Chapter 109

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-SICHT WINCENT-
Als ich dann verschlafen ins Wohnzimmer trotte, muss ich direkt etwas schmunzeln. Mira sitzt mit Bailey auf dem Boden und kuschelt mit ihm.
"Aufpassen mein Freund. Mira gehört zu mir" mahne ich ihn.
Die Mädels schütteln nur etwas mit dem Kopf und konzentrieren sich weiter auf ihr Gespräch.
"'Glaubst an mich' ist übrigens gerade auf Platz zwei in den iTunes-Charts" lächelt Mira mich an, als ich mit einer Tasse Kaffee wieder zu den Mädels komme.
"Niemals ist der schon auf zwei."
"Ja, guck doch selber" lacht Amelie.
Ich hole mein Handy raus und sehe nach.
"Krass" murmle ich "der kam doch erst vor knapp acht Stunden raus."
"Du weisst doch wohl am besten, wie cool deine Fans sind" lacht Mira.
"Stimmt, das weiss ich."
Ich wechsele zu Instagram und öffne meine Innenkamera.
"Moin Leute! Unglaublich, 'Glaubst an mich' ist einfach auf Platz zwei der iTunes-Charts. Krass! Ihr seid der absolute Hammer! Ich kann das alles gar nicht in Worte fassen. Ihr seid unglaublich. Danke!"
"So, und jetzt kannst du uns Frühstück machen" grinst Amelie.

Den Tag verbringen wir hauptsächlich mit Arbeit, bis es abends dann auf die Veranstaltung geht, für die wir ja eigentlich hauptsächlich hier sind. Es ist nichts grosses, weswegen wir zusammen entschieden haben, dass Mira mich das erste Mal mit auf den Teppich begleiten wird. Sie kommt zwar eigentlich immer mit, nur steht sie da immer am Rand und ist Teil meines Managements. Heute ist sie allein als meine Verlobte dabei. Ich selber bin auch ziemlich nervös davor, versuche es aber so gut es geht vor Mira zu verstecken. Sie merkt sowas zwar bei mir immer als erste, aber gerade hat sie selber noch mit ihrer eigenen Nervosität zu tun. Da kann sie mein Muffensausen nicht auch noch gebrauchen.
Als ich Mira dann sehe, bleibt mein Atem weg. Sie sieht verdammt schön aus. Ihre Haare sind gewellt und fallen locker über ihre Schultern, während ihr Make-up immer noch natürlich, wie immer, nur etwas kräftiger als sonst ist. Sie trägt ein dunkelblau Stoffhose mit so ner Schleife und ein schwarzes Oberteil mit langen Ärmeln, welches eng anliegt.
"Also ich bin definitiv derjenige mit der schönsten Begleitung" lächele ich.
Sie ist sichtlich nervös. Ein Blick zu Amelie und schon sind wir alleine im Zimmer. Ich ziehe sie an der Taille etwas zu mir ran und atme mit ihr zusammen einmal tief durch.
"Ich bin die ganze Zeit bei dir. Nichtmal eine Sekunde werde ich dich alleine lassen. Wenn du dann gehen willst, gehen wir. Wenn du dich auf dem Teppich unwohl fühlst, drück meine Hand nur kurz etwas fester und wir gehen rein. Wenn irgendetwas ist, sagst du mir auf der Stelle, was los ist, okay?"
"Ja" lächelt sie leicht.
"Ich freu mich, dass du mitkommst."
Schüchtern lächelt sie mich süss an.
"Du bist die erste und einzige Frau, mit der ich mich so in der Öffentlichkeit zeige. Du bist die einzige, mit der ich überhaupt in der Öffentlichkeit gesehen werden will. Ich liebe dich."
Meine Lippen lege ich sanft auf ihre und versuche ihr mit meinem Kuss etwas mehr Sicherheit zu geben.

Kurz bevor wir rausgehen, küsse ich Mira nochmal liebevoll und lächle sie an, bevor ich meinen Arm um ihre Taille lege. Zusammen gehen wir auf den Teppich und strahlen in die Kameras. Mira macht das wirklich verdammt gut. Na gut, sie sieht fantastisch aus. Für Fotos passt das schon ganz gut.
"Wenn du irgendwas nicht beantworten willst, drückst du meine Hand etwas fester" nuschle ich.
Damit das keiner bemerkt, verstecke ich es als Kuss auf den Kopf.
"Okay" lächelt sie zu mir hoch.
Kurz lächeln wir uns glücklich an, bevor ich Mira's Hand nehme und wir zusammen zu den Interviews gehen.
"Kann es sein, dass dieser erste gemeinsame Auftritt als Paar auf einer Veranstaltung das Zeichen ist, dass vor uns kein verlobtes Paar, sondern ein Ehepaar steht?"
"Haha. Nein, wir sind noch nicht verheiratet" lache ich leicht.
"Aber das ist schon das erste Mal, dass Ihre Verlobte Sie so begleitet, oder?"
"Ja und nein, es ist nur das erste Mal, dass sie mich hier vor die Kameras begleitet."
"Und was ist das für ein Gefühl?" richtet sie sich jetzt an Mira.
"Ist noch etwas ungewohnt, aber auch sehr interessant, alles mal aus dieser Perspektive zu sehen."
"Darf ich vielleicht mal den Ring sehen? Das Foto ist ja nun schon allseits bekannt und ich würde ihn gerne mal live sehen."
Schmunzelnd hält Mira der Reporterin ihre Hand hin.
"WOW, der ist wirklich traumhaft schön, genau wie dieses Armband. Hattest du den Antrag damals erwartet?"
"Nein, ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, aber als er dann angefangen hat zu reden, konnte ich es erahnen. Ich habe mich unglaublich gefreut."
"Und wie lange seid ihr jetzt verlobt?"
"Etwas über acht Monate" antworte ich.
"So lange? WOW! Naja, es freut jedenfalls jeden, dass ihr so glücklich seid...Deine neue Single ist heute rausgekommen und noch nichtmal ganz vierundzwanzig Stunden draussen. Trotzdem jetzt seit ein paar Stunden auf Platz eins der iTunes-Charts. 'Glaubst an mich' ist ein Lied, indem du dich bei jedem einzelnen bedankst, der je an dich geglaubt hat und auch immer noch an dich glaubt. Deine Familie, deine Freunde, deine Verlobte und auch deine treuen Fans. Sie alle erwähnst du in dem Text. Wie viel bedeutet dir der Song?"
"Sehr viel. Ich bin jedem unglaublich dankbar. Es ist kaum zu glauben, was ich dank diesen ganzen Menschen alles geschafft habe."
"Da hat einer anfangs nicht so wirklich dran geglaubt."
"Ja, hab ich mitbekommen" lache ich leicht.
Können die eigentlich auch irgendwann mal aufhören, über DSDS zu reden? Ja, ich war dabei und nein, ich schäme mich kein bisschen dafür. Aber ich bin mehr als froh, dass ich damals nicht annähernd gewonnen habe.
Nach ein paar weiteren Fragen gehen wir dann rein und suchen unsere Plätze.
"Lief doch super" lächle ich sie an "Es ist schön, wenn du dabei bist."
Ich lege meine Lippen auf ihre und grinse sie dann einfach an.

Es war eine Veranstaltung wie jede andere und doch etwas besonderes. Einfach, weil meine Verlobte mich begleitet hat.
Lea und Mira haben sich gerade zusammen verabschiedet. Ich sitze mit Max an der Bar und wir trinken etwas zusammen.
Mit einem Blick in eine hintere Ecke stelle ich aber etwas erschrocken fest, dass Mira nicht bei Lea ist, sondern bei ihr. Bei der Frau, die für eine Menge Ärger zwischen uns beiden gesorgt hat.
Bei Yvonne.

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