Chapter 43

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-SICHT MIRA-
Von warmen Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht fallen, wache ich langsam auf. Ich muss erstmal etwas blinzeln, bevor ich meine Augen ganz öffnen kann. Sofort sehe ich zu Wincent. Seine Brust hebt und senkt sich gleichmässig und er hat ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ich greife auf dem Nachttisch nach meinem Handy. Na super, es liegt nicht da. Ich schnappe mir schnell Wincent's schwarzes Shirt und meinen Tanga von gestern und tapse aus dem Zimmer. Ich schaue in meine Jackentasche und finde tatsächlich mein Handy.
Okay, wir haben gut Schlaf nachgeholt. Dreizehn Uhr. So lange hab ich glaub noch nie geschlafen. Mir wird ein verpasster Anruf angezeigt, den ich sofort lösche. Gar keinen Bock auf die. Ausserdem hab ich nur noch wenig Akku. Ich gehe zurück ins Schlafzimmer und schliesse mein Handy an.
"Weisst du, es fühlt sich echt scheisse an, wenn ich aufwache, auf die andere Bettseite greife, um dich in meine Arme zu ziehen, und du nicht da bist."
"Jetzt bin ich aber wieder hier" grinse ich und lege mich wieder in Wincent's Arme.
"Besser" murmelt er.
"Langsam krieg ich aber schon ganz schön Hunger" schmunzle ich zu ihm hoch.
"Und ich muss Frühstück machen, schon klar" brummt er.
"Du musst auch die Wäsche machen" grinse ich.
"Haben wir überhaupt was zum Frühstück? Der Kühlschrank ist doch fast leer."
"Genau, fast leer."
"Ich geh ja schon" murmelt er und steht auf.
Vom Boden sammelt er seine Boxershorts auf und zieht sie über, bevor er aus dem Zimmer geht. Ich strecke mich nochmal im Bett, bevor ich ebenfalls zu Wincent in die Küche gehe.
"Wir müssen morgen Vormittag definitiv erstmal einkaufen gehen" lacht er.
"Schau mal in den Tiefkühlschrank. Ich hatte mal Croissants gekauft gehabt. Müssen nur nochmal in den Ofen." 
Während Wincent Kaffee kocht, sitze ich einfach an der Kücheninsel und beobachte ihn. Immer wieder drehe ich mich auf dem Barhocker, da mir schon ziemlich langweilig wird mit der Zeit.
"Du kannst ja schonmal die Wäsche in die Maschine schmeissen" lacht er.
"Dein Job" grinse ich.
"Jetzt tu mal nicht so, als würde ich nie im Haushalt helfen."
"Tu ich doch gar nicht. Ich werde dir so helfen, wie du mir immer hilfst."
"Na das ist doch was."
"Mir ist trotzdem langweilig" lache ich.
Ich stehe auf und mache einfach Musik an, bevor ich wieder zu Wincent gehe und um ihn herum tanze.
"Okay, das war's meine Liebe" meint er nach einer Weile und dreht sich zu mir um.
Mit einem Schritt ist er bei mir und drückt mich in Richtung Kücheninsel.
"Ist was?" grinse ich frech.
"Oh ja, meine Verlobte tanzt hier in einem meiner Shirts, was ihr gerade so über den Po geht, und einem Tanga um mich herum, während ich auch noch die Gedanken an letzte Nacht habe. Das ist nicht fair."
Was soll ich denn sagen? Er steht nur in Boxershorts vor mir.
Mit einem Mal sitze ich auf der Arbeitsfläche. Wincent steht zwischen meinen Beinen und küsst mich zärtlich. Seine Hände schiebt er unter mein Shirt und zieht mich dicht an sich ran.
"Das hab ich vermisst" murmelt er "Dich küssen zu können, wann und wo ich will."
Dadurch, dass ich auf der Arbeitsfläche sitze, bin ich etwas höher als Wincent und somit muss er zu mir hochschauen. Seine rehbraunen Augen sind voller Liebe und Vertrauen. Ich liebe es, wenn er mich so süss anschaut.
Ich lege meine Lippen nochmal auf seine und streichle sanft seinen Nacken und Hinterkopf.

Ich liege gerade draussen auf der Sonneninsel. Wincent ist eine Runde joggen gegangen. Das Wetter gerade ist einfach schön. Es ist schon richtig warm, deswegen hab ich mir einfach eine kurze Shorts und ein Top angezogen. So eine Ruhe bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Ich muss auch wirklich eingeschlafen sein, denn ich werde von leisem Lachen wieder wach. Langsam öffne ich meine Augen ein kleines bisschen.
"Nenn mich noch einmal Schlafmütze" lacht Wincent.
Er steht vor mir und war wahrscheinlich gerade duschen. Seine Haare sind noch etwas feucht und ein paar Strähnen hängen ihm ins Gesicht.
"Sehr witzig... Wie war's Laufen?" murmle ich.
Wincent legt sich auf die Sonneninsel und grinst mich an.
"Ziemlich entspannt, wenn man mal nicht von Willi herumgescheucht wird. Was hast du in den letzten zwei Stunden gemacht, ausser schlafen?"
"Geschlafen?" lache ich.
Sanft drückt er mir einen Kuss auf die Stirn und kuschelt sich in meine Arme. Ich streichle ihm etwas durch die Haare und bin gerade echt froh über unsere Dachgeschosswohnung. Mit Sicherheit wäre ich nicht so locker, wenn uns jemand beobachten könnte. Klar machen wir grad nicht wirklich was intimes, aber auch wenn wir kuscheln will ich nicht von irgendwelchen Nachbarn beobachtet werden können.
Wir liegen eine ganze Weile einfach so da. Ich streichle durch Wincent's Haare, während er immer mal ein wohliges Brummen von sich gibt.
"Wann kommt Shay morgen eigentlich an?" frage ich irgendwann in die Stille.
"Ich glaub um zwei" murmelt er gegen meine Brust.
Ich kraule ihn weiter am Hinterkopf.
"Dann gehen wir morgen erst einkaufen und holen sie dann vom Bahnhof ab. Lu, Lena und Max kommen gegen vier."
Übermorgen gehe ich dann mit Lena, Lu, Shay, Amelie und Luna zu dem Termin im Brautmodenladen. Ich bin irgendwie etwas nervös. Was das wohl für ein Gefühl ist, in so einem Kleid? Ich hatte mir schonmal so ein paar Kleider im Internet angeschaut und weiss so in etwa, in welche Richtung es gehen soll. In fünf Monaten werden wir heiraten und bis dahin ist noch viel zu organisieren. Wir brauchen langsam mal Einladungen, wir brauchen Catering, die Torte und und und. Das kann ja mal was werden.
"Woran denkst du?" fragt Wincent irgendwann.
Ich sehe zu ihm runter. Er muss mich schon eine Weile beobachtet haben.
"An unsere Hochzeit" meine ich leise "Wir haben noch ganz schön was zu planen."
"Schaffen wir schon."
"Ja, wir müssen dann trotzdem demnächst auch mal wegen Einladungen gucken."
"Dann lass uns das doch jetzt gleich mal machen."
"Okay."
Ich stehe auf und hole einen Block und einen Stift aus dem Arbeitszimmer.
Wincent sitzt inzwischen aufrechter und lächelt mich an. Ich setze mich ihm gegenüber und lege Block und Stift zwischen uns.

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