Geburtstagsvorbereitungen

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"So Leute.", meinte Tartara mit einem ernsten Gesichtsausdruck. "Übermorgen ist der achte Dezember, Anna's Geburtstag. Deswegen sollten wir langsam anfangen, die Überraschungsarty zu planen."
Izumo lachte. "Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, so etwas vor ihr geheim zu halten."
"Stimmt.", sagte Yata und überlegte kurz. "Dann machen wir einfach etwas, was sie von der Größe her überrascht."
"Sehr gute Idee!", lobte Tartara ihn. "Also als erstes machen wir den Geburtstagskuchen. Ich glaube, so etwa 5 Meter Höhe würden reichen."
"Wie bitte?!", rief Rikio. "Ist das nicht etwas zu übertrieben?"
"Ja.", meinte ich. "Aber ich könnte eine normal große Torte machen." Ich wollte schon immer mal Backen. "Wer hat Lust, mir zu helfen?"
"Ich.", meldete sich Eric.
"In Ordnung.", sagte ich, obwohl ich zuerst ein wenig überrascht war. Von Eric hätte ich das am wenigsten erwartet. "Gehen wir gleich los, um die Zutaten zu kaufen?"
"Können wir."
Etwa zehn Minuten später machten wir uns auf den Weg. Izumo hatte uns noch ein bisschen Geld mitgegeben, da wir beide keines hatten. Auf dem Weg zum Supermarkt herrschte eine peinliche Stille, weshalb ich beschloss, ein Gespräch zu beginnen. "Sag mal, wie bist du eigentlich zu Homra gekommen?" Von allen Mitgliedern von Homra wusste ich über ihn am wenigsten.
"Kousuke hat mich aufgegabelt und in die Bar gebracht.", antwortete Eric mit leiser Stimme.
Als er nicht mehr sagte, meinte ich: "Tja, bei mir war es genauso. Nur dass Mikoto mich aufgegabelt hat."
"Warum hat er das getan?"
"Keine Ahnung."
"Es sieht ihm nicht ähnlich, einfach Leute mitzunehmen."
"Ja.", stimmte ich ihm mit einem verschlagenem Lächeln zu. "Echt komisch..." Ich konnte niemandem erzählen, wie wir uns wirklich kennengelernt hatten. Diese Zeit hatte ich hinter mir gelassen. Seit diesem Tag hatte ich nie wieder etwas gestohlen. Heute war es mir echt unangenehm, dass ich solche Dinge getan hatte. Aber das war nunmal ein Teil meiner Vergangenheit, den ich nicht mehr ändern konnte.
Wir betraten den Laden und besorgten alles, was wir für einen Kuchen brauchten. Danach wollten wir direkt zurück zur Bar. Eigentlich.
"Warte, dich kenne ich doch!" Ich drehte mich um. Vor uns stand ein großer, massiger Mann, der nicht gerade gut gelaunt schien. "Du bist das Mädchen, dass mir meinen Geldbeutel gestohlen hat."
Ich erschrak. Ja, das hatte ich mal vor einem guten halben Jahr. Ich konnte mich an jedes meiner Opfer erinnern und bei dem war es ausgesprochen leicht gewesen. Aber trotz seiner Blödheit hatte er mich wiedererkannt. Es nützte nichts. Ich musste mich meiner Schuld stellen. Anders ging es nicht. "Ich..."
"Wie kommen Sie auf so einen Blödsinn?!" Eric hatte sich vor mich gestellt. "Amy würde so etwas nie tun."
"Wie dem auch sei, ich rufe jetzt die Polizei."
Nachdem der Typ das gesagt hatte, nahm Eric mich an der Hand und rannte los. Ich wurde hinterher gezogen, obwohl ich eigentlich hatte bleiben wollen. Wütende Schrei ertönten hinter uns, aber anstatt anzuhalten wurden wir noch schneller. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge. Einige Leute wichen uns aus und riefen uns dann hinterher.
Erst als wir gefühlte zwei Kilometer gerannt waren, verlangsamte Eric sein Tempo. Keuchend kamen wir zum stehen. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete, bis sich mein Herzschlag beruhigt hatte. "Der hat dich bestimmt mit jemandem verwechselt."
Traurig blickte ich zu Boden, während ich wortlos den Kopf schüttelte. "Er hat die Wahrheit gesagt.", flüsterte ich, weil ich schließlich nicht gerade stolz darauf war. "Früher, also vor Homra, habe ich oft gestohlen. Dadurch habe ich Mikoto damals auch kennengelernt. Ich habe versucht, ihn zu bestehlen."
"Das ist doch nicht schlimm." Ich schaute ihn fragend. "Bevor ich bei Homra aufgenommen worden bin, wollte ich Mikoto umbringen. Und ich hätte es sogar fast geschafft."
"Wa-warum wollest du das?"
"Es ist mein Auftrag gewesen, mehr nicht."
"Und dann bist du Homra beigetreten?"
"Mikoto hat mich einfach zu einem Mitglied gemacht.", erklärte er. "Aber ehrlich gesagt bin ich echt froh darüber."
"Homra ist einfach großartig.", stimmte ich zu.
Danach kehrten wir zur Bar zurück und erfuhren, dass die anderen sich inzwischen auf ein Geburtstagsgeschenk geeinigt hatten: Jeder schenkte Anna eine rote Rose. Ich fand, das war eine tolle Idee, auch weil rot Anna's Lieblingsfarbe war.
Anschließend stellten Eric und ich uns in die Küche der Bar. Ratlos standen wir vor den Zutaten. "Sag mal, hast du schon mal einen Kuchen gebacken?" Er schüttelte den Kopf, worauf ich schief lächeln musste. "Ich nämlich auch nicht."
"Was machen wir jetzt?"
Mir fiel nur einer ein, der etwas übers Backen wissen könnte. "Izumo?"
"Ja?"
"Wie backt man eigentlich einen Kuchen?"
"Ihr habt euch für den Kunden gemeldet und wisst nicht einmal wie man einen macht?" Ich nickte. Ja, ist eine schlechte Idee gewesen. "Na gut, ich helfe euch."
Die nächsten zwei Stunden standen wir dann in der Küche und Izumo wieß uns an, wie das mit dem Backen funktionierte.

So, das war jetzt ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Auf das nächste freue ich mich schon richtig 😍, aber ich verrate noch nicht um was es geht.

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