Homra ist mehr

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"Homra..."
Ich stand mit verschränkten Armen und an das Geländer auf dem Dach der Schule gelehnt da. Mein Blick war zu Boden gerichtet, während ich nervös mit meinen Fingern herumspielte.
"Homra...", wiederholte Kanata nun schon zum fünften Mal.
Seit gestern hatten Kanata und ich fast kein Wort mehr miteinander gewechselt. Allerdings hatte er mich zu Beginn der Mittagspause um ein Gespräch unter vier Augen gebeten.
Hier standen wir nun schon seit fast zehn Minuten. "Was wolltest du jetzt eigentlich mit mir besprechen?"
Kurz herrschte wieder Schweigen, bevor er antwortete: "Ich habe ein wenig über Homra recherchiert." Er hatte sich mit seinen Armen auf das Geländer gelehnt und schaute in die Ferne.
"Und?"
"Warum ist die gefährlichste Gang der Stadt innerhalb eines halben Jahres so schwach geworden? Es hat mit dem Vorfall auf dieser Schulinsel zu tun, oder?"
Ich nickte nur, während zu ihm aufblickte. "Dieser Tag war der Auslöser."
Kanata drehte sich zu mir um. "Man sagt, Homra hätte die Schulinsel fast komplett in die Luft gejagt, als es zu Ausschreitungen mit Scepter 4 kam. Aber das kann nicht alles gewesen sein."
"Du hast Recht.", sagte ich leise. "Doch zu aller erst muss ich klarstellen: An der Explosion war ganz alleine ich schuld."
Kanatas Blick war einfach unbezahlar. "D-du?"
"Ja, das Ganze ist irgendwie außer Kontrolle geraten." Ich musste kurz lächeln. "Hättest nicht von mir gedacht, oder? Du unterschätzt mich." Dann seufzte ich. "Es ist schwer zu erklären. Homra ist mehr als nur eine einfache Gang." Ich wollte gerade mehr erklären, als die Tür zum Dach aufschwang.
Zwei uns nicht unbekannte Jungs betraten das Dach. "Wir haben noch eine Rechnung mit dir offen, Kanata!"
"Genau! Dieses Mal lassen wir uns nicht unterkriegen."
Kanata ging einen Schritt auf sie zu. "Haut ab!" 
"Garantiert nicht! Du wirst dir wünschen, uns nie begegnet zu sein."
"Du wirst vor uns auf Knien um Gnade flehen, wenn wir mit dir fertig sind."
Beide zückten Messer und gingen auf Kanata zu, welcher die zwei mit leerem Blick anstarrte. Mir war klar, dass das nicht gut enden würde.

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