Die Entschlossheit von Zweien

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"Was?! Die Grünen haben den Mihashira Tower besetzt?!", rief ich heraus.
Weiter kam ich nicht, denn Yata hielt mir die Hand vor den Mund. "Das darf niemand wissen.", flüsterte er mir zu. "Die Öffentlichkeit darf nichts davon erfahren."
Ich nickte und er nahm die Hand wieder weg. "Wir sollten uns beeilen." Ich sprang auf mein Skateboard und er tat es mir gleich. Zum Glück war es dorthin nicht mehr weit.
Wir stoppten mit genügend Abstand und versteckten uns sogleich hinter einer Hausecke. "Was machen denn die Blauen hier?", schnaubte ich genervt. Naja, eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass die ihre Finger mit im Spiel hatten. Ich blickte vorsichtig um die Ecke und beobachtete sie. Warum gingen sie da eigentlich nicht rein? "sag mal, der Mihashira Tower hat doch Sicherheitsvorkehrungen, oder?"
"Natürlich.", antwortete Yata und zog mich zurück, dass die Blauen mich nicht entdeckten. "Aber die Grünen haben sie anscheinend ohne große Mühe überwunden, aber jetzt schafft es nicht einmal mehr Scepter 4."
"Verdammt!", fluchte ich. "Wenn nicht einmal die Blauen da rein kommen, dann schaffen wir das erst recht nicht."
Ich schaute wieder um die Ecke und riss meine Augen auf. Für einen Moment lang hatte ich doch tatsächlich Einsen und Nullen gesehen. Ich blinzelte ein paar Mal und rieb mir meine Augen. Das musste ich mir wohl eingebildet haben.
Nein! Da war es nochmal! "Yata, was ist die Fähigkeit der Grünen?"
"So genau weiß ich das nicht...", antwortete er mir. "Aber laut meinen Informationen organisieren sie sich übers Internet."
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Genau diese Information hatte ich gebraucht. Ich holte mein Handy heraus. "Dafür habe ich genau die richtige Person."
"Was hast du vor?"
"Diese Wand besteht aus Daten." Yata sah mich ungläubig an. "Sie haben mit Hilfe ihrer Fähigkeit diese Wand geschaffen. Wie alles, was mit Computern zu tun hat, kann man hacken und ich kenne zufällig einen Experten darin." Ich wählte Kanata's Nummer und nachdem es ein paar Mal geklingelt hatte, ging er schließlich ran. "Du hast doch mal erzählt, dass du gut hacken kannst, oder?"
"Ja, und weiter?"
"Wir brauchen deine Hilfe. Könntest du eventuell was für uns außer Kraft setzen?"
"Um was genau geht es denn?"
"Der Mihashira Tower."
Für einen Moment herrschte Stille. "Wollt ihr euch jetzt etwa mit den Terroristen anlegen?" Ein Lachen war zu hören. "Ihr könnt doch eure Kräfte nicht groß einsetzen. Habt ihr eine so große Todessehnsucht?"
"Du irrst dich.", knurrte ich. "Wir wissen jetzt, was es damit auf sich hat. Die Grünen haben den Tower besetzt."
"Du meinst die, die Anna entführt haben?"
"Ja, genau die." Ich erklärte ihm kurz die Situation. "Denkst du, du schaffst das?"
Dieses Mal lachte sich Kanata halb kaputt. "Sag mal, ist die Frage ernst gemeint? Was hast du nicht darunter verstanden, dass ich jeden Computer dieser Welt hacken kann? Gib mir zwei Minuten..." Im Hintergrund ertönten Tippgeräusche. "Es musste ja unbedingt der Mihashira Tower sein."
"Ist es vielleicht doch eine Nummer zu groß für dich?" Unsicherheit machte sich in mir breit. Ohne ihn hatten wir wirklich keine Chance dort hinein zu kommen.
"Sag das noch ein einziges Mal und ich sorge dafür, dass du nie wieder heimlich im Unterricht am Handy spielen kannst!"
Kurz erschrak ich, aber dann grinste ich wieder. "Wusste ich doch, dass du der Richtige für diesen Job bist."
"Danke für das Kompliment, aber jetzt wird es ernst. Wie lange braucht ihr zum Eingang?"
"Etwa 5 Minuten würde ich sagen.", schätzte ich.
"Das Sicherheitssystem ist ziemlich gut, deshalb kann ich euch nur eine kurze Chance geben. Die müsst ihr nutzen und nach drinnen kommen. In fünf Minuten, verstanden?"
Ich nickte. "Alles klar. Wir zählen auf dich." Ich legte auf und steckte mein Handy wieder ein. "Alles verstanden, Yata?"
"Klar."
Ich sprang auf mein Skateboard und fuhr los, dicht gefolgt von Yata. *Wir sind gleich bei dir, Anna!*
Natürlich bemerkten uns die Blauen sofort. "Aus dem Weeeeg!", schrie Yata und um ihn tauchten die Flammen auf, während er mit seinem Baseballschläger herumfuchtelte, um uns einen Weg durch unsere Gegner zu bahnen.
*Wie in alten Zeiten!* Ich grinste und ging auf meinem Skateboard in die Hocke. Augenblicklich wurde auch es mit dem Feuer von Homra umhüllt. "Ihr habt ihn gehört! Platz da, jetzt kommen wir!"
Ohne sich weiter zu wehren, ließen sie uns durch und wir gelangten zum Eingang. "Diese Schisser haben wohl zu viel Angst vor uns." Yata hob eine Hand und ich schlug ein.
Genau in diesem Moment verschwanden die Zahlen und ich schaffte es tatsächlich die Tür zu öffnen. Zusammen betraten wir das Gebäude und wurden sofort von einer Horde Leuten mit komischen Helmen begrüßt, die uns aber zuerst nur beobachteten. "Das ist wohl das Begrüßungskomitee." Wieder klingelte mein Handy. "Wir sind drinnen. Danke für deine Hilfe, Kanata."
"Kein Problem. Und ich habe noch was für euch. Gerade habe ich den Lageplan fast des gesamten Towers auf dein Handy geladen. Das unterste Stockwerk ist von allen am meisten bewacht, danach sind kaum noch Wachen aufgestellt. Anna ist ziemlich weit oben, genau kann ich es dir aber leider nicht sagen. Keine Ahnung, was da oben ist, aber ich komme da einfach nicht rein."
"Das sind wohl die Dresdner Schiefertafeln."
"Die was?"
"Erkläre ich dir später. Jetzt retten wir erst einmal Anna."
"In Ordnung. Mehr kann ich nicht für euch tun. Viel Glück und bringt die Kleine da wieder heil raus."
"Versprochen!" Wieder legte ich auf und Yata boxte mir leicht in den Arm.
"Es muss dir ja wirklich ernst sein, wenn du schon etwas versprichst."
"Du hast es erfasst." Wir stellten uns Rücken an Rücken. "Bereit, Yatagarasu?"
"Natürlich. Und du, Fukanona?"
"Auf jeden Fall."
Um uns herum entstanden starke Flammen. Man konnte schon meinen, dass sie unsere Entschlossenheit wiederspiegelten. Gleichzeitig nahmen wir einen tiefen Atemzug und schlugen unsere Fäuste in die Luft. "No Blood! No Bone! No Ash!"

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Wow, das letzte Kapitel ist schon eine Weile her. Bei mir gings auf und ab, aber da jetzt endlich meine Nachprüfung vorbei ist, kann ich mich mehr aufs Schreiben konzentrieren. Ich hoffe, ihr bleibt weiter dabei, denn langsam geht es auf das große Finale des zweiten Bandes zu. Und ehrlich gesagt habe ich schon länger eine Idee für den dritten Band. Ich bin schon ganz aufgeregt mit der Arbeit dafür anzufangen. Wenn man es genau nimmt, habe ich noch weitere Ideen, aber die verrate ich erst einmal nicht ^^

Bis dann, eure Lina

K-Project - Die wahre GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt