Chapter 24

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-SICHT WINCENT-
Ich liebe es einfach, mit Mira zu singen. Ich hätte ja eigentlich auch nichts dagegen, wenn wir mal 'Einmal im Leben' zusammen auf der Bühne singen würden, nur hat Mira mir das komplett verboten. Sie meinte, dass sie mich dann definitiv hassen würde. Es bleibt also ein Privileg, sie singen hören zu dürfen. Ein Privileg, was ich nur zu gerne ausnutze. Inzwischen hat Mira einen anderen Song an gemacht. Irgendwie Taylor Swift glaub ich. Ich lausche einfach nur und gebe immer mal einen schiefen Ton von mir, was Mira lachen lässt. Irgendwann drehe ich die Musikanlage etwas leiser, um Mira besser verstehen zu können.
Okay, Taylor Swift ist ne echt gute Sängerin, aber Mira... WOW!
Sie hat glaub noch nicht mitbekommen, dass ich etwas leiser gemacht habe. Sie ist komplett in ihrer Welt. Ich geniesse es einfach.
"Wann hast du leiser gemacht?" fragt sie plötzlich lachend.
"Ich glaube im letzten Refrain."
"Warum?"
"Weil ich lieber dich höre."
Ohne noch etwas zu sagen, dreht sie ihren Kopf und schaut wieder aus dem Fenster.
Schon süss, wie es ihr immer noch leicht unangenehm ist, vor mir zu singen. Dabei braucht sie sich definitiv nicht verstecken mit ihrer Stimme. Ich meine, im Grunde genommen, singt sie auch schon länger, als ich es tue.

Wir liegen gerade im Bett und schauen auf meinem Laptop einen Film. Ich liege an Mira's Rücken gekuschelt und konzentriere mich so null auf die Handlung. Meine Augen fokussieren einfach Mira. Aber warum sollte es auch anders sein? Ich habe schon so lange dieses Verlangen nach ihr. Seit einem Monat herrscht völlige Flaute im Bett. Die Woche, wo Mira mir aus dem Weg gegangen ist, war ja sowieso nichts los, die zwei weiteren Wochen Proben waren auch total anstrengend und die Stimmung zwischen uns beiden hat sich nur langsam gelockert. Von der Woche bei meiner Familie brauch ich glaube nicht anfangen. Klar war und ist zwischen uns alles super, aber selbst ich finde es leicht unangemessen, im Bett meiner Schwester, mit Mira zu schlafen.
Vorsichtig streiche ich ihr die Haare nach hinten und fange dann an, ihren Hals zu küssen. Sofort bekommt sie eine leichte Gänsehaut. Ja, diese Berührungen machen uns gegenseitig immer noch so verrückt, wie vor anderthalb Jahren. Langsam ziehe ich ihr das Shirt so, dass ich auf ihrer Schulter weitermachen kann.
Irgendwann dreht Mira sich zu mir um. Sofort finden meine Lippen ihre. Ich greife nach dem Laptop und klappe ihn zu, bevor ich mich weiter über sie lege und den Kuss vertiefe. Meine eine Hand schiebe ich unter ihr Shirt und mit der anderen stütze ich mich immer noch neben ihrem Kopf ab. Ich ziehe ihr das Shirt aus und presse meine Lippen wieder auf ihre. Inzwischen stütze ich mich mit beiden Händen links und rechts neben ihr ab. Mira greift meine Handgelenke und ich verschränkt unsere Finger miteinander. Schweratmend löse ich mich von Mira und mustere sie ausgiebig. Ihre Brust hebt und senkt sich schnell und ihre Augen schreien nur so vor Verlangen. Schnell befreie ich uns noch von den letzten Klamotten und dringe in sie ein. Mira befreit ihre Hände aus meinem Griff und zieht mich nochmal zu sich runter, um mich gefühlvoll zu küssen. Danach vergrabe ich mein Gesicht wieder in ihrer Halsbeuge und Mira streichelt über meinen Rücken. Ich bewege mich langsam in ihr und geniesse einfach das Gefühl. Erst mit der Zeit werde ich schneller. Ziemlich kräftig stosse ich zu. Mira's Kratzen über meinen Rücken heizt mich noch zusätzlich an. Ich nehme kaum noch etwas wahr. Erst, als wir zeitgleich erlöst werden, öffne ich meine Augen wieder. Vorsichtig ziehe ich mich aus ihr zurück. Sanft lege ich meine Lippen auf ihre, bevor ich mich neben ihr fallen lasse und Mira in meine Arme ziehe. Das habe ich gerade wirklich gebraucht. Mira streichelt mir leicht über die Brust und schmiegt ihren Kopf an mich.

Genauso, wie wir gestern eingeschlafen sind, wache ich jetzt auch wieder auf. Mira in meinen Armen, wie sie leicht über meine Brust und meinen Bauch streichelt.
"Guten Morgen" murmle ich.
"Morgen" nuschelt sie und haucht mir leichte Küsse auf die Haut.
Leider unterbricht mein Magen das Ganze, indem er laut knurrt.
"War das dein Bauch?" lacht Mira.
"Das hab ich mir nach gestern wohl auch mehr als verdient."
"Was soll das denn heissen?"
"Na meine Glanzleistung letzte Nacht."
"Falls es dir noch nie jemand gesagt hat, Selbstlob stinkt."
Damit setzt sie sich auf und schnappt sich mein Shirt und ihren Tanga.
"Das ist doch kein Selbstlob!" grinse ich.
Mira verdreht nur die Augen und steht auf. Bevor sie aus dem Zimmer verschwindet, wirft sie mir noch eine frische Boxershorts direkt ins Gesicht. Ich ziehe sie mir an und trotte dann ebenfalls aus dem Schlafzimmer. Mira steht schon in der Küche und macht Rührei.
"Ich hatte noch keinen richtigen Guten Morgen Kuss" grinse ich, während ich mich gegen die Kücheninsel lehne.
"Nein?"
"Nein."
Im Vorbeigehen, drückt sie mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und drückt mir dann eine Tasse Kaffee in die Hand.
"Fürs erste" murmle ich und trinke einen Schluck.
Ich helfe noch, den Tisch fertig zu decken, bevor wir uns beide setzen.

Mira sitz gerade im Wohnzimmer auf dem Sofa und macht irgendwas am Tablet. Ich habe das starke Verlangen, sie zu pranken.
Aus dem Arbeitszimmer hole ich meine kleine Wasserpistole und gehe nochmal kurz ins Bad, um sie voll zu machen, bevor ich auf Insta die Kamera öffne, um das folgende Szenario für meine Story aufzunehmen.
Ich schleiche mich an und feuere dann genau in ihr Gesicht. Schnell versteckt sie ihr Tablet und lässt es nun einfach über sich ergehen.
"Das macht keinen Spass, wenn du dich nicht wehrst" jammere ich.
"Es bringt nichts, sich zu wehren. Damit wird es nur schlimmer und artet aus. Meine Rache wird schon noch kommen."
"Das werden wir ja noch sehen."
Ich stelle die Story hoch, während Mira langsam aufsteht. Ihr Shirt klebt leicht an ihr dran.
"Du bist sowas von dran" meint sie.
Sie geht sich schnell umziehen und setzt sich dann wieder hinter ihr Tablet.
"Was guckst du denn den ganzen Tag da?" frage ich neugierig und versuche, einen Blick auf das Display zu erhaschen.
"Nichts für dich!" meckert sie und dreht sich so, dass ich ganz sicher nicht drauf schauen kann.
"Seit wann hast du Geheimnisse?" frage ich ziemlich skeptisch.
"Das ist kein Geheimnis... Ich sehe mir Hochzeitskleider an. Nach der Tour hab ich nen Termin im Geschäft."
Ich lächle sie einfach glücklich an.

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