Kapitel 37

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"Was willst du Ethan?"

Er kam mir näher, und ich ging nach hinten um auszuweichen. Natürlich war dort die Wand. Verdammter Flur! Konnte ich Ethan nicht mal auf einer Wiese treffen?

Ich lehnte mich gegen die Wand, und war froh über den Halt den sie mir gab, aber sauer, weil ich nicht weiter zurückweichen konnte. Ethan stand jetzt direkt vor mir.

Er streckte seine Hand aus, und nahm eine meiner Haarsträhnen in die Hand. Ich war zu verwirrt und zu betrunken, um etwas dagegen zu unternehmen.

"Hat dir schon jemand gesagt, wie heiß du heute aussiehst?", fragte er heiser und kam mir währenddessen noch näher, sodass ich seine Körperwärme spüren konnte. Es machte mich verrückt, genauso wie sein Geruch, der selbst vermischt mit Alkohol noch toll duftete. Und selbstverständlich wurde ich bei seinen Worten rot. Wer wusste wie oft er das heute schon gesagt hatte? Er klang und roch seeehr betrunken, viel mehr als ich. Falls ich das überhaupt einschätzen konnte. Oder vielleicht vertrug er einfach mehr wie ich.

"Weißt du überhaupt wer ich bin?", zweifelte ich an seinem betrunkenen Gedächtnis.

Auf meine Worte kam er mir noch näher, und senkte seinen Kopf gegen meinen Hals. Mein Atem beschleunigte sich, als ich seinen heißen Atem spürte, und seine Lippen erahnte.

"Wie könnte ich das vergessen?", kam die Antwort, gegen meinen Hals gehaucht. Die Begierde ihn zu küssen wurde größer.

Fast hätte ich mich in meinem Zustand hinreißen lassen, erinnerte mich aber dann wieder, was geschehen war. Ich versuchte seinen Lippen auszuweichen, welche meinen Hals hinauf wanderten, obwohl ich es am liebsten zugelassen hätte. Sie waren samtweich und ich war mir nicht sicher, ob ich einem Knutschfleck entgangen war.

"Ich bin die, die du nicht wolltest, schon vergessen?" Meine Stimme war kaum mehr wie ein Flüstern.

Ich bekam keine Antwort, nur Lippen, die meinen Hals küssten und sich dann weiter nach oben arbeiteten. Er berührte mein Schlüsselbein spielerisch und streifte meine Wange. Mein Atem stockte, als sich seine Lippen gefährlich nahe den meinigen näherten.

Ich erschauderte. Ich könnte für gar nichts garantieren, wenn er mich küssen würde. Ich wäre verloren, aber wollte es trotzdem.

"Du hast gerade eben noch mit Chloe geknutscht, schon vergessen?", spielte ich mit verzweifelter Stimme meinen letzten Trumpf aus.

Er knurrte "Fuck!" ,warf dann den Kopf in den Nacken, und grummelte vor sich hin. Anschließend kam er mir wieder näher, so dass die eben abgeflaute Gänsehaut wieder erschien. Beim tiefen Einatmen ging mein Oberkörper nach vorne und berührte den seinen. Es war wie elektrische Spannung.

"Ich hasse..-", fluchte er dann vor sich hin. Ich wurde neugierig, auch wenn mich seine bloße Anwesenheit und Nähe fast wahnsinnig machte. Weshalb zog er mich nur so an?

"Du hasst was?", fragte ich flüsternd nach. Doch ich bekam wieder keine Antwort, stattdessen kam sein Gesicht direkt vor meins, so dass er mir tief in die Augen blickte. Ich sah Zorn, aber auch Leidenschaft in diesem Blick, und konnte mich nicht losreißen.

Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden. Ich an die Wand gedrückt, und ihn anschauend. In in seine fesselnden Augen. Vielleicht ware es nur Sekunden. Minuten. Doch es fühlte sich an wie Stunden.

"....scheiß drauf!", murmelte er irgendwann vor sich hin, doch ich verstand nur den Schluss.

Vorallem, weil er sich dann nach vorne beugte und den letzten Abstand überwand, um seine Lippen stürmisch auf meine zu pressen.

Es kam mir vor als sei es ewig hergewesen, dass ich ihn geküsst hätte. Ich explodierte.

Meine Lippen und mein Körper brannten förmlich. Ich bog meinen Körper mehr zu ihm, und spürte, wie er mich an der Hüfte packte und an sich heranzog. Meine Arme lagen um seinen Nacken, und ich wollte diese Position nie wieder ändern.

Ich wollte nicht über die Folgen nachdenken, und nicht über die Zukunft, ich wollte ihn einfach nur küssen. Spüren. Ich hatte ihn so vermisst, und mich nach ihm verzehrt. Das ließ ich ihn spüren. Ich holte kurz Luft, aber beugte mich sofort wieder zu ihm. Meine Lippen trafen hart auf seine.

Er bemerkte es, und erwiderte genauso leidenschaftlich. Meine Hüften wurden gepackt, und er hob mich hoch, damit ich meine Beine um ihn schlingen konnte.

Nähe. Das zählte jetzt. Kurz darauf spürte ich einen Knall und wieder die Wand im Rücken, aber ich genoss die Enge, die dadurch entstand. Meine geglätteten Haare fielen mir ins Gesicht und ich holte kurz Luft, nur um meinen Kopf dann nach hinten zu schmeißen und meine Lippen wieder zu senken, denn ich wurde wie magnetisch angezogen. Ich wollte keine Sekunde von dem missen. Was immer es auch war. Ich spürte das Feuer und die Leidenschaft heraufzüngeln. Das Blut pulsierte in meinen Venen, und mein Körper brannte. Für ihn.

Als wir uns wieder lösten, hielt er mich noch immer, und ich umklammerte ihn. Wir sahen und tief in die Augen und mir wurde klar, was ich eigentlich schon längst wusste: ich war total in Ethan verliebt.

Obwohl ich nicht wusste was er fühlte.

Obwohl er mich abserviert hatte.

Das Bild nahm in den Moment meiner Gedanken Überhand. Ich stieß Ethan von mir und sprang auf den Boden.

"Lass das! Ich..." Ich zögerte und schwankte einen Schritt nach links. Ich hatte vergessen, was ich sagen wollte, ich war einfach zu überwältigt. Von allem, und der Alkohol tat auch sein Bestes.

"Du Arschloch!", rief ich einfach und drehte mich beim Reden um, um davonzustürzen.

"Liv, warte!", hörte ich ihn sagen und ich musste mich wieder umdrehen, was mir allmählich ziemlich schwer fiel. Wo war nochmal links und rechts?

Sein verzweifelter und trauriger Blick traf auf meine Augen. Er war das letzte was ich sah. Dann wurde alles schwarz.

Closer to youWhere stories live. Discover now