30| Sandwich

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Devil On My Shoulder ~ Faith Marie

Reyna

Ich schreckte hoch, als ich den Schlüssel im Schloss hörte. Zuerst wusste ich nicht wo ich war. Dann sah ich den Fernseher, der noch lief. Ich war bei Quinn. Ich war sicher.

Der junge Mann betrat seine Wohnung und lächelte mich an.
"Gut, du bist wach! Ich hab uns was zum Essen mit gebracht."
Um seine Worte zu unterstreichen hielt er eine Plastiktüte hoch. Mein Magen begann zu Knurren. Ich hatte schon ewig nichts mehr gegessen.
Er stellte die Tüte auf den Tisch und packte das Essen aus. Herrlicher Duft stieg mir in die Nase.

"Das sind die besten Sandwiches auf dem ganzen Kontinent.", ich hörte den Hauch des Stolzes in seiner Stimme. Er legte mir eins vor die Nase und ich begann sofort zu essen. Es war mir egal, das ich jegliche Verhaltensregeln über Bord warf und aß wir ein Schwein, denn er hatte recht. Das schmeckte wirklich unglaublich!

Quinn setzte sich mir gegenüber während ich das Brot verschlang.
"Schmeckt's?"
Ich nickte mit vollen Backen. Er hatte noch nicht mal begonnen zu essen und ich hatte schon alles verschlungen. Quinn sah lange auf sein Brot, bevor er es über den Tisch zu mir rüber schob. Ich hob den Blick. Ich hatte immer noch Hunger, doch ich wollte Quinn nicht alles weg essen.
Er verdrehte die Augen, "Nun ist schon!"

Das musste er mir nicht zweimal sagen. Gierig biss ich in das Sandwich. "Du bist also die Prinzessin?"
Und verschluckte mich fast. Mit hochrotem Kopf sah ich ihn an.
Seine Augen wanderten über mein Gesicht, als würde er irgendwas suchen. Ich nickte. Leugnen half nichts. Gespannt wartete ich auf seine Reaktion.

"Erzählt du mir jetzt was passiert ist?", seufzend schluckte ich runter.
Und begann zu erzählen. Natürlich ließ ich ein paar Sachen aus. Er hörte mir zu und nickte ab und zu, doch er schwieg bis ich geendet hatte. Lange sah er mich an dann seufzte er, "Wow, dieser Dean ist ein Arsch!"

Das kam so unerwartet, das ich begann zu lachen. Ich musste richtig lachen. So wie ich es schon lange nicht mehr gemacht hatte. Als ich mich wieder beruhigte sah ich ihn.
"Wirst du das nun der Polizei sagen?"
Er schüttelte den Kopf, "Nein, so wie es aussieht, hast du schon genug Ärger am Hals. Ich erzähl einfach das du abgehauen bist. Deinen Namen hab ich nie erfahren. Glaubst du dein  Freund hält dicht?"
Gedankenverloren spielte ich mit dem Papier, in dem die Brote eingewickelt worden waren.

"Er wird der Polizei nichts von mir erzählen. Aber mein Bruder wird bald in der Stadt sein. Und er wird nicht gehen, bevor er mich gefunden hat."
Er nickte verstehend, "Du kannst so lange bleiben wie du möchtest."
Gerührt sah ich ihn an. Es war nicht selbstverständlich das er mir Unterschlupf gab. Schließlich kannte er mich nicht. "Danke, Quinn."
Er zuckte mit den Schultern, "Keine Ursache. Was willst du jetzt machen?"

"Ich werde nicht lange bleiben. Ich möchte nicht das mich mein Bruder findet. Ich will nicht zurück. Vielleicht gibt es ja ein Schiff was mich ans andere Ufer bringt."
"Das verstehe ich. Doch du solltest dich heute noch etwas ausruhen. Morgen können wir schauen wie du weiter vor gehst. Ich hab morgen Dienst, deswegen werde ich erst Nachmittags wieder kommen. Du kannst tun was du willst, sei aber vorsichtig."
Ich lächelte ihn dankbar an, während er aufstand.

Er streckte sich und gähnte ausgelassen. "Gute Nacht Reyna."
Ich beobachtete wie er hinter einer Tür verschwand.

Eine Weile hockte ich einfach nur in der Küche und hörte der Uhr beim ticken zu. Wie seltsam doch alles geworden war.

Müde stand auch ich auf und schlurfte zum Bett. Quinn hatte recht.
Ich würde mir morgen über alles Gedanken machen können.

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Nur ein kurzes Kapitel, für zwischen durch.

Shattered Where stories live. Discover now