zu einem weißen Sofa geht. Er dreht sich vor diesem um und lässt sich darauf fallen. Hermine zieht er mit sich, sodass sie nun auf seinem Schoß sitzt. Sie spannt sich an, will raus aus seinen Armen. Es fühlt sich so verdammt falsch an!

„Also... woran hast du gedacht? Daran, was hier noch alles passieren wird? Schon ganz bald?", flüstert er in ihr Ohr, als er kurz von ihr ablässt. Hermine kneift die Augen zusammen, bewegt sich kaum. „Daran, dass wir nicht zusammenpassen und ich deine Meinung nicht teile. Ich finde Severus und sogar Malfoy sehr viel attraktiver als dich.", murmelt sie. Sie schaut ihm in die Augen, als er sich weiter von ihrem Hals entfernt und sie verärgert anschaut. Hermine weiß, dass sie seine kranke Illusion zum Teil zerstört hat. Connor ist ein sehr launischer, kranker und vor allem unberechenbarer Mensch. Er könnte nun alles mit ihr tun, schlimmer noch als sie zu küssen. Er hat zwar gesagt, er würde ihr nie etwas antun, aber in einem Wutausbruch könnte alles passieren. Er liebt sie und möchte sich von seiner besten Seite zeigen. Aber er bleibt immer noch eine riskante Person. Das hat die Vergangenheit gezeigt.

Maurice hebt langsam seine Hand, scheint zu überlegen und lässt sie dann wieder sinken. „Das wirst du bereuen. Eines Tages wirst du es bereuen, das zu mir gesagt zu haben. Weil du erkennen wirst, dass es eben nicht so ist wie du denkst und ich recht habe. Du wirst um Verzeihung betteln. Und ich werde dir sogar vergeben. Weil ich dich liebe und alles für mich bist. Du passt zu mir. Und was nicht passen sollte, wird zur Not passend gemacht. Ich will dir wirklich nicht wehtun... aber ich würde dir empfehlen, dich mir hinzugeben." Seine Mundwinkel zucken, als er das zu ihr sagt. Hermine schluckt.

Nach einer halben Ewigkeit des Starrens wendet er den Blick von ihren Augen ab und schaut auf ihren Mund. „Du schuldest mir noch etwas. Damals, als ich dich küssen wollte und unser Kuss durch äußerliches Eindringen...verhindert wurde."

Verhindert nennt er es also. Das stimmt eigentlich sogar. Snape hat Schlimmeres verhindert, als Hermine ihm schon signalisiert hatte, dass sie das nicht möchte. Maurice jetzt zu küssen ist aber noch viel schrecklicher als es damals gewesen ist. Diesmal ist da nämlich niemand, der sie retten kann.

Er beugt sich vor, hält ihren Kopf dabei fest in seinen Händen, sodass sie gar keine Möglichkeit hat, sich zu wehren. Sie schluchzt, als er seine weichen Lippen auf ihre presst. Sie schmeckt noch den Staub und Dreck, der sich auf den beiden Lippen befindet, ansonsten sind ihre Sinne aber wie ausgeschaltet. Nicht, weil es so schön ist. Sie möchte es vergessen und ausblenden.

Maurice beginnt seine Lippen zu bewegen. Das ist das, was sie noch am Rande wahrnimmt. Er stöhnt in den Kuss, erbittet um Einlass. Er ist gefühlsvoll, so sanft.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin