Kapitel 35

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Doch als ich Sophies leuchtende Augen sah, wusste ich schon dass ich überstimmt werden würde.

Sie kreischte vor sich hin. "Das wird so genial, Leute! Wir stylen uns so richtig auf und ziehen unsere heißesten Kleider an. Liv, ich habe das perfekte Kleid für dich, und da ich so eine tolle Freundin bin, leihe ich es dir."

Ich sah zu Hadley, die siegessicher grinste. Sie hatte bekommen was sie wollte. Eine Party. "Ich werde unter gar keinen Umständen ein Kleid tragen. Und abgesehen davon sind deine Kleider immer viel zu kurz Sophie!", rief ich empört. Ich wurde nicht mal mehr gefragt.

"Darin liegt ja die Besonderheit.", kam es von Hadley und ich sah entsetzt wieder zu Sophie. Sie wollten mir ein unbekanntes, viel zu kurzes Kleid aufdrängen, von dem ich noch nicht einmal die Farbe kannte? Vielleicht war es sogar pink?! Nein!

"Jetzt passt mal auf, ich ziehe einfach meine schwarze Jeans..." Weiter kam ich nicht.

"Du trägst immer Hosen und vielleicht mal ein ausgeschnittenes Top. Vergiss es! Du ziehst es an, selbst wenn wir dich dazu zwingen müssen!"

"Sophie! Ich kenne das Kleid doch noch nicht mal! Ich habe es noch nie gesehen." Meine Verzweiflung wurde deutlich hörbar.

"Vertrau mir, es ist perfekt."

Na schön, ich hatte sowieso vorerst keine Wahl und beschloss, mir bis Freitag eine gute Ausrede einfallen zu lassen, um zumindest kein Kleid tragen zu müssen. Vielleicht konnte ich mir ja das Bein brechen?

"Oh, ich hoffe Ethan wird auch kommen.", raunte Sophie böse.

"Ich nicht.", warf ich mal ganz rational ein.

Sophie schaute immer noch grimmig. "Er wird nicht glauben können, was er haben hätte können. Geschieht ihm Recht, Arschloch!"

Hadley nickte zustimmend. "Ethan wird es bitter bereuen, aber er bekommt dich trotzdem nicht. Perfekte Strafe, und außerdem amüsierst du dich, tanzt und hast Spaß. Und wer weiß: vielleicht wartet dort der Nächste auf dich! Perfekter Plan! Ich bin ein Genie!", rief sie und klatschte Sophie ab.

Na das konnte ja was werden. Dieser Tag konnte tatsächlich nur noch besser werden.

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Der Montag wurde nicht besser, sondern schlicht und ergreifend ätzend. Und umso weiter die Woche voranschritt, umso grauenvoller wurde sie. Ich zählte heimlich die Stunden, bis endlich die Ferien begannen, aber sie vergingen zäh und langsam.

Am Dienstag begegnete ich Ethan zweimal. Einmal allein, einmal mit Begleitung von Sophie. Beim ersten Mal hatte ich den Fehler gemacht und aufgesehen. Sein Blick fing mich einige Sekunden, und mein Herz schlug einen Moment lang schneller, doch beim Anblick seiner Begleitung setzte es einen Schlag aus.

Dicht neben ihm, wirklich dicht lief Chloe, die allseits bekannte Schulschlampe. (Nun ja, ich hatte sie so benannt, also war sie noch nicht sehr bekannt. Aber jeder wusste das sie mindestens einmal die Woche einen Kerl abschleppte.)

Als ich ihn das zweite Mal am Ende des Flurs sah, war Sophie bei mir. Ich wollte am liebsten die Richtung wechseln, aber Sophie hackte sich bei mir unter und zog mich voran. Ihrer Meinung nach konnte ich nicht immer alle Plätze meiden, an denen Ethan war, sonst müsste ich meine Pausen im Mädchenklo verbringen.

Sie hatte Recht, allerdings ließ ich meinen Blick bei dem Mal und alle weiteren Male starr auf dem Boden ruhen. Ich wollte ihn nicht sehen, und sie schon zweimal nicht. Außerdem hatte ich Angst, er könnte das Gefühlschaos in mir sehen, sobald sich unsere Blicke kreuzten.

So hielt ich das weiter aus bis Donnerstag. Einfach wegschauen. Ignorieren. Die Mathestunde, bei der ich neben Ethan säße, hatte ich schlicht und ergreifend geschwänzt. Ich schwänzte sonst nie, aber zwei Stunden neben ihm?! Da konnte ich mir ja gleich die Kugel geben. Nein.

Closer to youWhere stories live. Discover now