Die Kraft des Königs

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Ich biss die Zähne zusammen. Für die Blauen war die Sache klar: Homra mischte sich in ihre Angelegenheiten ein, was nichts Gutes bedeutete. Es würde riesig Ärger für Homra geben, vor allem weil Izumo es mir auch noch erlaubt hatte. Deswegen traf ich eine Entscheidung: "Damit das klar ist: Ich komme nicht im Auftrag von Homra. Mein Clan hat hiermit nichts zu tun. Ich habe mich auf eigene Faust in diesen Kampf eingemischt."
"Ach, tatsächlich?" Er lächelte. "Trotzdem muss ich dich nun wegen Beihilfe festnehmen."
Ich spannte meine Muskeln an, bereit, los zu kämpfen. Lange würde ich gegen diesen König nicht durchhalten, das war klar. Aber ich musste unbedingt Zeit schinden. "Warum mischt sich Scepter 4 eigentlich in die Angelegenheiten von Homra ein?"
"Ein Mord ist allein nicht Angelegenheit von Homra, auch wenn es sich um ein Mitglied eures Clans handelt.", erklärte Munakata. "Außerdem weiß ich, was ihr mit dem farblosen König macht, wenn ihr ihn in die Finger bekommt." Dann bekam sein Schwert eine blaue Aura.
*Es fängt an.* Nur wenige Augenblicke später rannte er auf mich zu. Ich wich aus und machte einen Kick in die Luft. Um den blauen König erschien eine Wand aus Flammen. Sie schlossen ihn ein. Doch leider nicht lange. Er war wirklich stark. *Beeil dich, Shiro!*
Plötzlich stand Munakata vor mir. Ich konnte nicht schnell genug reagieren. Er wollte gerade zuschlagen, um mich außer Gefecht zu setzen, als ihn eine fast unsichtbare, große Hand  von mir wegstieß. Ich drehte mich in die Richtung, von der sie gekommen war. Der schwarze Hund hatte mir tatsächlich geholfen. Für diese kurze Zeit waren wir in einem Team. Vielleicht hatten wir zu zweit eine Chance gegen einen König.
Dann gingen die Lichter des Stadions aus. Nur ein einziges blieb an. Und das zeigte auf eine Person. "Hey!" *Na endlich!* Lächelnd stand Shiro auf der Tribüne. "Ich werde euch jetzt retten." Das sagte er so leicht.
Doch vor Shiro erschien ein Licht, das anschließend in den Himmel hochstieg. Nach einigen Sekunden nahm das Licht die Form eines riesigen Schwertes an. "Das Schwert des Damokles...", flüsterte ich. Er hatte es geschafft.
Im nächsten Moment nahm mich der schwarze Hund an der Hand und zog mich mit. "Wir verschwinden." Ja, die Blauen waren alle auf Shiro konzentriert, sodass wir fliehen konnten. Das letzte, was ich noch sah, war eine Druckwelle, die den blauen König umschloss.
Wir rannten einige Gänge entlang. Ziemlich am Ausgang trafen wir auf den farblosen König und Neko. Ein paar Minuten später blieben wir in einer kleinen Gasse in der Nähe des Stadions stehen. Kuroh setzte sich erschöpft auf den Boden. Der blaue König hatte ihn ganz schön zugerichtet. Ich beschloss, ihm zu helfen. Also nahm ich seine Hand und in null Komma nichts waren alle Schürfwunden verschwunden.
"Du bist auch eine Strain."
Ich nickte. "Aber was heißt hier auch?"
Shiro zeigte auf Neko. "Sie ist *auch* eine Strain."
"Und was ist ihre Kraft?"
"Manipulation der Umgebung, sowie der menschlichen Sinne.", antwortete Shiro. "Das hat sie vorhin übrigens auch gemacht."
"Wa...?"
"Die Person, die ihr vorhin als farblosen König gesehen habt, war ihr Werk." *Es war also nur eine Illusion...* "Wenn wir schon mal darüber sprechen: Du warst echt großartig, Neko. Du hast uns gerettet."
"Ihre Kräfte sind nicht auf visuelle oder akustische Halluzinationen beschränkt.", fügte Kuroh hinzu. "Sie kann sogar Erinnerungen manipulieren."
"Was meinst du damit?", fragte Shiro.
"Sie kann falsche Erinnerungen in die Köpfe der Menschen einpflanzen. Damit kann sie Leuten, die sich zum ersten Mal sehen, weiß machen, sie seien seit Jahren gute Freunde." Neko schaute schuldbewusst zu Boden.
"Ach, so ist das...", murmelte Shiro. "Ich verstehe. Jetzt setzt sich alles zusammen. Mein ganzes Schulleben war eine Illusion, oder? Neko... bitte gib mir meine richtigen Erinnerungen zurück. Danach werden wir wissen, ob ich den Mord begangen habe oder nicht."
Kuroh stand auf. "Wenn du tatsächlich böse bist, werde ich dich auf der Stelle töten müssen."
Ich verstand nur Bahnhof. "Steht ihr denn nicht auf derselben Seite?"
"Kuroh prüft mich.", erklärte Shiro. "Sollte sich herausstellen, dass ich böse bin, muss er mich umbringen. Das hat er dem vorherigen farblosen König versprochen."
"Genau deswegen solltest du es dir noch einmal überlegen.", sagte Kuroh. "Bist du dir wirklich sicher, dass du deine Erinnerung wieder haben willst?"
Shiro nickte. "Egal, was ich in der Vergangenheit getan habe. Ich muss dafür die Verantwortung übernehmen." Er wandte sich an die andere Strain. "Also tu es, Neko." Für einen Moment schloss er die Augen, bevor er überrascht drein blickte. "Wer war das?"
"Was ist los?", fragte ich.
Shiro schaute in den Himmel. Ein Luftschiff flog gerade vorbei. "Aus diesem Luftschiff bin ich gefallen."
"Wieso das denn?"
"Ein Mann mit langen weißen Haaren hat mich hinunter geschubst."
"Das...", meinte Kuroh mit einem besorgten Gesichtsausdruck. "... muss der silberne König gewesen sein." Der erste und somit stärkster aller sieben Könige: Adolf K. Weismann. Was hatte das alles nur zu bedeuten? 

Ja, ich lebe auch noch. Leider hatte ich die letzten 2 Wochen die Grippe und konnte deshalb auch nicht weiterschreiben, aber jetzt bin ich endlich mit Kapitel Nummer 21 fertig. Und nein, ich werde nicht aufhören weiterschreiben, weil ich mich dafür schon zu sehr auf das Ende freue. Ihr dürft also gespannt sein.

Eure Lina

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