Chapter 44

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"Also, ich glaube ein paar Leute sind sowieso klar" mein Wincent.
"Ja, unsere engste Familie ist definitiv klar."
"Schreib die alle trotzdem mal auf, damit wir eine genaue Zahl haben."
Ich schreibe also unsere Grosseltern, Angela, Shayenne, Max, Lena, Lu, Noah und Sam auf.
"Dann noch, Marco und Nadine, Amelie, Manu, Manni, Benni, Flo und Sascha, Lukas, Tia, Luna, Mia und wer dann noch?"
"Kevin, Matti, Tom, Max, Stefan, Marvin, Paul, Philipp, Marc und Jacki, Fabi und so eben."
"'Und so eben' ist ne sehr genaue Angabe" lache ich.
Wir schreiben noch recht viele Leute auf, bevor wir dann doch langsam wieder reingehen, um Abendessen zu machen. Beziehungsweise Wincent kocht und ich beobachte und passe auf, dass man das am Ende auch essen kann.
Da wir ja jetzt auch noch nicht wirklich viel hier haben, gibt es Nudeln mit tiefgekühltem Gemüse angebraten.
Kann man ja eigentlich nichts falsch machen. Trotzdem behalte ich das ganze genau im Auge. Ein bisschen was nehme ich auch für meine Story auf, weil das schon irgendwie lustig ist. Meistens filmt Wincent nämlich mich beim kochen, wie er mich dann nervt. Jetzt drehen wir den Spiess einfach mal um.
"Wincent?"
"Ja, Süsse?"
"Schatz?"
"Was denn?"
"Schaatz?"
"Was denn?"
"Schatz?"
"Mira, was denn?!"
Er sieht zu mir auf und sein leicht genervtes Gesicht wechselt sofort zu einem Schmunzeln.
"Schaatz?"
"Ja, Biest?"
Er stützt sich mir gegenüber auf der Insel ab und funkelt mich leicht an.
"Was gibt's denn Schönes?"
"Der Chefkoch präsentiert: eine eine italienische Trockenteigware, gekocht und zusammen mit einem Gemüsegemisch, ebenfalls italienischer Art, angebraten. Zu guter letzt würde ich dieses Gericht mit einem guten italienischen Parmesankäse servieren" macht er einen auf 5 Serne-Koch.
"Das klingt verdammt lecker, hoffentlich schmeckt es auch" lache ich.
Wincent macht noch einmal einen seiner berühmten Mikro-Saltos mit dem Kochlöffel und zwinkert nochmal in die Kamera, bevor ich die Aufnahme beende.
"Das ist jetzt aber sowas von in meiner Story" lache ich.
»Chefkoch @wincentweiss 😰😅« schreibe ich noch dazu und lade den Spass dann hoch.
Kurz danach stellt Wincent mir einen Teller vor die Nase und reibt noch ein bisschen Parmesan über die Teller, was er nun schon wieder leicht übertrieben macht. Das liebe ich so, er bringt mich immer zum lachen.
"Lass es dir schmecken" grinst Wincent.
Ich zögere kurz, greife dann aber nach der Gabel und koste.
Was zum?! Das schmeckt gar nicht schlecht.
"Das schmeckt gar nicht scheisse" lächle ich.
"Ich sag doch, Chefkoch Wincent" grinst er.
"Jetzt komm mal von deinem hohen Ross runter, dabei kann man jetzt auch nicht wirklich was falsch machen."
"Schmecken tut es trotzdem" brummt er.
"Es schmeckt, hast du super gemacht mein Schatz" lächle ich.
"Geht doch" grinst er.

Nachdem wir ein kleines Frühstück, bestehend aus pürierten Tiefkühlbeeren und Müsli, hatten, machen wir uns schnell etwas fertig, um einkaufen zu gehen. Da es draussen von der Temperatur her anscheinend so angenehm bleibt, habe ich mir eine schwarze Paperback Hose und ein enges rotes Oberteil, was etwas bauchfrei ist, angezogen. Trotzdem werfe ich mir noch meine schwarze Wildlederjacke über. Ich schnappe mir noch meine Handtasche und schlüpfe in meine Sneaker und gehe dann mit Wincent runter. Wir steigen ins Auto und fahren los.
Ey, zum Glück ist grade kein Berufsverkehr. Die Strassen sind ja jetzt schon voll.
An einer roten Ampel legt Wincent die Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt etwas darüber.
"Wie ich diesen Verkehr in der Grossstadt liebe" meint Wincent sarkastisch.
"Dann lass uns doch hier wegziehen."
"Im Ernst jetzt?"
"Ich leb seit meiner Geburt in einer Grossstadt. Von Köln direkt nach Berlin. Lass uns weiter in den Norden ziehen. Dahin, wo wir unsere Kinder irgendwann grossziehen wollen. Mir geht Berlin auch langsam auf den Zeiger-"
Weiter komm ich gar nicht, da Wincent mich zu sich zieht und sanft küsst.
"Lass uns in den Norden ziehen" lächelt er.
Den Rest der Fahrt schweigen wir einfach. Wincent hat seine Hand immer noch locker auf meinem Oberschenkel liegen. Immer mal sehe ich zu ihm rüber. Da ist etwas in seinem Gesicht, was eine unglaubliche Freude ausstrahlt. Komplette Zufriedenheit. Ich kann ebenfalls nicht anders, als vor mich hin zu lächeln.
Im Supermarkt hauen wir den Wagen komplett voll. Eier, Aufstriche, Brot, Obst, Gemüse und so weiter.

Wieder zuhause, räumen wir alles weg und müssen dann auch direkt wieder los.
"Lass uns das mit dem Umzug erstmal noch nicht erzählen. Lass uns erstmal schon ein bisschen was schauen" lächelt Wincent, als wir gerade auf dem Parkplatz halten.
Ich nicke nur kurz lächelnd und küsse ihn sanft, bevor wir aussteigen. Diesmal hab ich meine Jacke gleich zuhause gelassen. Es ist schon echt warm. Hand in Hand gehen wir zu dem Gleis, wo Shay gleich ankommen müsste.
Wincent legt seinen Arm um meine Hüfte, während ich leicht an ihm lehne und mein Handy checke. Schon wieder ne Nachricht. Kann die mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich will gar nicht wissen, was los ist. Zumindest nicht genau. Können die knicken! Ich lösche alles, ohne es zu lesen oder abzuhören und stecke mein Handy wieder weg, da in der Sekunde auch schon Shay's Zug einfährt.
"Schickes Outfit" höre ich hinter uns lachen.
Wir drehen uns um und ich sehe Shay in schwarzer Paperback und engem Oberteil auf uns zukommen.
"Kann ich nur zurückgeben" lache ich.
Wir umarmen uns kurz, bevor Wincent seine kleine Schwester in die Arme zieht.
"Habt ihr euch irgendwie abgesprochen" fragt er, als er sich ihren Koffer greift und wir uns dann langsam auf den Weg zum Auto machen.
"Eben nicht" lachen wir synchron.
"Das kann ja jetzt was werden" meint er nur leise.
Auf dem Weg nach Hause, lachen wir echt viel.

Wincent schliesst die Wohnungstür auf und sofort fängt Shay an zu lachen.
"Jaja, sehr witzig" meint Wincent nur trocken.
"Und wie!" lacht Shay.
Er stellt ihren Koffer erstmal im Flur ab und wir setzen uns auf den Balkon.
"Wie hat es gestern geschmeckt?" fragt Shay.
"Erstaunlicherweise gar nicht schlecht" gebe ich zu.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile, bis es an der Tür klingelt.
Lu, Lena und Max kommen hoch und wir begrüssen uns erstmal herzlich.

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