Chapter 148

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Nach 'Einmal im Leben' verlassen die Jungs auf einmal die Bühne.
"Jungs?!" kommt es von Amelie und mir wie aus einem Mund.
"Wincent hat uns auch erst kurz vor der Show eingeweiht. Nur die Techniker wussten es etwas früher" meint Manu.
"Wir wussten es gar nicht!"
"Keine Ahnung, was der vorhat" meint Benni.
Wir gehen alle so nah wie möglich an die Bühne ran.
Wincent steht nur einige Meter vor mir. Alles ist abgedunkelt, bis auf ein Spotlight genau auf Wincent. Dieser steht vor dem Mikrofon und hat seine Akustikgitarre um. Ich wusste nichtmal, dass er die dabei hat.
Auch die Fans haben mitbekommen, dass gerade etwas komisch ist. Wincent steht einfach da und hat die Augen geschlossen. Bis er zu uns blickt. Er lächelt mich leicht an und zwinkert mir kurz zu, bevor er ins Mikrofon spricht und dabei schon ein wenig auf seiner Gitarre rumklimpert. Anfangs erkenne ich die Töne noch nicht, bis mir langsam klar wird, was er spielt.
"Diese Zeilen bedeuten mir viel. Der ganze Song ist nochmal etwas anderes. Er ist und bleibt unveröffentlicht. Trotzdem muss ich ihn wenigstens zum Teil mir euch teilen."
Er macht kurz einen Schritt nach hinten und beginnt, die Melodie zu spielen.
Zum Einsatz geht er wieder ans Mikro ran und beginnt.

"Ich bin noch nicht ganz am Ziel
Komme dem aber immer näher
Lasse mich nicht ablenken
Führe meinen Weg voran
Zusammen könn' wir alles schaffen
Denn alleine schaff ich's nicht
...
Blicke auf ein Meer
Jeden Morgen seh' ich es
Vor dem Schlafen ist es neben mir
Lasse es nicht los
Lasse es nie mehr gehn'
Weiss, es wird bleiben"
....
Seine Augen sind immer noch geschlossen. Im Publikum höre ich, wie mein Name geschrien wird.
"Wusstest du von dem Song?" fragt Amelie.
Leicht nicke ich. Wir haben ihn immerhin zusammen geschrieben.
Mit der Zeit wurden ein paar kleine Änderungen vorgenommen, aber im Grunde ist es der Text, den wir vor ein paar Monaten zusammen gesungen haben.
Auf Wincents Zeichen nehmen die Jungs wieder ihre Plätze ein und die Show geht komplett normal weiter. Als sei nichts gewesen spielen sie die letzten drei Lieder. Als sie dann von der Bühne kommen, zieht Wincent mich stürmisch an sich und küsst mich.
"Und? Scheidung?" grinst er, aber sieht auch ziemlich nervös aus.
"Nein, du Idiot."
"Okay, wir sind noch beim Idioten. Alles ist gut."
"Jetzt geh duschen. Du stinkst."
"Ey! Sag mal... Ich stinke nicht!"
"Du bist komplett verschwitzt."
"Was du nicht sagst. Komm du mal mit zwei Stunden da auf die Bühne."
"Ha! Wovon träumst du nachts?"
"Weiss nicht" grinst er und zupft etwas am Saum meines Hoodies.
"Boah, jetzt geh duschen! Ich muss arbeiten."
"Bin ja schon unterwegs."
Wincent legt seine Lippen nochmal auf meine, bevor er sich auf den Weg Richtung seiner Garderobe macht.
"Na toll und ich hab seinen Schweiss an den Klamotten" murmle ich.
"Tja, du hast ihn dir ja angeln müssen" zuckt Amelie lachend mit den Schultern.
"Ohne Reklamation!" wirft Manni ein.
Kopfschüttelnd gehen Amelie und ich nach draussen, um beim Abbau zu helfen.

Nachdem wir noch zusammen was trinken waren, machen wir uns alle ins Hotel. Wincent läuft etwas hinter mir bei Paul und Tom, während ich mich mit Amelie unterhalte.
Als wir gerade die Strasse zum Hotel entlanglaufen, schlingen sich plötzlich zwei Arme um mich. Kurz spanne ich mich an, entspanne mich aber binnen Sekunden wieder.
"Keine Sorge, bin nur ich" lacht Wincent leicht.
Er legt den Arm um mich, damit wir besser laufen können, und ich lehne mich etwas an meinen Mann ran. Morgen muss ich ihn ja wieder für ein paar Tage hergeben.
"Du zitterst ja schon" reisst mich Wincent aus meinen Gedanken.
Ich hab gar nicht mitbekommen, dass ich zittere. Obwohl es für Anfang Dezember ja gar nicht so kalt ist.
"Ich kuschle mich oben einfach mit meinem Mann ins Bett."
"Ob der das so lustig findet? Du bist verdammt kalt."
"Mir egal, ob der will oder nicht. Der hat mich geheiratet. Der muss."
"Ach, ich hab kein Wort mitzureden?"
"Nö... Ausserdem muss ich dich morgen wieder hergeben."
"Ich bin nur ein paar Tage weg."
"Trotzdem."
"Sonst bin doch immer ich derjenige, der rumjammert."
"Ich jammere doch nicht!"
"Hab ich doch auch nicht gemeint. Aber meistens gehst du an die Tage immer etwas optimistischer ran."
"Keine Ahnung. Ich fühl mich in letzter Zeit echt komisch."
"Hab ich schon mitbekommen. Auf Tour konntest du es auf den Stress schieben. Wenn es nicht besser wird, gehen wir zum Arzt."
"Von mir aus" murmle ich.
"Lass uns oben einfach ins Bett. Morgen Mittag flieg ich und in der Zwischenzeit will ich einfach noch etwas Zeit mit dir geniessen."
Somit machen wir uns alle in unsere Zimmer.
Ich ziehe mich einfach um, schminke mich ab und putze meine Zähne, bevor ich ins Bett falle. Kurz danach fällt auch Wincent neben mir auf die Matratze und zieht mich in seine Arme.

Von sanften Küssen auf meinem Hals werde ich liebevoll geweckt.
"Morgen" flüstere ich lächelnd und mit geschlossenen Augen.
"Guten Morgen" raunt er und dreht mich zu sich um.
Seine Hand schiebt sich unter mein Shirt, während seine Lippen auf meinen liegen. Er schwingt sich über mich, wobei er auch die Decke wegschubst. Wincent zieht mir das Shirt aus und brummt einmal kurz grinsend aus, während er mich durchmustert.
Sachte verteilt er Küsse auf meinem Oberkörper und streift mir dann meinen Slip von den Beinen. Kurz steht Wincent auf, um sich seiner Boxershorts zu entledigen, bevor er sich wieder über mich legt.

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