Chapter 140

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-SICHT WINCENT-
Der Tag vergeht ohne grosse Besonderheiten und somit sitzen wir gerade alle wieder in der Lounge auf dem Weg nach Hannover. Ich will oben im Bett gleich nochmal mit Mira reden. Ich will nicht, dass sie alleine in der Arena rumläuft. Letztes Mal lief das ja nicht ganz so glatt mit Reiner. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren ist sie jetzt komplett normal. Letztes Mal war sie nervös und recht schreckhaft. Jetzt benimmt sie sich wie an jedem anderen Tag.
Gegen drei Uhr machen wir uns alle dann in die Betten. Somit liegt Mira schon in unserem Bett, als ich dann auch das kleine Zimmer betrete. Schnell krabble auch ich zu ihr unter die Decke. Mira legt ihr Handy beiseite und kuschelt sich an meine Brust.
"Sag schon" murmelt sie nach einer Weile.
"Was meinst du?"
Mira löst sich leicht und schaut zu mir hoch.
"Du willst irgendwas loswerden, das merk ich doch."
"Warum weisst du sowas immer."
"Ich kenn dich zu gut. Vergiss nicht, ich bin deine Frau... Also, was ist es?"
"Ich will nicht, dass du heute alleine in der Arena unterwegs bist. Letztes Mal hatte ich eine Heidenangst, als du plötzlich verschwunden warst."
"Ich verstehe deine Angst... Aber ich werde meine Arbeit wie immer nachgehen."
"Nein! Schatz, das wirst du nicht. Was ist, wenn es wieder passiert?"
"Wird es nicht. Selbst wenn er ankommen würde, würde ich nicht mit ihm reden. Er ist ein Arsch, keine Frage, aber er verletzt mich nicht."
"Ich will es trotzdem nicht."
"Tut mir ja wirklich leid, aber ich werde meine Arbeit wie an jedem Tag durchziehen. Ausserdem, soll ich Amelie etwa alleine lassen mit dem ganzen Stress? Kannst du knicken. Schatz, ich pass schon auf mich auf."
"Du wirst immer für mich erreichbar sein! Wenn ich dir schreibe, will ich eine Antwort."
"Ich verspreche es. Mach dir keine Sorgen."
"Ich werde mir immer Sorgen machen, das ist dir klar?"
"Auch dann, wenn du nicht den geringsten Grund hast?"
"Das weisst du."
"Haha... Was auch sonst" lacht sie leise und rutscht etwas höher.
Ich drücke ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor wir beide langsam einschlafen.

Von sachtem Streicheln über meine Brust werde ich am Morgen geweckt. Ich stosse nur ein wohliges Brummen aus und öffne dann ganz langsam meine Augen.
"Guten Morgen" lächelt Mira mich an.
"Morgen" brumme ich und lege meine Lippen auf ihre.
Kurz kuscheln wir noch, bevor wir uns aus dem Bett quälen, uns was überziehen und mit unseren Sachen nach unten gehen, wo auch Amelie und Benni schon mit Kaffee in der Lounge sitzen. Während ich mir auch einen Kaffee nehme, macht Mira sich einen Tee.

In meiner Garderobe ziehe ich mir direkt meine Sportsachen an, bevor ich mich auf den Weg in die Halle mache. Fabi steht schon mit Willi mitten im Innenraum, als auch ich mich zu ihnen geselle.
"Okay, wenn wir jetzt vollständig sind, können wir ja anfangen" beginnt Willi "Wir fangen mit lockerem Einlaufen an. Immer eine Tribüne rauf und die nächste wieder runter."
"Warum mache ich eigentlich mit? Das ist dein Training" murmelt Fabi, als wir nebeneinander losjoggen.
"Du wolltest nicht aus der Form kommen und ich hab es dir angeboten."
"Aber das ist schon kein Sport mehr. Das ist Folter."
"Ey, ich hab mich wohl oft genug beschwert. Du wurdest oft genug gewarnt. Trotzdem hast du zugestimmt. Jetzt steckst du mit drinne."
Ich beschleunige meine Schritte etwas und bin dann auch schon bei der ersten Treppe angekommen.
Wir werden bestimmt eine halbe Stunde die Treppen hoch und runter gescheucht, bevor wir dann in den Backstage gehen. Zwischendurch huschen auch Marvin oder Paul mal vorbei und machen ein paar Fotos oder nehmen was auf.
Als ich gerade bei den Sit-Ups bin, hockt auf einmal Mira vor mir.
"Willi, der kann noch blöd grinsen. Ihr müsst noch ne Weile" richtet sie sich an meinen Physiotherapeuten.
"Ich seh schon."
"Ich hasse dich" brumme ich Mira entgegen.
"Ich weiss" grinst sie.
"Fabi, du hast nächste Woche Pause. Mira macht mit."
"Vergiss es" lacht sie.
Mira kniet auf meinen Füssen und hat ihr Kinn auf ihren Handrücken gebettet, welche auf meinen Knien liegen.
"Ich finde bestimmt auch was schönes, damit beide mitmachen können."
"Keine Widerrede! Du machst mit!"
"Mal schauen" schmunzelt sie.
Als ich das nächste mal oben bin, gebe ich Mira einen kurzen Kuss.
"Alter, du hast wenigstens nen Ansporn. Ich bekomm keinen Kuss bei den Sit-Ups."
Somit bekomme ich jetzt auch wirklich immer einen Kuss, wenn ich oben bin.
Schmunzelnd schaue ich zu Fabi. Willi hält seine Füsse fest und macht einen Kussmund immer dann, wenn Fabi oben ist.
"Leck mich" lacht er komplett ausser Atem.
"Nah... Ich bleib lieber bei dir" grinse ich und drücke Mira einen Kuss auf die Lippen.
Im Augenwinkel bemerke ich Paul, welcher ein paar Fotos macht und das Szenario auch kurz filmt.
Bei meinem Letzten küsse ich Mira etwas länger, bevor ich mich hinlege.
"Leck mich am Arsch."
"Äh... Nein" lacht Mira kurz, bevor sie aufsteht "Wenn du geduscht hast, gibt es am Merch noch ein paar Plakate zum unterschreiben."
"Hilf mir erstmal hoch."
Ich halte Mira meine Hand hin, an welcher sie mich hochzieht.
"Kommst du mit?" flüstere ich grinsend.
"In deinen Träumen" lacht Mira und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor sie verschwindet.
Ich sehe ihr kurz hinterher, wie sie in Richtung des Aufenthaltsraum.
Erst jetzt fällt mir ihr Outfit richtig auf. WOW! Wer hat ne heisse Frau? Richtig, dieser Typ hier. Mira trägt eine schwarze Jeans, welche an den Beinen etwas lockerer geschnitten ist und das Teamshirt. Das Shirt hat sie in ihre Hose gesteckt. Ihre Teamjacke trägt sie nebenher und ihr Sender hängt hinten an ihrer Hose. Die Haare hat sie zu einem einfachen Zopf nach oben gebunden und trotzdem reichen sie ihr noch fast bis zur Taille.
"Wir haben's verstanden, du findest deine Frau heiss" kommt Fabi dann an und klopft mir auf die Schulter "Aber jetzt geh mal duschen. Vorher läuft eh nix."
Augenverdrehend sehe ich zu ihm nach unten. Bevor ich mich dann auf den Weg zu meiner Garderobe mache, bekommt mein Kumpel noch einen Klaps auf den Hinterkopf.
"Wofür war der jetzt?" ruft er mir lachend hinterher "Sag bloss, dass du anders gedacht hast."
Kopfschüttelnd halte ich ihm einfach den Mittelfinger hoch, während ich mich nichtmal umdrehe.

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