Kapitel 57

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"Was ist in der Nacht nach der Party passiert?"

Ethan blieb stehen und sah mich ernst an. Meine Hand glitt aus seiner. "Ich wusste, dass wir noch darüber reden müssen."

Ich nickte und lehnte mich gegen sein Auto, an dem wir inzwischen angekommen waren. "Also?"

Er senkte den Blick, nahm dann aber meine Hände wieder in seine. "Lass uns nicht hier darüber reden. Kommst du noch mit zu mir?" Ich dachte einen Moment darüber nach, und stimmte dann zu. Er klang nicht sehr selbstsicher und überzeugend. Was war in der Nacht passiert, und warum wusste ich absolut nichts mehr?

Okay, der Grund warum ich nichts wusste, war mit großer Wahrscheinlichkeit der Alkohol, den ich getrunken hatte. Aber trotzdem hatte ich noch Fragen, jede Menge sogar. Wusste er überhaupt noch was passiert war?

Ich wollte meine Hände aus seinen ziehen, um auf der anderen Seite einzusteigen, aber er ließ es nicht zu. "Hör mal Liv, wir reden einfach ganz normal darüber, ok?" Ich nickte vorsichtig, brachte aber trotzdem kein Wort heraus. Was wenn er gar nicht mehr wusste, mit wem er geknutscht hatte? Er wusste vielleicht auch nicht, dass ich bis morgens in seinen Armen lag.

"Darling, bitte sieh mich an." Er hob mein Kinn mit den Fingern und zwang mich ihn anzusehen, zwang mich in diese blitzenden, anziehenden, dunklen Augen zu schauen. Und als mein Blick auf seinen traf, wusste ich, das wir das hinbekommen würden.

"Okay, lass uns reden.", sagte ich mit leiser Stimme und bekam danach ein leichtes Lächeln hin, dass er erwiderte. Jetzt ließ er auch zu, dass ich ins Auto stieg, und wir fuhren schweigend zu ihm nach Hause.

~~~

Inzwischen fühlte ich mich in Ethan's Zimmer wohl, und auch diesmal überkam mich ein positives Gefühl, als ich auf seinem Bett saß und ihn ansah, wie er sich neben mich setzte. Er war jedoch bedacht auf Abstand.

Er räusperte sich, um etwas zu sagen, doch ich kam ihm zu vor. "Was genau weißt du noch von der Party?" Er betrachtete mich skeptisch. "Mehr oder weniger alles. Warum? Du etwa nicht?"

Ich setzte mich in einen Schneidersitz und betrachtete meine Beine, als gäbe es nichts spannenderes. Dann gab ich zu, dass ich nicht mehr alles wusste, und teilweise einen Blackout hatte.

Er wirkte nicht, als hätte ich ihm etwas Neues erzählt und sah weder vorwurfsvoll noch sauer aus. Ich beschloss, den Abend einfach systematisch durchzugehen, um herauszufinden, was er wusste.

"Was weißt du noch von unserem..Kuss?", umschrieb also ich den Anfang unseres Abends. "Vorher hast du Chloe geküsst, auf der Party." Der Satz hinterließ einen bitteren Nachgeschmack auf meiner Zunge.

"Du meinst wohl unser Rumgemache auf dem Flur?", erwiderte er mit einem halben Grinsen. Ich konnte es erwidern und sofort besserte sich die Stimmung. Er war immer noch der Alte, der Ethan den ich kannte und mochte.

"Baby, Chloe zu küssen ist nichts gegen einen Kuss von dir." Er nahm vorsichtig meine Hand und verwob unsere Finger. Ich ließ es zu und nickte, um seine Frage zu beantworteten. Ich griff seine Hand fester und spürte, wie er mit seinem Daumen beruhigend Kreise auf meinen Handrücken malte.

Ja, das Rummachen hatte ich gemeint, und es war nicht so, als würde ich es vergessen. Im Gegenteil, es ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

•••

Vorallem, weil er sich dann nach vorne beugte und den letzten Abstand überwand, um seine Lippen stürmisch auf meine zu pressen.

Es kam mir vor als sei es ewig hergewesen, dass ich ihn geküsst hätte. Ich explodierte.

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