Fukanona

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Während dieses ganzen Kampfes zwischen Munakata und Mikoto hatten sich ihre beiden Clans, Homra und Scepter 4, von der Schulinsel zurückgezogen. Scepter 4 hatte sich an der Brücke stationiert, Homra hatte sich dagegen am Ufer versammelt, von wo aus man einen guten Blick auf die Schulinsel hatte. Alle beobachteten gespannt, was dort passierte.
"Verdammt nochmal!", fluchte Yata, der mit Rikio als letztes dort ankam. "Was sollte der Scheiß?!" Beide stritten sich mal wieder.
"Hallo!", begrüßte Yata seinen Clan, als er näher kam. "Izumo, warum habt ihr euch alle feige zurückgezogen? Wollt ihr Mikoto etwa im Stich lassen?"
Ohne eine Emotion zu zeigen, haute Izumo ihm auf den Kopf.
"Hey, was soll das?", schimpfte Yata und hielt sich seinen schmerzenden Kopf.
"Sogar Anna ist ohne ein Wort zu sagen mitgekommen.", sagte Izumo schließlich. "Also hör auf rumzuplären. Schämst du dich nicht?"
Beleidigt schaute Yata von ihm weg. Derweil war Anna aufgesprungen und ein Stück näher zum Wasser gelaufen. Über der Insel schwebten inzwischen vier Schwerter des Damokles in den Farben rot, blau, silber und schwarz.
"Außerdem...", murmelte Izumo. "...ist Mikoto nicht alleine dort."
"Wa..." Yata schaute sich kurz um. "Du willst mir doch jetzt nicht wirklich sagen, dass..." Er ballte seine Hände zu Fäusten. "Izumo, wo ist Amy?! Sag schon!"
Wortlos wandte sich Izumo von Yata ab und ließ seinen Blick zur Schulinsel schweifen.
"Verdammt, das kann doch nicht euer Ernst sein!" Sofort wollte er losrennen, doch Izumo hielt ihn am Arm fest. "Lass mich sofort los!"
"Amy ist dort auf eigene Gefahr.", antworte er. "Wir konnten sie nicht überzeugen mit uns zu kommen."
"Dann hättet ihr sie eben dazu zwingen müssen!", rief Yata außer sich. "Ich wurde von Rikio doch auch einfach mitgenommen!"
"Sie hat sich nicht aufhalten lassen und ist mit dem silbernen König mitgegangen."
"Der silberne König?" Jetzt verstand Yata gar nichts mehr. "Der ist doch tot!"
"Ist eine lange Geschichte.", seufzte Izumo und ließ Yatas Arm wieder los. "Du musst wissen: Amy ist die einzige, die unseren König noch retten kann."
"Wie meinst du das?"
"Sie hat versprochen, dass sie Mikoto wieder heil zu uns zurück bringt." Dieses Mal kam die Antwort von Anna. "Und sie hat noch nie eines ihrer Versprechen gebrochen."
"Ich werde sie jetzt trotzdem holen gehen!", verkündete Yata und stapfte los.
In diesem Moment gab es eine riesige Explosion und ein breiter, roter Strahl aus Flammen schoss in den Himmel. Dieser Anblick blieb für etwa eine halbe Minute, bevor der Stahl wieder verschwand.
"Was ist da los?!" Yata hatte gestoppt. Das silberne und das schwarze Schwert des Damokles waren verschwunden.
"Ich glaube der farblose König ist tot, genauso wie der silberne König." Izumo verschränkte seine Arme. "Was wirst du jetzt tun, Amy?" Diese Frage hatte er nur noch geflüstert.
Alle starrten wieder gespannt darauf, was als nächstes passierte. Und keine Minute, nachdem die beiden anderen verschwunden waren, erlosch das Licht im roten Schwert des Damokles und es begann zu fallen. Doch kurz vor dem Boden stoppte es, als ob es von irgendetwas aufgehalten wurde. Überall herrschte Stille und einen Moment lang passierte gar nichts.
Anna faltete ihre Hände als ob sie beten würde. *Bitte, Amy, bring Mikoto wieder wohlbehalten zu uns zurück.*
Schließlich begann sich das Schwert des Damokles von unten nach oben aufzulösen. "Was hat das zu bedeuten?" Mit dieser Frage war Yata nicht alleine, denn keiner wusste genau, was sich auf der Insel abspielte.
"Der Fall des Damokles wurde abgebrochen.", antwortete Izumo nach einem kurzem Schweigen aller Mitglieder von Homra. "Dass heißt..." Er schloss für eindn Moment die Augen.
"Nein!", rief Yata laut und sogar ihm kamen langsam die Tränen. "Das kann einfach nicht sein! Mikoto kann nicht..."
"Sei still!", unterbrach ihn Izumo, der seinen Blick nicht von der Insel abwandte. Erneut gab es eine Explosion auf der Schulinsel, gefolgt von weiteren. Einige der Gebäude stürzten ein. Rauch stieg überall auf der Insel auf und eine letzte Explosion, die größte von allen, entstand. Danach durfte wohl dort kein Stein mehr auf dem anderen stehen. "Wir können nur hoffen, dass Amy es rechtzeitig von der Insel weg geschafft hat."
Wie erstarrt stand Anna neben der Nummer zwei von Homra. "Mikoto...", flüsterte sie mit einem verzweifelten Unterton in ihrer Stimme, bevor sie seinen Namen noch einmal laut rief: "MIKOTO!!"
"Ja?"

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