Bekenntnis

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Lucius hebt amüsiert eine Augenbraue, nimmt seine Hand weg und bettet sie auf seinen Schoß. „Ich arbeite daran, es aufzulösen. Ich hatte gedacht, es würde mir damals zugute kommen. Es ist schief gelaufen...", Er legt eine Pause ein, bevor er weiterspricht. „Aber jetzt ist das Gesetz nur noch schädlich für mich. Ich kann eine magische Ehe nicht auflösen, wie du leider schon in einer bist. Außer wenn einer der beiden stirbt... oder ich trenne euch beide gewaltsam. Der Grund dafür, weshalb es recht einfach sein wird, es aufzulösen. Mittlerweile ist nahezu jeder verheiratet, diese Ehen können nicht mehr aufgelöst werden. Kinder werden dennoch gezeugt, dafür werden die Männer sorgen.. Das Gesetz weiterhin bestehen zu lassen, trifft nur auf zusätzlichen Hass in der Bevölkerung. Es ist relativ egal, ob es aufgelöst wird oder nicht. Beides hat seine Vor- und Nachteile für das Ministerium. Am Ende wird das Ministerium sowieso gewinnen. So wie ich dich gewonnen haben. Ich wäre eigentlich schon mit dir vermählt gewesen... wenn ich nicht in Askaban gewesen wäre..."

Zum Ende hin wird seine Stimme immer härter. Es klingt wie ein Vorwurf. Als er auch noch eine Hand hebt, ihr tief in die Augen schaut und sie dann mit Kraft auf ihre Wange niederfahren lässt, schreit sie auf.

Ihr Kopf wird zur Seite geworfen, ihre Wange brennt. Aus großen Augen schaut sie ihn an. Er hat sie geschlagen, geohrfeigt!

Sie möchte etwas sagen, kann es aber nicht. Hermine denkt an Severus. Ihm muss es gerade noch schlechter gehen.

Die Hand von Malfoy entfernt sich wieder von ihrer Wange, er faltet sie mit der anderen zusammen. „Das musste sein. Ganz ohne Strafe kann ich dich schließlich nicht davonkommen lassen. Immerhin habe ich ein kostbares Jahr meines Lebens verschwendet, welches ich mit dir hätte verbringen können."

Hermine nickt eingeschüchtert, bewegt sich ansonsten nicht. Sie sollte besser auf Malfoy hören. Was passieren würde, wenn sie es nicht täte, will sie sich nicht aufmalen. Mit Gehorsam kommt sie am weitesten.

Hofft sie zumindest.

„Wie konntest du freikommen?", haucht sie ihm dagegen, wendet für diese Frage all ihre Kraft und ihren Mut auf.

„Wie ich es schaffen konnte?", Lucius legt kurzzeitig den Kopf in den Nacken, ehe er sie wieder mit seinem stolzen Blick fokussiert. „Ich habe wichtige Geschäftspartner. Ohne meine Hilfe wären sie zugrunde gegangen. Geld regiert die Welt, weißt du? Wenn man keines mehr hat, tut man alles, um wieder welches zu bekommen. Viele Kaufleute sind von mir abhängen, es besteht ein großes Handelsnetz. Und ich bin ein sehr, sehr wichtiger Teil davon. Dieses stabile Netz braucht auch das Ministerium. Ich vermute mal, die Minister waren so naiv und dachten, sie würden es auch ohne mich und mein Konto schaffen, worauf sie bis auf die lächerlichen Geldstrafen, keinen Zugriff haben. Sie haben sich geirrt, selbstverständlich.

Traurig, dass sie es jetzt erst erkannt haben. Immerhin haben viele Zauberer, die mir einen Gefallen schulden, zu mir gestanden. Einflussreiche Zauberer." Ein hinterlistiges Grinsen schleicht sich auf seine Züge, welches schon nach Sekunden verblasst. „Aber leider hat es mich sehr viel Geld und Gefallen gekostet, die ich für wann anders aufbewahren wollte. Alles nur für dich. Du solltest dich geehrt fühlen."

Hermine schluckt. Wie naiv und dumm sie doch gewesen ist! Sie hat doch tatsächlich gedacht, alles würde gut werden, Malfoy könnte ihnen nichts mehr anhaben. Wäre er ein ganz normaler Bürger mit mittlerem Einkommen, würde das auch so sein. Aber nicht bei Lucius Malfoy. Das war ein Fehler. Ein Fehler, der ihr jetzt zum Verhängnis wird. Sie hätten mehr machen sollen, sich besser schützen sollen. Getrennt können Severus und sie kaum aufeinander aufpassen.

Sie wird ihm gehören, Malfoy. Nicht Connor. Maurice wurde vermutlich nur eingeweiht, weil er ein ähnliches Ziel hat und Willensstärke zeigt. Die wird aber nicht ausreichen. Gegen Malfoy hat auch Connor keine Chance. Er ist so viel stärker, mächtiger. Wenn Lucius ihn nicht haben will, kann er theoretisch mit einem Finger schnipsen und er ist weg. Zwar sieht er sich selbst als Mann der Klasse, als ein Gentleman, hält deswegen aber bestimmt nicht jedes Versprechen ein. Vor allem nicht so eins. Schließlich scheint ihm diese Sache eine der wichtigsten in seinem Leben zu sein.

Sevmine - Die Zeit danach ist auch nicht besser... oder doch?Where stories live. Discover now