85| Überraschende Wendung

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Dean

Ich sah wie sie an mir vorbei rannte.
"Reyna!", rief ich ihr hinterher.
Was war gerade passiert?
Frustriert fuhr ich mir über das Gesicht.

Ich hasste alles an dieser Situation.
Ich hasste es, das sie hier war.
Ich hasste es, das dieser James auch nur gewagt hatte, einen Arm um ihre Schulter zu legen.

Und ich hasste es, das ich mir gerade zum ersten Mal die Wahrheit eingestanden habe.

Ich hätte einfach nur dafür sorgen sollen, das sie sicher nach Hause kommt. Das war mein einziger Job. Und dennoch konnte mein Kopf an nichts anderes Denken, als ihr Gesicht wie sie mich wütend angefaucht hatte. 

Sie hatte recht. Ich war feige. Ich war feige und ich wünschte ich hätte schon vor langer Zeit das richtige gemacht.

Doch alles was jetzt zählte, war die Tatsache, das ich aufpasste das Rey keine Dummheit machte. Ich hatte schon genug Erfahrungen mit der betrunkenen Reyna gemacht, um zu wissen wie rapide sich die Situation ändern kann.

Ich rannte ihr hinterher nur um ruckartig stehen zu bleiben. Grace kam auf mich zu. Es war als würde mir das Univerusm ins Gesicht lachen. Ihre Augen blitzten.

"Grace? Was machst du denn hier?", fragte ich, während sich meine Freundin vor mir aufbaute. Bevor sie etwas sagte, nahm sie meinen Arm und zog mich zurück ins Bad.

Ein wenig beunruhigt, beobachtete ich wie sie die Tür hinter uns schloss.
"Weißt du das Reyna total betrunken ist?", fragte sie und ich nickte.
"Gut, aber darüber reden wir später.", sie wirkte ernst und ich wurde noch nervöser.

Sie strich sich über die Arme, bevor sie mich wütend musterte. Oh bitte, nicht noch jemand der mich im Bad fertig macht und mich dann stehen lässt. Sie stüzte die Hände in die Hüften. "Weißt du eigenlich, wie oft ich schon versucht habe mit dir zu reden? Es ist als würdest du mir aus dem Weg gehen!"

Oh shit. Ich war ihr wirklich aus dem Weg gegangen. Es war gerade alles so verwirrend und ... das war keine Entschuldigung.
"Es tut mir leid, Grace. Du weißt das der Job-"

"Ich mach Schluss Dean.", unterbrach sie mich. Überwältigt taumelte ich einen Schritt zurück, während sie mich weiter anssah. "Was? Aber-"
"Seien wir doch ehrlich.", sie trat auf mich zu.

"Ich kenn dich seit wir 15 sind. Es war eine schöne Zeit, aber wenn wir ehrlich sind, ist unsere Beziehung schon länger nicht mehr das, was sie einmal war."
Völlig überfordert von der Situation sah ich sie an. Passierte das gerade wirklich?

Ich habe damit wirklich nicht gerechnet. Ich war mit Grace seit Jahren zusammen ...

Aber sie hatte recht. Es war schon langem nicht mehr so, wie es mal war.
"Du bist mein bester Freund und ich hoffe das bleibt auch so ... aber ich liebe dich einfach nicht mehr. Und du mich auch nicht."

Ich riss überrascht die Augen auf. Sie fühlte genauso? So oft dachte ich, ich würde sie unnötig verletzten, dabei dachte sie das gleiche.

"Wir reden doch kaum noch.", sie biss sich auf die Unterlippe. "Aber da ist noch was."

Abwartend sah ich sie an. Sie hatte gerade mit mir Schluss gemacht! Eine dreijährige Bezihung beendet! Und dennoch, war ich nicht am Boden zerstört, so wie ich dachte.
Also, was konnte jetzt noch kommen?

"Ich - Ich habe meinen Mate gefunden.", gestand sie mir. Mir klappte der Mund auf. Eine Weile sah ich sie nur an, bevor ich laut lachte. Das alles was so verückt und kam einfach aus dem nichts.

Mit großen Augen sah ich Grace an.
"Ist es Oliver?", fragte ich. Ich hatte schon immer das Gefühl, das ihr Kollege eifersüchtig auf unsere Beziehung war und was von Grace wollte.

Verlegen sah sie auf den Boden.
"N-Nein.", gespannt sah ich sie an.
"Es ist ... Maya."

Ein Schock nach dem anderen. Mir klappte der Mund auf. Eine Weile verharrten wir nur in dieser Position im Badezimmer und sahen uns an. Als ich wutschnaubend auf diese Party gegangen bin, um Reyna nach Hause zu zerren, hätte ich nicht gedacht, das es sich so entwickeln würde.

"Ist das alles? Das ist deine Reaktion?", schnaubte sie unglaubwürdig. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich bin Glücklich für dich."
Das war ich wirklich. Sie hatte verdient ihren, äh ihre Mate zu finden. Ich habe schon oft gedacht, das vielleicht ich es wäre, doch das...

Grace Blick würde wütend und sofort verschwand mein Lächeln.
"Dean Evans! Du verdammtes Arschloch!", warum nannte mich heute jeder so?

"Wir sind seit der Schule zusammen und dann mach ich nach dreien mit dir Schluss! Das auch noch auf einer Party, wo du eigentlich arbeiten müsstest. Ich erzähle dir, das ich meine Mate gefunden habe, eine Frau!", sie atmete tief durch. "Und alles was du sagst ist 'Ich bin Glücklich für dich?", schrie sie.

Geschockt sah ich sie an. "Was hast du denn erwartet? Einen Kuchen?"
Sie boxte mir in die Brust.
"Weist du wie viele Nächte ich schlaflos darlegen habe, weil ich ein schlechtes Gewissen habe? Ich weiß es seit einer Woche! Eine Woche lang plane ich schon, wie ich es dir schonend beibringe! Wenn du mal erreichbar gewesen wärst, wäre es vielleicht einfacher gewesen! Und du siehst aus, als hätte ich dir gerade gesagt da sich beim Frisör war!"

Sie fuhr sich durch die Haare. "Bist du denn gar nicht sauer?"
Eher erleichtert.
Ich nahm sie in den Arm.
"Nein. Du bist mir wichtig Grace. Und deswegen bin ich glücklich für dich."
Sie schob mich von sich weg.
"Danke, Dean. Das war mir wichtig. Also alles gut?"
"Alles gut.", bestätigte ich.

Eine Weile sah sie mich aus zusammengekniffen Augen an, als wäre ich ein Rätsel das sie zu lösen versuchte.

Dann wurden ihre Augen groß.
"Du hast deinen auch gefunden, stimmt's?", ihr Blick schnellte zur Tür. "Oh meine Güte! Es ist Reyna! Du hast dich in Reyna verleibt."

Mein Herz setzte einen Schlag aus.
"Was? Nein-"
"Wo ist sie? Oh meine Güte, ihr werdet bestimmt süß zusammen!", freute sie sich und wollte aus dem Bad rennen als ich sie aufhielt.

"Grace warte! Ich weiß nicht, ob sie meine Mate ist!", sagte ich ihr die Wahrheit. "Aber du magst sie!"
Mehr als alles andere.
"Nun ja-"
"Nun Schnapp sie dir schon!", forderte sie mich auf und ich sah sie verstört an. "Wir haben vor 5 Minuten Schluss gemacht!"

"Mhm, und du bist emotional am Boden. Sieht man ja.", sie schob mich Richtung Tür. "Grace! Kannst du mal aufhören. Mal abgesehen von unserer Trennung, mag sie mich gar nicht auf diese Art!", rief ich und löste mich von ihr.

"Männer.", meinte sie stumpf und verdrehte die Augen.

Ich fuhr mir durch die Haare. Die Tatsache das meine Exfreundin mich verkuppeln wollte ist ziemlich schräg.
Doch was war schön normal an dieser Situation?

"Außerdem mag sie diesen James.", meinte ich und spuckte seinen Namen nur so aus. Ich konnte diesen Typen nicht ausstehen. Alles an ihm wirkte soo .... unangehm glatt.

Grace versteifte und sofort wurde ich aufmerksam. "Warte mal ... der James?", fragte sie und ich ahnte Böses. "Ja warum? Kennst du ihn?"

Grace wurde blass um die Nase.
"Ja leider. Und ich würde kein Mädchen allein mit ihm lassen."
Nun spürt euch auch wie die Farbe meine Wangen verließ.
Oh nein...

"Ist Reyna gerade bei ihm?", fragte sie besorgt. Doch ich antworte ihr nicht sondern rannte schon Tür.

Ich musste Rey finden.

Shattered Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt