Kapitel 26

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„Ich glaube dein Cousin sorgt sich um mich", teilte ich meinen Verdacht mit Noah, als wir gemeinsam über den Campus gingen. „In seinem Blick lag eine Art unausgesprochene Warnung."

Noah verdrehte die Augen. „Ja, Bennet und dein Bruder sind beide nicht meine größten Fans was den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht angeht." Er klang missmutig, weshalb ich versuchte, die Stimmung etwas zu lockern: „Aber in allen anderen Aspekten sind sie deine größten Fans?" Mein Versuch gelang, zumindest hob sich einer von Noahs Mundwinkeln zu einem schiefen Grinsen. „Zwei von vielen."

„Verstehe. Gibt es einen offiziellen Fanclub dem man beitreten kann?"

„Ja, aber dein Bruder ist Vorsitzender. Der wird deinem Beitritt bestimmt nicht zustimmen."

„Verdammt", murmelte ich. „Dann muss ich vielleicht meinen eigenen inoffiziellen Fanclub gründen."

Noah sah mich neugierig von der Seite an. „Gibt es da dann auch T-Shirts für die Mitglieder? Mit meinem Gesicht drauf?"

„Wieso, hättest du gern eins?"

Er schüttelte grinsend den Kopf. „Nein. Aber ich würde dich sehr gerne in so einem T-Shirt sehen."

„Und du ziehst dann eins an, auf dem mein Gesicht gedruckt ist?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Selbstverständlich. Du stehst dem Ellie Superfan höchstpersönlich gegenüber."

Lachend schüttelte ich den Kopf. Und stieß fast mit Noah zusammen, der sich mir ohne Vorwarnung in den Weg gestellt hatte, die Arme vor der Brust verschränkt. Verwundert trat ich einen Schritt zurück.

„Apropos", sagte er. „Wieso hast du Bennet eben verbessert, als er dich Ellie genannt hat?"

Also hatte ich seine Reaktion nicht missverstanden. Ich versuchte, die Sache möglichst schnell abzuhaken, indem ich erwiderte: „Ich heiße Ella. Nicht Ellie."

„Mich verbesserst du nicht."

„Nicht mehr", präzisierte ich.

„Wieso nicht?"

Noah würde keine Ruhe geben, bevor er die Antwort bekam, die er hören wollte. Er war deutlich aufmerksamer, als ich bisher realisiert hatte. Aber so schnell würde ich nicht zugeben, dass mir mittlerweile jedes Mal warm ums Herz wurde, wenn Noah mich Ellie nannte. Dass ich nicht wollte, dass jemand anders diesen Namen für mich verwendete.

„Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass du meinen Wunsch, Ella genannt zu werden, akzeptierst."

„Wenn du möchtest, dass ich dich in Zukunft Ella nenne, musst es mir sagen. Dann respektier ich das."

Ich presste die Lippen fest zusammen und kämpfte mit mir selbst. Natürlich wollte ich nicht, dass er mich Ella nannte. Aber zugeben, dass ich es mittlerweile mochte wenn er mich Ellie nannte, konnte ich auch nicht. Also entschied ich mich für die feige Option: Schweigen. Seinem Blick ausweichend, schob ich mich an Noah vorbei und ging stur geradeaus. Natürlich hatte er mich nach wenigen Sekunden wieder eingeholt und lief mit leicht federnden Schritten neben mir her.

„Vermutlich ist es am besten, wenn ich dich Ella nenne. Ich möchte dich ja nicht verärgern." Noah wusste ganz genau, was er tat, daran bestand kein Zweifel. Mit weiterhin fest zusammen gepressten Lippen setzte ich meinen Weg fort und versuchte, den feixenden Noah neben mir nicht zu beachten. „Es sei denn, du möchtest Ellie von mir genannt werden", warf dieser ein. „Dann erfülle ich dir diesen Wunsch natürlich gerne."

„Du kannst mich nennen wie du möchtest", murmelte ich und versuchte so zu tun, als sei es mir tatsächlich völlig egal.

„Okay", entgegnete Noah. „Dann nenne ich dich ab sofort Elizabeth."

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