99| Zuhause

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You broke me first ~ Tate McRae

Elijah

Mit verschränkten Armen stand ich am Fenster und beobachtete wie Lucy wütend zum Auto stiefelte. Cassians Schultern sackten zusammen und ich erkannte den Schmerz in ihm. Lucy war sauer auf ihn. Gut so. Was Cassian getan hatte, würde noch länger an mir nagen. Er hatte mir nicht Bescheid gesagt. Er hat geschwiegen und uns so mit, alle ins offene Messer laufen lassen.

Ich war der Beta, verdammt! Es war meine Aufgabe, für die Sicherheit zu sorgen. Und Quinn...
Quinn wäre beinahe vor meinen Augen gestorben. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Wenn es anders ausgegangen wäre...
Ich zwang mich zu atmen.

Ich wandte den Blick ab, als das schwarze Auto davon fuhr, und ging zurück in mein Zimmer. Ich blieb stehen und lehnte mich gegen den Tür Rahmen. Quinn schlief wieder tief und fest. Wie versteinert beobachtete ich, wie seine Brust sich hob und senkte. Er war noch immer so unheimlich blass um die Nase. Aber er hatte es überstanden. Er war nun Teil unseres Rudels.

Ich wusste nicht wie ich das finden sollte. Er hatte nun endgültig sein altes Leben aufgeben. Nun gab es kein zurück mehr.

Ich wandte den Blick ab, als er langsam die Augen öffnete.
Zuerst schien er verwirrt, doch dann viel sein Blick auf mich. "Elijah.", raunte er und ich biss die Zähne zusammen. Ich sah auf und unsere Blicke trafen sich. Was gestern passiert war, hatte etwas verändert.
Ich hatte unsere Verbindung gespürt. Ich habe sie gespürt, als sie für wenige Momente verschwunden war. Und das hat mich in Panik versetzt.

Seine Augen schienen zu schimmern und ich war mir unsicher. Sollte ich etwas sagen? Oder hatte ich schon zu viel gesagt? Quinn wandte den Blick ab. "Ich will nach Hause."
Ich hielt die Luft an und er sah wieder zu mir.

Müde Strich er sich die Haare aus der Stirn. Mir gefiel der Gedanke nicht ihn wieder zurück in ... dieses Chaos zu schicken. McCain und Holland waren gute Soldaten, doch ... sie waren Volltrottel. 

Quinn war vor wenigen Stunden noch an der Schwelle des Todes und er wollte schon wieder zurück? Ich denke nicht das das eine gute Idee ist. Aber ... "Na gut."

Ich sah die Verwunderung in seinem Gesicht, bevor ich mich umdrehte.

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Quinn

"Und du bist sicher das du dahin zurück willst?", fragte Elijah, während er ein paar Schritte hinter mir ging. Ich schaute mich nicht um, sondern ging weiter auf das, mir mittlerweile nur allzu bekannte, Holzhaus zu. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, als ich zum ersten Mal den kleinen Pfad entlang gegangen bin. Es war erst vor ein paar Wochen, doch es fühlte sich an, wie ein anderes Leben.

"Ja.", meinte ich knapp. Jeder Schritt schmerzte und ich bekam kaum Luft. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Ich wollte nicht das Elijah mich für schwächer hielt, als er es sowieso schon tat.

Der Grund, warum ich so schnell wieder nach Hause wollte, war der, das sich etwas verändert hatte. Ich ... Ich wusste nicht mal wie ich mich nun in seiner Gegenwart verhalten sollte. Vor wenigen Stunden war er noch der wirklich nervige, und auch ein wenig sadistische, kalte Beta. Doch neulich ...

Vielleicht war es nur der Fieberwahn, doch ich konnte mich noch an sein Gesicht erinnern. Und an seine Worte. Die Sorge. Es war fast schon so ... als wäre ich ihm wichtig gewesen. Als würde er sich Sorgen machen. Doch Elijah und Sorgen? Und dann auch noch um mich? Das war doch absurd. Alles was ihn kümmerte, war die Sicherheit des Rudels.

Ich war eher eine Gefahr.

Schnell verbannte ich diese Gedanken. Denn solche Gedanken führten schnell zu etwas anderem. Hoffnung. Und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Vor allem da ich wusste, das ich bei Elijah nur auf Eis stoßen würde.

Ich unterdrückte mir ein schmerzerfülltes Stöhnen, als ich die Stufen der Veranda hinaufstieg.
Elijah legte mir eine Hand auf die Schulter und ich sah mich zu ihm um.
Seine Stirn war gerunzelt und er musterte mit skeptischen Blick, die verschlossene Tür hinter mir. Abwartend sah ich ihn an.

"Quinn, Ich-"
"Das gibt's ja nicht!", rief plötzlich eine Stimme hinter mir.
Gerade als ich mich umdrehte, wurde ich in eine feste Umarmung gerissen. Ein wenig zu fest, doch ich unterdrückte den Schmerzensschrei und umarmte Mason zurück.

"Du lebst ja noch!", rief er und ich sah, wie auch Carter aus der Tür gerannt kam. Seine Augen wurden groß, bevor auch er in die Gruppenumamrung gezogen wurde. Zuerst war ich ein wenig überfordert, bis ich mich fallen ließ und mich in die Umarmung lehnte. Ich hatte diese Volltrottel vermisst.
"Wir haben uns solche Sorgen gemacht.", murmelte Carter ohne los zu lassen.

Ich kicherte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, von jemanden vermisst zu werden. "Mir geht's gut. Sorry, das ich euch erschreckt habe!", entschuldigte ich mich. Ich wollte gar nicht wissen, wie das aussah als ich einfach kollabiert bin.

"Ja das war ziemlich gruselig.", Carter ließ mich los und auch Carter löste seine Amre von mir. Dann haute  Carter mir mit voller Wucht gegen den Arm. "Mach das nie wieder!"

Lachend rieb ich mir den Arm, während Carters Blick auf sie Person hinter mir fiel. Sofort richtete er sich ein Stück auf. "Was macht Black denn hier? Und warum starrt er uns so an?", flüsterte er zwischen zusammenpressen Zähnen und auch Mason wagte einen Blick.

"Er ... hat mich her gebracht.", gab ich zu und Mason riss wissend die Augen auf. "Wir dachten du verreckst irgendwo, dabei hast du den Spaß deines Lebens mit dem Beta? Also wirklich Quinn.", lachte er und nun war ich es, der ihn schlug. "Ich wäre beinahe gestorben!", zischte ich, doch die beiden hatten sich bereits zur Tür gedreht.

War ja klar das die Sorge um mich nicht lange halten würde. Doch so war es tausendmal besser. Grisnend wollte ich ihnen folgen, als ich mich noch einmal umdrehte.

Enttäuscht stellte ich fest, dass Elijah bereits gegangen war. Eine Weile stand ich auf der Veranda und beobachtete, wie er immer kleiner wurde.

Ich wusste nicht was ich erwartet hatte? Das wir aufeinmal Freunde waren? Das er sich nun auf magische Weise um mich Sorgen würde, weil er mich am Boden gesehen hat? Weil wir einen Moment in der Küche hatten? Ich sollte aufhören zu träumen.

Elijah war noch immer Adel. Ich sollte das nicht vergessen. Wahrscheinlich war ich ihm nicht gehoben genug. Warum war ich denn so wütend darüber, dass er mit ohne einem Wort des Abschieds, den Rücken zu gekehrt hat?

Ist ja nicht so, dass er mir wichtig ist. Ich biss die Zähne zusammen. Ich wusste nicht warum ich es tat, doch ich öffnete die Verbindung die seit dieser Nacht zwischen mir und dem restlichen Rudel bestand, und konzentrierte mich auf Elijah.
Wie ein warmes Flimmern, konnte ich seine Existenz spüren.

Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Ich wollte noch, das er es wusste. Er hatte mich nicht alleine gelassen, während ich dachte ich würde sterben.

Danke, Elijah.

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Guess who's back!

Heute habe ich meine letzte Prüfung geschrieben! Jay!
Deswegen melde ich mich ein wenig früher als gedacht zurück, mit regelmäßigen Updates!

Ich hoffe ihr seid noch dabei und wollt wissen wie es weiter geht.

~ mayven

Shattered Where stories live. Discover now